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0106 - Wir sprengten die Garde

0106 - Wir sprengten die Garde

Titel: 0106 - Wir sprengten die Garde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wir sprengten die Garde
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»Ist das Ihre Kabine?«, fragte ich.
    »Ja, das ist meine Kabine. Haben Sie dass nicht gewusst?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wie ist das eigentlich passiert?« Ich bot ihr eine Zigarette an.
    »Es hat geklopft«, berichtete Theresa Norteek, »Und ich habe aufgemacht. Da stand plötzlich ein Mann mit einer Gesichtsmaske vor mir und bedrohte mich mit einer Pistole. Was will ich als Frau machen? Ich musste mich fesseln lassen und dann zusehen, wie er die Sprengladung anlegte.«
    »War das für mich gedacht?«, fragte sie.
    »Ja, der Mann sagte, für deinen G-man. Dann wünschte er mir noch viel Vergnügen und ging wieder.«
    Ich setzte mich in einen Sessel und dachte nach. Wenn ich ehrlich sein soll, ich setzte mich nicht, um nachzudenken, sondern weil ich etwas schwach in den Knien wurde.
    Phil sah mich besorgt an. »Wird dir die Lauferei zu viel?«
    Ich winkte ab und schüttelte den Kopf. »Was sagst du dazu?«
    »Dass O’Connor und seine vier Leute jedenfalls sehr gut aufpassen.«
    Ich nickte. »Man muss uns beobachten. Es wird Zeit, dass wir endlich etwas Entscheidendes unternehmen.«
    »Wir müssen versuchen, die Gangster in irgendeinen Winkel zusammenzutreiben. Anders fassen wir sie nicht. Phil macht eine abweisende Handbewegung. Und du hast Hoffnung, dass das gelingt?«
    Ich hatte auch keine Hoffnung, doch irgendetwas musste unternommen werden. So ging es nicht weiter.
    »Ich gehe jetzt erst einmal essen«, sagte Phil. »Kommst du mit?« Er sah auf seine Uhr.
    Theresa Norteek wandte sich an mich. »Ich habe eine Bitte. Wollen wir nicht ein paar Minuten an die frische Luft gehen? Ich habe Kopfschmerzen und kann mich jetzt nicht in einen Raum mit anderen Menschen setzen. Allein habe ich Angst.«
    »Gut, gehen wir ein wenig an Deck«, antwortete ich.
    Phil verabschiedete sich.
    »Kommen Sie doch bitte mit«, bat Theresa.
    »Sie müssen entschuldigen, Miss Norteek«, sagte er. »ich möchte erst einmal diese Apparatur sicherstellen.«
    Ehe wir noch etwas erwidern konnten, war er verschwunden.
    ***
    Mir war gar nicht recht, dass Phil sich so plötzlich absetzte. Wahrscheinlich missdeutete er das Verhältnis zwischen Theresa und mir. Ich würde der Reporterin, die unmissverständlich ihr Interesse an mir durchscheinen ließ, die Vergeblichkeit ihrer Bemühungen klarmachen müssen.
    Wir schlenderten langsam auf das Oberdeck. Dabei ließ ich mich mehr führen, als dass ich selbst führte. Ganz unwillkürlich schlugen wir den Weg zum Deck ein.
    Das Leben hängt an vielen Zufälligkeiten. Diese Feststellung habe ich immer wieder gemacht. Kleinigkeiten sind es manchmal, die einer Sache eine entscheidende Wendung geben.
    Ich will Ihnen keine Lebensweisheiten erzählen. Ich will nur sagen, dass es eigentlich nur ein ganz dummer Zufall war, dass ich mich umdrehte. Wirklich ein Zufall, denn ich hatte gar keinen Anlass dazu, mich umzudrehen.
    Ich sah den Mann im gleichen Augenblick, als er die Pistole hob. Ich gab Theresa einen Stoß, dass sie zur Seite flog und warf mich auf den Boden. Noch während des Falles riss ich die Maschinenpistole hoch. Die erste Garbe ging weit daneben, doch der Mann - es war Butler - wurde unsicher.
    Er schoss zwar, traf aber auch nicht. Blitzschnell drehte er sich um und verschwand lim eine Ecke. Meine zweite Garbe prasselte ins Leere. Es dauerte nur zwei, drei Sekunden, dann war ich wieder hoch, rannte hinterher.
    Es ging eine Treppe hinauf auf eine lang gezogene Plattform. Mehrere Lüfter standen herum. Das sind die langen Röhren, die oben einen Trichter haben. Die Rohre sind so dick, dass sich ein Mann bequem dahinter verstecken kann.
    Butler schoss sofort, als ich auftauchte. Es war beinahe Leichtsinn, dass ich trotzdem weiterrannte und mich hinter einem Lüfterkopf verschanzte. Alle vier Kugeln, die der Gangster mir entgegenschickte, gingen daneben.
    Er saß etwa zehn Yards von mir entfernt ebenfalls hinter einem Lüfterkopf. Ein paar Schritte daneben stand noch so ein Ding. Das war für mich günstig.
    »Kommen Sie, Butler«, rief ich, »Sie haben keine Chance mehr.«
    »Der Teufel soll dich holen«, brüllte er.
    »Zum letzten Mal, Butler, ergeben Sie sich.«
    Ein Schuss war seine Antwort.
    Ich zielte den etwas seitwärts stehenden Lüfterkopf an und zog den Abzug durch. Die Geschosse prallten gegen das Blech und als Querschläger in Butlers Richtung. Ich hörte ihn aufschreien.
    »Kommen Sie raus, Butler«, rief ich nochmals.
    Ein Stöhnen antwortete mir. Vorsichtig kam ich hinter

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