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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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meinen Jaguar wieder ein paar Liter nötig. Dabei können wir mal sehen, ob wir irgendeine Spur von ihr finden.«
    ***
    Wir verließen die kleine Wohnung und Phil schloss sie mit dem Dietrich wieder ab. Treppab lassen sich neun Etagen entschieden leichter bewältigen als aufwärts.
    Wir stiegen in meinen Jaguar und brausten ab. Wir kannten die Lage von Guy Holloways Tankstelle verdammt gut, denn wir hatten schon seit Wochen in aller Stille ein Auge auf sie.
    Ich fuhr an der Tanksäule vor und sagte zu dem herbeigesprungenen Tankwart: »Machen Sie den Tank voll!«
    Er nickte und machte sich an die Arbeit. Inzwischen sahen wir uns unauffällig um. Nicht weit von der Tanksäule war ein kleines Gebäude, das ein Schild aufwies: Office.
    Hinter dem breiten Fenster sah man einen Schreibtisch. Nach Miss Lorcins Schilderung hätte es gut ihr Schreibtisch sein können. Aber von ihr selbst war nichts zu sehen.
    Ich stieg aus und wandte mich an den Tankwart, während ich ihm einen Dollar in die Hand drückte.
    »Sagen Sie mal, mein Freund, Sie kennen nicht zufällig eine gewisse Miss Lorcin, was? Sie hat sich an einem Preisausschreiben unserer Firma beteiligt, und ich wollte mal sehen, ob wir ihr nicht eine prima Aussteuer auf Raten anbieten können. Arbeitet sie nicht mehr hier?«
    »Sicher arbeitet sie hier. Da, im Office. Aber die ist heute Vormittag mit dem Chef weggefahren.«
    »Um wie viel Uhr denn?«
    »Kurz nach halb elf. Das weiß ich ganz genau, weil meine Frühstückspause um halb elf anfängt. Und ich hatte schon meine Brote gegessen, als sie abfuhren.«
    »Sie ist noch nicht wieder zurückgekommen?«
    »No. Der Chef kam allein wieder. Vor ungefähr einer Viertelstunde.«
    »Danke. Ich will ihn mal fragen, ob er mir sagen kann, wo ich sie treffen könnte. Wo ist er?«
    »Er sitzt in seinem kleinen Büro. Wenn Sie dort zu der Tür hineingehen, ist es die dritte Tür auf der rechten Seite.«
    »Thanks.«
    Ich ging den beschriebenen Weg. An der dritten Tür klopfte ich. Eine sonore Stimme brüllte: »Yeah, zum Teufel, was ist jetzt schon wieder?«
    Ich öffnete die Tür und stand einem Mann in Hemdsärmeln gegenüber, der sich gerade einen Whisky einverleibte. Bei meinem Anblick schrak er merklich zusammen.
    »Hallo«, grinste ich mit der Freundlichkeit, die ich von einem Vertreter erwartete, »sind Sie hier der Boss?«
    Er glotzte mich aus bereits leicht verglasten Augen an. Der Whiskykonsum musste schon ein beachtliches Maß erreicht haben.
    »Bibin ich«, stotterte er. »Warum? Was ist los? Ich kaufe nichts.«
    »Sollen Sie auch gar nicht. Ich möchte nur mal schnell ein Wort mit Ihrer Sekretärin sprechen.«
    »Miss Lorcin?«
    Er setzte sich gerade hin. Auf einmal war er hellwach.
    »Ja.«
    »Warum?«
    »Sie hat sich an einem Preisausschreiben unserer Firma beteiligt. Natürlich hatte das Preisausschreiben auch den Hintergedanken, uns mit möglichst viel neuen Anschriften möglicher Kunden zu versehen.«
    »Was für eine Firma vertreten Sie?«
    »Northern American C. & U. Company.«
    Solche Namen hören sich immer imponierend an. Es gehört zu den dienstlichen Qualitäten eines G-mans, ständig eine Handvoll solcher erfundener Namen im Kopf zu haben.
    »Was heißt C. & U.?«, fragte er misstrauisch.
    »Clothes und Underclothes. Kleider und Wäsche.«
    »Hm. Ich kann Ihnen nicht sagen, wo Miss Lorcin im Augenblick ist. Vielleicht versuchen Sie es mal zu Hause bei ihr, aber dazu würde ich gerade heute nicht raten. Sie hat sich kurz nach zehn freigenommen, weil ihr nicht gut war. Sie wollte zu einem Arzt.«
    »Haben Sie sie gehen lassen?«, fragte ich plump.
    »Sicher. Ich habe ihr sogar angeboten, sie hinzufahren. Aber sie hat abgelehnt. Wenn sie krank ist, kann ich sie doch nicht zwingen, hierzubleiben! Sie haben aber vielleicht komische Vorstellungen, Sir!«
    »Entschuldigen Sie«, sagte ich. »Dann werde ich in ein paar Tagen noch einmal vorsprechen.«
    Ich zog die Tür hinter mir zu. Noch im Flur brannte ich mir eine Zigarette an. Guy Holloway war betrunken. Am helllichten Tage. Aber als man ihn nach seiner Sekretärin fragte, war er plötzlich wieder hellwach. Und sagte, sie wäre zu Fuß weggegangen! Dabei hat ihn der Tankwart mit ihr wegfahren sehen.
    Mister Holloway, dachte ich, Sie haben gelogen. Und ich werde Ihnen das noch beweisen…
    ***
    Wir fuhren noch einmal zurück zur Wohnung von Miss Lorcin. Aber es war vergebens. Sie war auch in der Zwischenzeit nicht nach Hause gekommen.
    »Stell den Herd ab!«,

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