Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
Vom Netzwerk:
seine Uhr.
    »Noch zwei Minuten!«, sagte er.
    Ben wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    Der niedergeschlagene Buchhalter stöhnte leise. Aber er erlangte das Bewusstsein noch nicht wieder. Marts Schlag war von mörderischer Kraft gewesen.
    Die vier Gangster hielten ihre Pistolen in der Hand und ließen die Angestellten nicht aus den Augen. Träge kreiste der rote, dünne Sekundenzeiger auf der Normaluhr. Niemand wagte ein Wort zu sagen. Das erregte Atmen von Linda Carell hörte man überlaut.
    Nach einer halben Ewigkeit klopfte es plötzlich rhythmisch an die Außentür.
    George ging rückwärts zur Tür, drehte den Schlüssel um und öffnete die Tür. Der Snob huschte herein. Aber Humphry Caution trug jetzt eine blonde Perücke und ein elegantes Bärtchen. Eine dunkle Sonnenbrille versteckte seine Augen.
    »Dort!«, sagte George und deutete mit dem Pistolenlauf auf die beiden prall gefüllten Geldsäcke.
    Der Snob huschte lautlos wie eine Katze zu der Stelle, stellte seine eleganten Vertretertaschen ab, öffnete sie und drückte die Säcke hinein.
    Dann nahm er seine Taschen und verschwand so lautlos wieder wie eine Katze.
    George drehte hinter ihm sofort den Schlüssel wieder um. Dann wandte er sich an den zweiten Buchhalter und sagte: »Stellen Sie sich dort an die Wand! Hände hoch!«
    Der Buchhalter stand zögernd von seinem Schreibtisch auf. Mit hochgestreckten Armen marschierte er zu der gezeigten Stelle.
    »Gesicht zur Wand!«, befahl George.
    Der verängstigte Mann gehorchte angesichts vier drohender Pistolenmündungen.
    »Jetzt Sie!«, befahl George der ersten Stenotypistin.
    »Gern«, zischte das noch junge Mädchen frech. »Dann brauche ich wenigstens nicht mehr eure blöden Visagen zu betrachten!«
    Mart fuhr auf, aber George brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen.
    »Jetzt Sie!«
    Die zweite, die dritte Stenotypistin stellten sich befehlsgemäß in eine Reihe neben ihre Vorgänger. Linda Carell folgte, noch bevor George sie hatte auffordern können.
    George winkte den anderen mit dem Kopf.
    Sie traten leise hinter die Frauen. Mart nahm eine zweite Pistole in die linke Hand und stellte sich so, dass er halb hinter dem Buchhalter, halb hinter der ersten Stenotypistin stand.
    Inzwischen hatte George einen Schalldämpfer auf seine Pistole geschoben. Er sah auf.
    Seine Kreaturen waren bereit.
    Er nickte.
    Sie holten aus. Fast gleichzeitig brachen die drei Stenotypistinnen und der andere Buchhalter zusammen. Als George sah, dass es klappte, setzte er die Mündung seiner Waffe in Linda Carells Genick und drückte ab.
    Es gab ein leises Plopp. Linda Carell brach nach vorn, rutschte an der Wand herunter und fiel halb über eine Kollegin.
    Die kann mich jedenfalls nicht mehr verpfeifen, dachte George Andrew.
    ***
    Phil und ich hatten in einem kleinen Speiselokal in der 53. Straße eine kleine Mittagsmahlzeit zu uns genommen.
    Jetzt waren wir auf dem Wege zur Bowery, um Miss Lorcin aufzusuchen.
    »Diese Autogeschichte ist großartig in Fluss gekommen, nicht wahr?«, meinte Phil unterwegs.
    »Ja, das denke ich auch. Irgendwo werden wir die beiden gestohlenen Wagen schon auftreiben. Selbst wenn wir den Fahrer nicht stellen können, genügen sie uns als Beweismittel gegen Guy Holloway.«
    »Wenn die Sekretärin vor Gericht ihre Aussagen beschwört.«
    »Sie hat keinen Grund, den Schwur zu verweigern. Bill Chesterwash bietet ihr in seinem Konzern eine Stellung als Chefsekretärin des Direktors der Abteilung Export.«
    »Hat er dich angerufen?«
    »Ja. Kurz bevor du mich zum Mittagessen abholtest.«
    »Was will er ihr zahlen?«
    »Zunächst auf einen Probemonat vierhundert Dollar. Wenn sie nach Ablauf dieses Monats sich bewähren wird, bekommt sie eine freie Werkswohnung und fünfhundertsechzig Dollar.«
    Phil rieb sich die Hände.
    »Das finde ich großartig. In ihrem Alter kann sie kaum mehr erhoffen. Es freut mich für sie.«
    Ich lachte.
    »Du scheinst sie ja sehr sympathisch zu finden, he?«
    »Sie tut mir leid, das ist alles. Ich kenne diese Art von Mädchen. Sie werden immer seltener. Sie haben noch etwas von der Art unserer Großmütter. Sie lieben einmal im Leben, aber dann mit so einer Hingabe und Bedingungslosigkeit, dass es heutzutage wie ein Wunder erscheint.«
    »Du hättest Dichter werden sollen«, lachte ich.
    Er sagte etwas sehr Unfeines.
    Inzwischen hatten wir unser Ziel erreicht und ich stoppte den Jaguar vor dem Haus, in dem Miss Lorcin wohnte. Wir stiegen aus und knallten die Türen

Weitere Kostenlose Bücher