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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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zusammen ausgehen. Er vergaß, seinen Abendanzug mitzunehmen. Ich habe ihn hier mitgebracht. Würden Sie so freundlich sein, ihm die Sachen zu übergeben, sobald er seine Ruhe beendet hat. Oder schläft er nicht?«
    »Doch, er wird wohl schlafen. Jedenfalls gab er mir den Auftrag, ihn gegen fünf Uhr zu wecken.«
    Der Snob schob einen Fünfdollar-Schein über den Tisch.
    »Wenn er aufwacht, geben Sie ihm die beiden Taschen bitte.«
    »Selbstverständlich, Sir.«
    Der Alte griff nach den Taschen und stellte sie hinter seinen Tisch. Humphry Caution lächelte ihm noch einmal freundlich zu, dann verschwand er.
    Die Beute war an einer neutralen Stelle in Sicherheit.
    ***
    Wir kamen von Südosten her auf das Harriet Building zugefegt. Unsere gellende Polizeisirene schaffte uns überall Vorfahrt und freie Strecke. Mit kreischenden Bremsen hielten wir vor dem ersten Ostausgang.
    Phil und ich sprangen aus dem Jaguar heraus und knallten die Türen hinter uns zu. Neugierige hatten unsere Sirene gehört und gafften uns wie ein Weltwunder an. Wir drängelten uns durch die Menschenmenge, indem wir von unseren Ellenbogen Gebrauch machten.
    Gerade wollten wir das riesige Gebäude betreten, da entdeckte ich zwanzig Yards weiter den Wagen.
    Ich zog Phil am Ärmel zur Seite. Bis wir genau vor dem Fahrzeug standen.
    Es war ein gelber Mercury. Kennzeichen NY 12-A-6301.
    »Keine Frage«, brummte Phil, »das ist er.«
    Wir sahen uns um. In einiger Entfernung stand ein Cop der Stadtpolizei auf dem Bürgersteig und musterte uns misstrauisch. Wir bahnten uns den Weg zu ihm.
    »FBI«, sagte ich und hielt ihm meinen Dienstausweis kurz unter die Nase. »Sind Sie für diesen Wagen zurückgeblieben?«
    »Ja, Sir. Unsere Streife entdeckte ihn.«
    »Gut. Wo ist der blaue Lincoln?«
    »Der steht am ersten Nordausgang, Agent.«
    »Auch bewacht?«
    »Ein Kollege von mir steht dort, Agent.«
    »Wurden bisher Versuche unternommen von irgendwelchen Leuten, in den Wagen zu kommen?«
    »No, Sir.«
    »Gut. Bleiben Sie noch ein paar Minuten hier und hindern Sie jeden daran, der das Auto besteigen möchte. Wir werden Sie ablösen lassen.«
    »Okay, Sir.«
    Wir drehten uns um und betraten den Wolkenkratzer. In der Halle flutete das übliche Leben und Treiben. Noch schien sich nichts von dem Überfall hierher herumgesprochen zu haben.
    Wir sahen uns die Tafeln an, auf denen etagenweise die Parteien verzeichnet standen. Es gab nur eine Versicherungsgesellschaft im ganzen Gebäude, und also musste sie es sein.
    Ein Schnellaufzug brachte uns hinauf. Die letzten drei Etagen nahmen wir mit dem gewöhnlichen Etagenlift.
    Draußen an der Tür hing ein Schild: HEUTE GESCHLOSSEN. Wir störten uns nicht daran. Ohne anzuklopfen, traten wir ein.
    Ein schauderhaftes Bild bot sich unseren Augen.
    Zwei junge Damen lagen auf dem Teppich und hielten sich stöhnend ihren Hinterkopf. Zwei Männer bemühten sich ächzend um eine dritte junge Dame, deren Kleid blutbesudelt war. An einem Schreibtisch stand ein dritter Mann in elegantem Straßenanzug und hantierte fluchend am Telefon. Er war so nervös, dass' er bestimmt nicht imstande war, eine Nummer richtig zu wählen.
    Zwischen Phil und mir bedarf es in solchen Fällen keiner großartigen Arbeitseinteilung. Ein Blick genügte, und wir hatten uns verstanden.
    Während er zu den beiden Männern ging, die sich um die bewusstlose Frau kümmerten, marschierte ich zum Schreibtisch.
    »Ich bin Jerry Cotton vom FBI«, sagte ich. »Wen wollen Sie anrufen?«
    »Ei… einen Arzt«, stammelte der elegante Mann.
    »Ich mache das gleich für Sie«, sagte ich. »Uns wurde etwas von einer Toten gesagt?«
    Der Mann nickte. In seiner Kehle würgte etwas. Er bekam keinen Ton heraus. Mit zitternder Hand und aschgrauem Gesicht wies er zur Seite. Ich sah mich um.
    Erst jetzt entdeckte ich die Leiche der jungen Frau. Ich warf nur einen kurzen Blick darauf. Der Magen wollte sich mir umdrehen, aber in solchen Situationen ist keine Zeit für Gefühle. Als G-man muss man gerade in solchen Augenblicken die Nüchternheit bewahren, die allein präzise, rasche Arbeit gewährleistet.
    Ich schob den Mann beiseite, zog mir das Telefon ein wenig näher und wählte: RE 2-3500.
    Es dauerte nicht lange.
    »Federal Bureau of Investigation«, sagte eine Telefonistin.
    »Cotton«, sagte ich. »Ich befinde mich im Harriet Building. Schnell den Einsatzleiter.«
    »Ich verbinde.«
    Ich wartete ungeduldig. Es ging schnell wie immer, aber in solchen Augenblicken werden ja

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