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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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Gebäude?«, murmelte Phil.
    Ich stutzte.
    »Du hast recht«, sagte ich nachdenklich. »Das gibt zu denken.«
    Phil rieb sich übers Kinn.
    »Normalerweise«, sagte er langsam, »verwendet man gestohlene Wagen, wenn man irgendwo einen Überfall oder sonst eine Schandtat vorhat.«
    »Stimmt«, antwortete ich. »Nur frage ich mich, wie wir bei einem Gebäude wie dem Harriet Building feststellen sollen, wo etwas Ungesetzliches ausgeführt wird. Da drin gibt es Hunderte von Büros und wahrscheinlich auch einige Hundert Apartmentwohnungen. Im Ganzen dürfte das Harriet Building einige Tausend Zimmer haben, und in jedem dieser Zimmer kann die Sache geplant sein, wozu man sich vorher die Autos gestohlen hat.«
    ***
    Während wir uns über unsere Vermutungen hinsichtlich der beiden gestohlenen Wagen unterhielten, steuerte ich den Jaguar schon durch die Straßen in Richtung auf das Harriet Building. Es war kurz nach der Mittagsstunde, und die Straßen dementsprechend nur üblich voll vom Verkehr. Abends zwischen fünf und sieben, wenn alles nach Hause eilt, kommt man mit einem Wagen kaum voran. Dann spucken die Wolkenkratzer von Manhattan elf Millionen Menschen aus. So schlimm war es jetzt nicht, aber immerhin brauchte ich meine ganze Aufmerksamkeit für die Straße, sodass ich zwar den Summton hörte, aber nicht das Ruflämpchen unseres Sprechfunkgerätes leuchten sah.
    Phil nahm den Hörer.
    »Wagen Cotton auf der Fahrt zum Harriet Building«, hörte ich Phil sagen.
    Er lauschte eine ganze Weile. Einmal fragte er: »Wie? Wie war das?«
    Er lauschte noch einen Augenblick, dann murmelte er: »Jawohl, ich habe verstanden. Wir werden uns sofort nach unserem Eintreffen um die Sache kümmern. Jawohl, wenn wir Verstärkung brauchen, rufen wir an.«
    Er legte den Hörer zurück auf das Gerät, zog sein Taschentuch und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Was ist denn los?«, fragte ich.
    »Eine Versicherungsgesellschaft, die ihre Zahlstelle für New York im Harriet Building hat, wurde überfallen. Man hat ungefähr sechzigtausend Dollar geraubt. Es muss schon einige Zeit her sein. Der Chef saß hinter seinen Doppeltüren und hat nichts gemerkt. Alle Angestellten des Vorzimmers wurden bewusstlos geschlagen. Der Boss merkte es erst, als er zur Mittagspause essen gehen wollte.«
    Ich betätigte mit einem kurzen Griff die Polizeisirene. Gellend heulte sie auf. Es dauerte nicht lange und die Mitte der Fahrbahn lag vor uns wie leer gefegt. Ich trat das Gaspedal durch.
    »Dann dürften unsere beiden Wagen inzwischen verschwunden sein«, sagte ich. »Wenn die Stadtpolizei sie nicht hat bewachen lassen. Ich zweifle nicht daran, dass die Wagen für diesen Zweck gestohlen wurden.«
    »Ich auch nicht«, sagte Phil. »Aber dieser Überfall hat noch eine besonders hässliche Note.«
    »Wieso?«
    »Eine Frau wurde erschossen. Eine gewisse Linda Carell.«
    »Dann war sie wahrscheinlich so unklug und wollte etwas gegen die Gangster unternehmen.«
    Phil schüttelte den Kopf.
    »Das kann ich mir kaum vorstellen.«
    »Warum nicht? Wenn sie nichts tat, was die Gangster stören konnte, warum hätte man sie dann erschießen sollen?«
    »Und wenn sie etwas tat, Jerry, wieso wurde sie dann mit einem Genickschuss ermordet?«
    Mir blieb die Sprache weg.
    ***
    Der Snob eilte mit seinen eleganten Vertretertaschen durch den Korridor. Niemand kümmerte sich um ihn. Er suchte die Toiletten des Flurs auf und riegelte sich ein.
    Mit schnellen Bewegungen zog er das Jackett aus und drehte es um. Es hatte ihn zweihundert Dollar gekostet, sich dieses zweiseitig zu tragende Jackett anfertigen zu lassen, aber es bewährte sich immer von Neuem. Die Innenseite glich einem dieser sommerlichen Jacketts ohne Revers, wie sie überall im Süden in Mode waren.
    Er nahm sich sein Bärtchen, seine Sonnenbrille und seine blonde Perücke ab und legte sie, sorgfältig zusammengefaltet, in die Tasche. Danach rieb er sich mit seinem Taschentuch, das er mit Benzin angefeuchtet hatte, die Reste des Bart- und Perückenleims aus dem Gesicht.
    Wie ein völlig anderer Mensch kam er nach einer Viertelstunde wieder aus der Toilette heraus.
    Er stieg in den Fahrstuhl und ließ sich hinauf zu dem kleinen Hotel fahren.
    »Bei Ihnen wohnt ein gewisser John Robert Miller aus Kansas City, nicht wahr?«, sagte er zu dem ältlichen Empfangschef.
    »Ach, Sie meinen den jungen Mann, der heute Vormittag ankam, nicht wahr?«
    »Ja«, nickte der Snob. »Er ist mein Neffe. Wir wollten heute Abend

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