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0107 - Die Bestie von Manhattan

0107 - Die Bestie von Manhattan

Titel: 0107 - Die Bestie von Manhattan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Die Bestie von Manhattan
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Sekunden zur Ewigkeit.
    »Jack Stone«, meldete sich unser Einsatzleiter.
    »Cotton. Wir sind im Büro der Allround Insurance Company, Harriet Building. Hier ist ein Raubüberfall durchgeführt worden.«
    »Es stimmt also? Wir wurden aus dem Gefasel des Mannes, der uns anrief, nicht recht schlau.«
    »Kein Wunder, wenn hier alle die Nerven verloren haben. Es sieht verdammt wenig angenehm hier aus.«
    »Was brauchen Sie, Cotton?«
    »Unsere Mordkommission muss kommen. Eine Frau wurde erschossen.«
    »Okay. Ich habe den Finger bereits auf dem Alarmkriopf für die Mordkommission.«
    »Der Arzt soll sich darauf einrichten, dass er einige Leute verpflastern muss.«
    »Werd’s ihm sagen.«
    »Und vier Mann vom Bereitschaftsdienst. Vor dem Ost- und dem Nordausgang des Gebäudes stehen zwei gestohlene Wagen. Ich nehme an, dass sie von den Leuten hingestellt wurden, die den Überfall ausführten.«
    »Die sind noch nicht verschwunden?«
    »Jedenfalls nicht mit diesen Wagen. Unsere vier Mann sollen zu zweit in der Nähe der Wagen Aufstellung beziehen. Natürlich darf niemand in die Fahrzeuge hinein. Wer es versucht, ist sofort festzunehmen. Es sind ein gelber Mercury und ein blauer Lincoln. Kennzeichen NY 12-A-6301 und NY 21-H-5411.«
    »Okay, Cotton. Ich setze alle sofort in Marsch.«
    »Ich melde mich später wieder.«
    Ich legte den Hörer auf. Der grauhaarige Mann neben mir rieb sich immer wieder über die Stirn.
    »Ich verstehe das nicht«, jammerte er. »Ich verstehe das einfach nicht!«
    »Wer sind Sie?«, fragte ich.
    »Ich bin der Filialleiter, Stew Conder ist mein Name.«
    »Sie haben Ihren Platz…«
    »Nebenan ist mein Arbeitszimmer, Agent.«
    »Gehen Sie zurück nach nebenan. Ein Arzt wird mit unserer Mordkommission hier eintreffen. Im Augenblick können Sie hier nichts weiter tun.«
    Er wollte etwas sagen, unterließ es aber und schlich mit eingefallenen Schultern zurück in sein Allerheiligstes.
    ***
    Ich näherte mich bis auf ein paar Schritte der Leiche. Dann kniete ich nieder und besah mir das Genick. Es musste eine großkalibrige Pistole gewesen sein. Da niemand aus den Nachbarräumen bisher mobil geworden war, musste der Mörder einen Schalldämpfer verwendet haben, das lag auf der Hand.
    Phil rief mich an: »Jerry?«
    Ich ging zu ihm hin. »Ja, Phil?«
    Er zog mich zur Seite und raunte: »Sie ist gar nicht verwundet. Sie lag unter der Toten, daher das Blut. Der Schreck hat ihr die Besinnung geraubt. Ich kann nichts weiter tun. Wir müssen auf den Arzt warten.«
    Ich nickte. Zufällig standen wir so, dass wir die leeren Zahlbretter an den beiden Kassenschaltern sehen konnten. Sie glänzten uns so blank an, dass es wie Hohn wirkte.
    »Sie scheinen allesamt eine Gehirnerschütterung wegzuhaben«, raunte Phil.
    Ich nickte. Die beiden anderen jungen Damen lagen noch immer kreidebleich auf dem Teppich und stöhnten leise. Einer vor den beiden männlichen Angestellten hatte sich auf den Boden gesetzt und mit dem Rücken gegen die Wand gelehnt. Er hielt die Augen geschlossen und atmete schwer. Alles in allem erweckte er mir den Eindruck eines Mannes, der eine Rebellion seiner Eingeweide befürchtet. Starker Brechreiz, das typische Anzeichen einer schweren Gehirnerschütterung.
    »Wir wollen warten, bis sie unser Doc ein wenig verpflastert hat«, sagte ich leise zu Phil. »Wenn wir jetzt schon anfingen, ihnen Fragen zu stellen, wäre es die reinste Menschenschinderei. Auf ein paar Minuten kommt es jetzt auch nicht mehr an.«
    »Auch meine Meinung«, nickte Phil. »Aber eines will mir nicht in den Kopf.«
    »Was?«
    »Warum wurde die eine junge Frau erschossen?«
    Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung!«
    Phil dachte halblaut vor sich hin: »Nehmen wir an, sie hätte heimlich zum Telefon greifen wollen. Dann hätte man sie von der Seite oder von vorn erschossen. Aber warum genau ins Genick?«
    »Und auch noch mit aufgesetzter Mündung?«, ergänzte ich leise.
    »Was?«
    »Ja. Die Mündung war aufgesetzt. Deutliche Verbrennungsspuren rings am den Einschuss.«
    »Dann kann sie also auch nicht versucht haben, mit einem der Gangster zu kämpfen! Denn dann würde sie ja nicht stillgehalten haben! Das ist mir unverständlich!«
    Unsere Unterhaltung wurde so leise geführt, dass die anderen nichts davon verstehen konnten. Außerdem waren auch alle so mit sich selbst beschäftigt, dass sie für andere Dinge kein Interesse zeigten.
    Ich grübelte. Dieser eigenartige Mord war ein Rätsel. Warum, warum um alles in der Welt

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