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0107 - Die Hand des Hexers

0107 - Die Hand des Hexers

Titel: 0107 - Die Hand des Hexers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Parapsychologe, Professor und mehrfacher Doktor. Er ist ein Gelehrter, aber zum Glück nicht so knochentrocken wie die meisten seiner Kollegen. Und er befaßt sich mit übersinnlichen Phänomenen…«
    »Deshalb rufe ich an, Nicole«, fiel Cher Cobalt der Freundin ins Wort. Ihre Stimme klang mit einemmal gepreßt.
    »Ist etwas nicht in Ordnung, Cher?«
    »Es… es würde zu weit führen, dir das alles am Telefon zu erklären, Nicole. Ich wäre dir sehr, sehr dankbar, wenn du es einrichten könntest, in den nächsten Tagen nach London zu kommen.«
    »Eigentlich wollten der Professor und ich nach Paris…«
    »Bitte, Nicole. Glaub mir, es ist wichtig, und ich weiß nicht, an wen ich mich sonst um Hilfe wenden sollte. Ich… ich habe Angst, Nicole, und ich bilde mir ein, daß mich niemand davon befreien kann, außer Professor Zamorra.«
    Nicole Duval überhörte den verzweifelten, flehenden Ton nicht. Sie sagte seufzend: »Na schön, Cher. Ich werde mit dem Professor reden.«
    »Wann werdet ihr kommen?«
    »Bist du telefonisch erreichbar?«
    »Ja.«
    »Gib mir die Nummer«, verlangte Nicole Duval. Sie schrieb sie auf und versprach, noch in derselben Stunde zurückzurufen…
    Und nun waren sie in London eingetroffen.
    Nicoles Gedanken kreisten immer wieder um Cher Cobalt. Was war dem Mädchen widerfahren? Wieso brauchte es so dringend Hilfe? Und zwar Hilfe von einem Mann, der in einer permanenten Auseinandersetzung mit dem Bösen und allen seinen gefährlichen Auswüchsen lebte.
    Zamorra kam mit dem Gepäck.
    Ein Taxi brachte sie in die Stadt.
    In einem Hotel nahe dem Picadilly Circus war für den Professor und seine Mitarbeiterin ein Doppelzimmer reserviert.
    Der kleine livrierte Page blieb abwartend in der Tür stehen. Nicole stieß den Professor leicht an. Dieser wandte sich um, erblickte den schmächtigen Jungen und sagte: »Ach so, ja.« Er griff in die Tasche und gab dem Kleinen sein Trinkgeld.
    »Vielen Dank, Sir. Herzlichen Dank. Ich wünsche Ihnen einen schönen Aufenthalt.«
    Mit dem Auspacken vergingen zwanzig Minuten.
    Die Dämmerung setzte ein.
    Zamorra nahm einen Drink in der Bar und wartete auf Nicole, die sich noch zurechtmachte.
    Als sie kam, blickte Zamorra auf seine Uhr. »Jetzt hat soeben Cher Cobalts Vorstellung begonnen.«
    »Woher weißt du das?«
    »Ich habe einen Blick ins Theaterprogramm geworfen. Ich schlage vor, wir gehen irgendwo nett essen und sehen uns dann den letzten Akt des Stückes an.«
    »Wir haben keine Karten«, warf Nicole ein.
    Zamorra schmunzelte. »Laß mich nur machen.«
    Sie speisten ausgezeichnet in einem indonesischen Restaurant. Obwohl sie beide schlank und ohne ein Gramm Fett waren, hielten sie vom Essen sehr viel. Danach bestiegen sie ein Taxi und ließen sich zum Französischen Theater bringen. Zamorra unterhielt sich kurz mit einem kahlköpfigen, kurzatmigen, dicklichen Billeteur. Er steckte dem Mann ein paar Scheine zu, und schon öffnete sich für den Professor und seine Sekretärin die Tür zu einer unbesetzten Loge.
    Nicole Duval stellte fest, daß Cher Cobalt noch schöner geworden war, obwohl sie das vor zehn Jahren für unmöglich gehalten hatte, denn Cher war damals schon bildschön gewesen.
    Heute war sie reifer, abgeklärter, fraulicher.
    Und sie verfügte über eine Ausstrahlung, der sich niemand im Theatersaal entziehen konnte.
    Die Rolle, die Cher spielte, schien ihr auf den Leib geschrieben zu sein. Cher spielte die Frau, die sie darstellte, eigentlich nicht. Sie war diese Frau, die von Leid und schweren Schicksalsschlägen immer wieder heimgesucht wurde, bis sie letztlich daran zerbrach.
    Nicole erkannte, daß sie hier ein großartiges Stück faszinierender Schauspielkunst miterlebten.
    Als sich der Vorhang senkte, brach ein frenetischer Applaus los, den Cher Cobalt mit bescheidener Dankbarkeit entgegennahm.
    »War sie nicht hinreißend?« sagte Nicole begeistert zu Zamorra.
    »Sie verfügt in der Tat über ein erstaunlich vielfältiges Register und weiß sich seiner wirkungsvoll zu bedienen«, erwiderte der Professor beeindruckt.
    »Komm. Ich kann es kaum mehr erwarten, Cher zu umarmen«, sagte Nicole strahlend.
    »Ich auch nicht«, grinste Zamorra. »Ich auch nicht.«
    Nicole stach mit ihrem Finger gegen Zamorras Brustbein. »Vorsicht! Ich kann zur Furie werden, wenn ich merke, daß mir etwas abhanden kommt, an dem ich sehr hänge.«
    Zamorra blinzelte schelmisch. »Du bist wie alle Frauen. Was die mal besitzen, das teilen Sie nicht einmal mit ihrer

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