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0108 - Die Wüste des Todes

Titel: 0108 - Die Wüste des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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erinnerte sich aber, daß der Name nicht in einem freundlichen Zusammenhang mit der terranischen Geschichte der vergangenen Monate und Jahre aufgetaucht war. Irgendeine Gefahr verbarg sich dahinter. Was die fremde Stimme anging, die sich mit den Baalol-Priestern um das Leben der beiden Gefangenen gestritten und sie schließlich aus dem unwirklichen, von Gezeter und Geschrei erfüllten Raum befreit hatte, so gab es da natürlich nichts zu rätseln. Ron hatte sie gleich beim ersten Wort erkannt.
    Sein Freund aus Machraamp verfügte in der Tat über erstaunliche Machtmittel.
    Während des Rückmarsches sprachen sie kein Wort miteinander. Sie überquerten die Reihen der Sanddünen und verloren die Tempelstadt aus den Augen. Von Zeit zu Zeit sahen sie sich um, ob die Priester vielleicht begonnen hätten, sie zu verfolgen. Aber der geistige Kampf mit dem Machraamper schien alle ihre Kräfte aufgezehrt zu haben. Die Wüste lag ruhig, und die Hitze ließ die Luft über dem Sand flimmern. Der Taxigleiter tauchte schließlich vor ihnen auf. Müde und schwitzend glitten sie den Hang der letzten Düne hinunter. Nebeneinander her trotteten sie auf das Fahrzeug zu. Dann blieb Ron plötzlich stehen und hielt Larry an der Schulter fest, Der Wagen war leer. Gerard Lobson war verschwunden. „Dieser Narr!" rief Larry zornig. „Wo will er mitten in der Wüste hin?" Sie suchten nach Fußspuren. Aber der Wind schien in der Zwischenzeit ziemlich aktiv gewesen zu sein.
    Es gab ein paar verwaschene Eindrücke die nordwärts zwischen den Dünen dahinführten, aber niemand konnte sagen, ob das ihre eigenen von heute morgen waren oder die von Gerard Lobson.
    Larry ging um den Wagen herum, Ron blieb stehen und überlegte, ob er auf die nächste Düne steigen und von dort aus Umschau halten solle. Aber er kam nicht mehr dazu, einen Entschluß zu fassen. Er hörte ein kratzendes, raschelndes Geräusch hinter sich und fuhr herum, Aber schneller, als er sich umdrehen konnte, hatte Gerard Lobson sich aus dem Loch erhoben, das er sich in den Sand gegraben hatte, um sich zu verstecken. Gerard stand vornübergebeugt. Es schien ihm offenbar Spaß zu bereiten, sein Grinsen zeugte davon, Aber was das Schlimmste war, er hielt einen kleinen, tödlichen Nadelstrahler in der Hand.
    Auf den ersten Blick schien die Lage närrisch. Gerard hatte seine Aufmerksamkeit nach zwei Seiten zu richten, und beide Männer, mit denen er zu tun hatte, waren ebenso bewaffnet wie er. Er konnte einfach keinen Erfolg haben. Bei einer zweiten, kritischeren Betrachtung gewann die Sache allerdings einen anderen Anblick.
    Gerard hatte Zeit zum Nachdenken gehabt, und er hatte sie genutzt. Er stand etwa fünfzehn Meter von dem Taxi entfernt. Das war nahe genug für einen sicheren Schuß, und weit genug, daß er beide Männer auf einmal im Auge behalten konnte, ohne den Kopf zu wenden. Dafür konnten aber Larry und Ron einander nicht sehen. Larry war hinter dem Gleiter verschwunden und dort stehengeblieben. Wahrscheinlich würde Gerard protestieren wenn er sich zu bewegen versuchte. Das bedeutete, daß sie sich weder mit Gesten noch mit Blicken zu einer gemeinsamen Aktion verabreden konnten. Keiner wußte was der andere tat. Gerard hatte das Vergnügen, das ihm der Anblick der beiden überraschten Männer bot anscheinend lange genug genossen. Er fing an zu reden, und seine Stimme klang merkwürdigerweise wie ein Reibeisen. „Wir werden letzt zusammen nach Zanithon zurückfliegen", verkündete er. „Sie beide auf dem Vordersitz, ich hinten. Sie unbewaffnet, ich mit dem Nadler in der Hand." Larry schien sich in diesem Augenblick bewegt zu haben. Blitzschnell gab Gerard seiner Waffe eine leichte Drehung und schrie: „Stehenbleiben!" Offenbar gehorchte Larry, denn Gerard entspannte sich wieder, „Nach Zanithon wären wir sowieso geflogen", sagte Ron beiläufig. „Was soll das Theater?"
    „Aber nicht dorthin, wo ich hin will", sagte Gerard. „Wo wollen Sie hin?"
    „Zu meinen Freunden, die mir einiges schuldig sein werden, wenn ich Sie abgeliefert habe."
    „Zu den Springern, wie?" meinte Ron spöttisch. Es war ein Schuß ins Blaue. Ron hatte keinerlei Beweise dafür, daß Gerard aus eigenem Antrieb mit den Springern zusammenarbeitete. Aber der Schuß saß. Gerard riß erstaunt die Augen auf. „Woher wissen Sie das?" rief er überrascht. Ron lachte spöttisch. „Sie haben mir so viele Lugen erzählt, Lobson, daß ich mir meine eigene Geschichte zusammenreimen mußte. Sie saßen

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