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0109 - Das Alptraum-Mädchen

0109 - Das Alptraum-Mädchen

Titel: 0109 - Das Alptraum-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
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Idee paßt mir genau in den Kram. Ihr habt das Beste daraus gemacht, Jungens.«
    Er erhob sich ächzend und watschelte auf einen Safe in der Ecke des Raumes zu.
    »Gesicht zur Wand!« befahl er schneidend scharf, und Tom Shafer sprang auf, tat, was von ihm verlangt wurde und kniff obendrein noch die Augen zusammen.
    »Sie können sich wieder umdrehen, Tom. Setzen Sie sich Es gibt noch ein paar Kleinigkeiten zu besprechen.«
    Dann rückte James Halbridge mit seinen »Kleinigkeiten« heraus. Sogar einem abgefeimten Halunken wie Tom Shafer rann es kalt den Rücken hinunter. Wie immer hatte Halbridge bereits alles bestens arrangiert.
    Tom Shafer erfuhr, daß der Boß den Bestand an Callgirls mit Ausländerinnen auffüllen wollte. Halbridge hatte seine Figuren überall. Einer seiner Zuträger hatte sich am Abend am Kennedy International Airport aufgehalten. Er konnte sowohl Namen als auch die New Yorker Adresse jenes Mädchens nennen, das Tom Shafer für ihn beschaffen sollte.
    »Sie heißt Nicole Duval«, sagte James Halbridge und schob ein noch nasses Foto über den Schreibtisch. Es war mit einer Minikamera aufgenommen. Das Mädchen darauf war eine Schönheit.
    »Kam sie allein nach New York? Ich sehe noch zwei Männer auf dem Bild«, meinte Shafer.
    Halbridge machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Eggheads. Die machen uns keine Schwierigkeiten. Schaff mir das Weib heran. John und Aba beschatten es rund um die Uhr. Ich habe auch erfahren, daß diese Duval heute ein paar Einkäufe machen will. Allein. Und wenn wir die Französin erst haben, bekommen wir sie auch klein. Die wird ein Renner, sage ich Ihnen.«
    In diesem Augenblick hatte James Halbridge schon den zweiten riesigen Fehler in dieser Nacht begangen. Zum ersten verschwendete er keinen einzigen Gedanken mehr an Carinas letzten Kunden, zum zweiten las er in seiner Freizeit nur Boulevardgazetten. Und in denen wurde - von marktschreierisch aufgezogenen Artikelserien einmal abgesehen - niemals objektiv über den wissenschaftlichen Stand des Okkultismus und der Dämonologie berichtet.
    Er hätte sonst die Finger von Nicole Duval gelassen, wenn er den Mann neben ihr auf dem Bild erkannt hätte.
    Professor Zamorra, den Geisterjäger.
    James Halbridge setzte sich in eine Tinte, von der er sich nie mehr wieder sauberwaschen konnte und hatte nicht die geringste Ahnung davon…
    ***
    Charles Loft steuerte den Dodge nach Kings Point hinaus. Das war der richtige Ort für den spektakulären Auftritt einer noch spektakuläreren Leiche. Die Halbinsel am Südrand des Long Island Sound zählte ebenfalls zu den Nobelvierteln der Stadt.
    Noch eine knappe Meile bis zum Yachthafen, wo die Boote der Reichen angetäut waren.
    Charly wollte Carina Fleetwoods Leiche dekorativ auf dem Bootssteg ausbreiten.
    Er tastete nach seinem Gürtel, zog das Messer schon aus der Scheide und legte es neben sich auf den noch warmen Beifahrersitz.
    Dann mußte er noch den Wagen verschwinden lassen und hatte für den Rest der Nacht frei.
    Charles Loft gähnte herzhaft. Links und rechts der breiten Zufahrtsstraße gepflegte Parks und ein Golfplatz mit achtzehn Löchern. Irgendwann würde er es sich leisten können, auch hier zu wohnen. Er hielt sich für einen intelligenten Gangster und legte reichlich Geld zurück.
    Dabei fiel ihm ein, daß er noch nicht in Carinas Tasche geschaut hatte.
    Doch da tauchten schon die Hinweisschilder auf, daß die Straße zu Ende war. Die Lichtfinger des Dodge rissen einige Bootsmasten aus der Dunkelheit. Überm Sound hing der Halbmond und brachte die Wellen zum Gützern.
    Charles Loft hielt noch nicht an. Dazu war er zu vorsichtig. Er kurvte sämtliche Parkplätze ab und hielt nach anderen Autos Ausschau, die darauf hingewiesen hätten, daß sich noch mehrere Menschen hier aufhielten.
    Er fand kein einziges.
    Charles Loft stieß zurück. Mit dem Wagenheck zum Anfang des Anlegesteges. Er wollte die Leiche nicht weiter als unbedingt nötig schleppen müssen. Das Messer nahm er zwischen die Zähne.
    So stieg er aus, lief um den Wagen hemm und öffnete den Kofferraumdeckel.
    Fahl leuchtete der Mond auf die zusammengekrümmte, ausgeblutete Frauengestalt. Die Augen hatte sie weit aufgerissen. Sie glänzten noch, und Charles Loft wunderte sich darüber. Die Augen von Toten hatten stumpf zu sein.
    Ob sie vielleicht noch lebte?
    Er hielt es nicht für wahrscheinlich, aber es mußte wohl so sein.
    Loft beugte sich hinunter. Er schrak zusammen, als er ihre Haut berührte. Sie war

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