Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0109 - Das Alptraum-Mädchen

0109 - Das Alptraum-Mädchen

Titel: 0109 - Das Alptraum-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franc Helgath
Vom Netzwerk:
Ambulanzwagen. Er richtete sich auf und stieß sich schmerzhaft den Kopf an. Doch dieser Schmerz war bedeutungslos gegen das Brennen in den Lungen, das jetzt vorbei war.
    Trotzdem brachte er nur ein heiseres Krächzen zustande.
    »Wie lange war ich bewußtlos?« fragte er und hob die langen Beine von der Bahre.
    »Sie müssen liegenbleiben, Sir. Ich kann sonst…«
    »Seien Sie für Ihre schnelle Hilfe bedankt«, sagte Zamorra zu dem Notarzt im weißen Kittel. »Aber jetzt halten Sie bitte den Mund«, fügte er barsch hinzu. »Wie lange, Detective? Es geht nicht mehr nur um ein brennendes Haus. Sie haben von den vier flüchtigen Frauen gehört?«
    Hugh Owens zog eine Grimasse, als hätte er Essig getrunken.
    »Eine saudumme Story, die sich ein paar Scherzbolde hier ausgedacht haben. Sie meinen doch nicht etwa…?«
    »Und ob ich meine. Weiß man, wohin dieser Wagen gefahren ist? Wer ist der Mann, der eben brennend herausgetragen wurde?«
    »Sie löchern mich schon wieder mit Ihren Fragen.«
    »Und jetzt meinen Sie, ich würde das zu meinem Vergnügen tun, eh?«
    »Natürlich nicht. Aber…«
    »Kommen Sie!«
    »Sie können doch nicht laufen!«
    »Das werden wir ja sehen.«
    Zamorra sprang ohne fremde Hilfe aus dem Wagen. An Bill gewandt fragte er: »Nicole?«
    Der Freund nickte. »Schon unterwegs ins Krankenhaus. Ein paar Feuerwehrleute mit Gasmaken haben euch herausgezogen. Dich wollten sie auch schon abliefern, aber ich könnte mir vorstellen, daß du noch nicht ganz fertig bist.«
    »Du hast wieder mal richtig getippt, Bill. Wir sehen uns später.«
    »Wo willst du hin?«
    »Dorthin, wohin der rote Buick gefahren ist. Der Wagen wird doch verfolgt?«
    »Soviel ich mitbekommen habe, hat man ihn aus den Augen verloren. Der Vorsprung war schon zu groß.«
    »Was ist mit dem Mann, den sie herausgebracht haben?«
    »Tot.«
    Detective Hugh Owens hatte die Unterhaltung mit ständig verblüffter werdender Miene verfolgt und schaute dabei von einem zum anderen.
    »Meine Herren, ich…«
    »Auf der Fahrt hierher wurden wir von einem Polizeihubschrauber verfolgt. Ist der Vogel noch hier in der Nähe?« fragte Zamorra weiter.
    »Ja.«
    »Das vernünftigste Wort, das Sie bisher gesagt haben. Ich will nicht unhöflich sein, Detective, aber glauben Sie mir bitte noch ein einziges Mal: Wenn wir den Buick nicht finden, dann bricht über Nacht die Hölle über New York herein.«
    Zamorra hatte dermaßen zwingend und dramatisch gesprochen, daß seine Worte ihre Wirkung auf Hugh Owens nicht verfehlten.
    »Okay«, brummte er. »Dann übernehmen Sie das Kommando. Ich blicke ohnehin schon seit heute nachmittag nicht mehr durch.«
    »Paß auf dich auf!« rief Bill ihnen nach.
    ***
    »Noch nichts Neues?« verständigte sich Zamorra brüllend mit dem Detective. Unter ihnen lag die festlich illuminierte Skyline von Manhattan. Über ihnen das Flappen der Rotoren.
    »Ich habe sämtliche verfügbaren Streifenwagen auf rote Buicks angesetzt. Wenn er noch unterwegs ist, dann schnappen wir ihn auch.«
    »Ihr Wort in Gottes Ohr, Mister Owens. Beten Sie, wenn Sie religiös sind. Oder fluchen Sie, wenn Sie sich mehr davon versprechen. Aber finden Sie schleunigst diesen Wagen!«
    Hugh Owens hatte es inzwischen aufgegeben, nach dem »Warum« zu fragen. Schicksalsergeben vertraute er auf diesen seltsamen Franzosen, der ein berühmter Hochschulprofessor sein sollte, in anderer Leute Gedanken las und dann auch noch in ein brennendes Haus eindrang, um dort ein Mädchen vom sicheren Flammentod zu retten.
    Einige Durchsagen quäkten aus dem Lautsprecher. Der Verstorbene war ein Neger gewesen. Man hatte ihn an einem Siegelring mit dem Wappen einer afrikanischen Präsidialrepublik identifiziert. Es mußte sich um denselben Mann handeln, dessen Papiere man in dem Pontiac auf der Whitestone Bridge gefunden hatte.
    Zamorra horchte auf.
    »Lassen Sie sich sofort die Adresse geben«, forderte er.
    Hugh Owens seufzte ergeben und holte sich die gewünschte Auskunft.
    »Und jetzt geben Sie dem Piloten Bescheid. Er soll sofort hinüber nach Mahasset fliegen.«
    »Keine Lust mehr auf einen roten Buick?«
    »Wenn wir ein bißchen Glück haben, sind wir vor ihm dort.«
    ***
    Zamorra hatte alles auf eine Karte gesetzt. Zu einem kompletten Mosaik fehlten ihm noch eine Unmenge Steine, doch manchmal mußte man sich auch auf seine Intuition verlassen.
    Der Helikopter schwebte über dem Villengrundstück Maruc Nbowanas. Zamorra wollte niemanden dabeihaben, wenn er sich den

Weitere Kostenlose Bücher