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0109 - Verlies der Angst

0109 - Verlies der Angst

Titel: 0109 - Verlies der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Doch.«
    Suko rieb sich den Hals und schimpfte. »Mist!« knurrte er. »Ich konnte mich kaum bewegen, und an die Koffer kam ich auch nicht heran. Verdammt auch.«
    Die Gepäckstücke waren in die Lücke zwischen die Vordersitze und den Rücksitz gerutscht.
    Dort lagen sie gut.
    Wir stiegen aus.
    Ich hatte einen Fehler gemacht und ärgerte mich darüber, so schnell mein Kreuz eingesetzt zu haben. Aber ich sah Suko in Gefahr, und das verdammte Biest hatte Kraft.
    Will Mallmann schaute auf die Asche. Mit der Hand fegte er sie vom Sitz.
    Ich schritt um den Wagen herum und schlug den Kofferraum zu.
    Ein paar Meter weiter hatte ein Ford Granada angehalten. Ein Ehepaar mit zwei Kindern war ausgestiegen und stärkte sich. Wir wurden beobachtet, vor allen Dingen fiel den Leuten die zerstörte Heckscheibe ins Auge. Ich blutete am Nacken. Dort hatten mich die kleinen Splitter getroffen.
    Ich preßte ein Taschentuch gegen die kleinen Wunden und schaute den Kommissar an. »Jetzt sind wir ebenso schlau wie zuvor.«
    Da schüttelte Suko den Kopf. »Nicht ganz«, meinte er.
    Überrascht schauten Mallmann und ich den Chinesen an. Suko lächelte.
    »Als dieser vertrocknete Typ mich würgte, da konnte er auf einmal auch sprechen. Unsere Gesichter befanden sich ja nur wenige Zoll voneinander entfernt. Und ich hörte, wie er immer das Wort Sadin sagte. Er wird uns rächen.«
    Ich schaute Will an. »Kannst du etwas damit anfangen?«
    Der Kommissar hob die Schultern. »Nein.«
    »Vielleicht ist Sadin der Oberdämon«, vermutete Suko.
    Das war durchaus möglich. Um das zu erfahren, würden wir diesen Heimatkundeforscher fragen. Der wußte sicherlich mehr.
    Erst einmal mußten wir uns mit der deutschen Polizei auseinandersetzen. Der Vorfall auf der Autobahn war nicht unbeobachtet geblieben. Irgend jemand hatte die Beamten alarmiert, und ein Wagen der Autobahnpolizei rauschte auf den Parkplatz.
    Das Ehepaar stieg hastig in seinen Wagen. Die Kinder saßen bereits darin.
    Der Mann ließ zwar den Motor an, beobachtete uns jedoch im Rückspiegel.
    Die Polizisten schlenderten näher. Es waren noch junge Burschen, aber ungeheuer kräftig. In ihrer Lederkleidung sahen sie schon respekteinflößend aus.
    Kommissar Mallmann hatte keine Lust, sich auf lange Diskussionen einzulassen. Er hielt seinen Ausweis bereits in der Hand, der sorgfältig studiert wurde.
    Dann bekam Will das Papier zurück, und der Beamte grüßte sogar. Der Kommissar erklärte, wer wir waren, und gab an, daß die Heckscheibe von einem Stein getroffen worden war.
    »Dann müssen sich die Zeugen geirrt haben.«
    Mallmann lächelte. »Das haben sie ganz sicherlich. Unser Wagen ist von einem Stein beschädigt worden.«
    »Wir hörten, daß jemand aus dem Kofferraum gestiegen sein soll«, meinte einer der Beamten.
    Als Antwort hob Mallmann die Haube hoch. »Kann sich hier jemand verstecken und bei einer Geschwindigkeit von einhundertdreißig Stundenkilometern noch artistische Kunststücke vollführen?«
    Die Beamten schüttelten die Köpfe. Daran wollten auch sie nicht glauben. Sie wünschten uns noch eine gute Fahrt, stiegen in ihren Wagen und rauschten davon.
    Auch der Granada mit der Familie wurde losgescheucht. Die Leute hatten ihre Sensation nicht bekommen. Sie sollten froh darüber sein.
    »Wieviel haben wir noch vor uns?« fragte ich den Kommissar.
    »Rund 50 Kilometer«, erklärte Mallmann.
    »Die reißen wir schnell runter«, meinte Suko. Sein Hals zeigte noch immer rote Flecken.
    Ich grinste ihn an. »Binde dir einen Schal um, Freund. Es zieht nämlich durch die Scheibe.«
    »Dann mach du nur den Mund zu«, konterte er.
    Mallmann saß schon wieder im Wagen. Er drehte den Zündschlüssel, der Motor lief, dann schoß der Wagen vor.
    Will hatte Glück. Er brauchte nicht zu bremsen, sondern konnte sich zügig in den fließenden Verkehr einreihen, gab Gas und ging auf die linke Seite.
    In einer halben Stunde mußten wir es schaffen.
    Und ich war gespannt darauf, wie sich der Fall weiterentwickeln würde…
    ***
    Der Kommissar fuhr nicht mehr ganz so schnell, denn durch die offene Scheibe zog es uns doch sehr im Nacken. Suko hatte sich in die Ecke gedrückt und den Kragen hochgestellt. Ich wurde wie auch Will Mallmann durch die Kopfstütze geschützt.
    »Irgendwie bin ich sauer«, meinte der Kommissar. Er mußte laut sprechen, um das Heulen des Fahrtwindes zu übertönen.
    »Warum?«
    »Nur Mißerfolge. Einen Verschwundenen, einen Toten, der wieder lebendig wurde und jetzt

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