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0109 - Verlies der Angst

0109 - Verlies der Angst

Titel: 0109 - Verlies der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sonnenschein, zog schon bald seine Jacke aus und hängte sie sich über die linke Schulter.
    Sie nahmen einen schmalen Weg, der auf der linken Seite von einer Rotdornhecke begrenzt wurde, und befanden sich schon am Rand der Stadt. Zwei Kornfelder wurden von einem Feldweg geteilt, der auf die Bundesstraße mündete.
    Singend gingen die Kinder weiter.
    Nach einer halben Stunde Fußweg – sie schritten immer auf der linken Seite – erreichten sie den Wald.
    Hier gab es die erste Pause.
    Es wurde ein Kreis gebildet, und die Kinder durften sich hinsetzen. Hartmann nahm ebenfalls Platz, während Fräulein Haupt stehen blieb.
    Es begann ein praktischer Biologie- und Naturkundeunterricht.
    Der Lehrer machte es locker, er sprach mit den Kindern, warf hin und wieder Fragen auf und bekam auch immer korrekte Antworten.
    Als eine der ersten Bienen vorbeiflog, redeten sie über das Volk der Insekten.
    Die Kinder waren voll bei der Sache, so engagiert, daß sich Fräulein Haupt direkt überflüssig vorkam.
    Sie wartete nur darauf, daß der junge Kollege einen Fehler machte, aber den Gefallen tat er ihr nicht.
    Ein Junge fragte: »Wann geht es denn in den Wald, Herr Hartmann?«
    Der Lehrer nickte und erhob sich. »Die Frage war gut, Volker. Damit hast du nämlich die erste Stunde beendet. Wir werden jetzt sofort in den Wald gehen, und dort gibt es etwas zu sehen, von dem ihr sicherlich schon gehört habt. Na, was ist es?«
    Alle Finger fuhren hoch, die kleine Bettina durfte die Antwort geben.
    »Das sind die Hügelgräber, Herr Hartmann!«
    »Richtig, Bettina. So, jetzt wird nicht mehr getrödelt, sondern auf mit euch.«
    Die Kinder sprangen hoch, machten auf dem Absatz kehrt und liefen in den Wald hinein. Hier achtete Rolf Hartmann nicht so sehr auf Disziplin, außerdem konnte man bei diesen Wegen die Kinder nicht in Formation gehen lassen.
    Die Kindergruppe und die beiden Lehrer schritten auf die Hügelgräber zu. Und niemand von ihnen ahnte, welches Grauen ihnen noch bevorstand…
    ***
    Sofort heulte der Fahrtwind in den Wagen. Er brachte zahlreiche Splitter mit, die sich in den Polstern festsetzten und mir gegen den Nacken flogen.
    Will Mallmann fuhr schneller. Er durfte jetzt nicht anhalten, denn er befand sich noch immer auf der linken Seite und neben der Lastwagenschlange.
    Ich kam schlecht nach hinten in den Fond, so schnell der Manta auch ist, geräumig hat man ihn innen nicht gebaut. So kämpfte Suko allein gegen die gräßliche Gestalt.
    Aus welchem Grund sie zu einem untoten Dasein erweckt worden war, spielte jetzt keine Rolle. Für uns war wichtig, daß wir den Kampf nicht verloren und daß Will Mallmann am Lenkrad die Nerven behielt.
    Ich konnte natürlich mein Kreuz nehmen und das Wesen damit vernichten, doch so einfach wollte ich es nicht machen. Vielleicht konnte uns dieser Untote noch Informationen geben.
    Er attackierte Suko.
    Mit seiner kleinen Faust schlug er zu, doch es war ein Schlag, der Sukos Deckung zerbrach.
    Überrascht schrie der Chinese auf.
    Im nächsten Augenblick hingen die Pranken des Monsters an seiner Kehle. Suko kam nicht mehr dazu, eine Abwehrbewegung zu machen, denn der Untote war zu schnell.
    Und er hatte mörderische Kräfte. Zudem war der Raum im Fond eng. Suko konnte sich nicht so bewegen wie er wollte. Momentan hatte sein Gegner die Überhand.
    Der Chinese wurde in die Polster gedrückt. Er wuchtete ein Knie gegen den Untoten, keine Reaktion von dessen Seite.
    Da zog Will endlich den Manta nach rechts rüber.
    Er wurde auch langsamer, und wir hatten das Glück, auf einen Autobahnparkplatz rollen zu können.
    Das Monster war stark.
    Suko konnte nicht gewinnen. Er warf sich zwar hin und her, aber er kam unter dem Griff nicht weg.
    Suko röchelte.
    Der Manta lief aus.
    Und ich nahm mein Kreuz.
    Ich hatte gesehen, daß Suko kaum noch eine Chance besaß, sich aus dem Griff zu befreien, deshalb mußte ich eingreifen.
    So rasch es ging, streifte ich das Kreuz über den Kopf und preßte es gegen den Rücken des Monsters.
    Mallmann riß die Tür auf, sprang aus dem Wagen und klappte den Fahrersitz zurück.
    Der Kommissar brauchte nicht mehr einzugreifen. Ich hatte die Sache bereits im Griff.
    Das Monster bäumte sich auf und zerfiel.
    Das ging so schnell, wie ich es noch nie gesehen hatte. Plötzlich lag Staub auf dem Sitz.
    Kaum zu glauben…
    Ich zog meinen Arm wieder zurück und schaute den Kommissar an. »Das gibt es doch nicht«, flüsterte Mallmann und rieb sich die Augen.
    Ich nickte.

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