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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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herabdrücken, und der Steinquader hob sich.
    Ich rutschte rasch den Tunnel entlang. Der Steinquader senkte sich langsam wieder. So schnell es ging, kroch ich weiter. Der Stein kam immer tiefer. Fast hätte er mich erdrückt. Mit einem Hechtsprung warf ich mich nach vorn, und keine Sekunde zu früh; der Stein war wieder an seinem Platz.
    Keuchend stand ich auf. Ich befand mich in einem leeren Raum, von dem eine kleine Leiter in die Pestgrube führte. Mir blieb nicht viel Zeit zum Verschnaufen. Ich hörte Stimmen, lief zur Leiter und betrat die erste Sprosse. Die Stimmen kamen näher. Dann hörte ich ein knarrendes Geräusch, und der Steinquader bewegte sich leicht. Ich knipste die Lampe aus und glitt die Leiter hinunter. Unten ließ ich die Lampe nochmals kurz aufflammen. Meterhoch lagen Knochen und Totenschädel wild durcheinander und zersplitterten unter meinen Füßen. Ich stolperte und fiel der Länge nach hin. Mühsam rappelte ich mich hoch und ging weiter. Noch einmal wagte ich es, die Taschenlampe einzuschalten. Ich hatte fast das Ende des Raumes erreicht. Schaudernd warf ich mit beiden Händen Knochen und Totenschädel zur Seite und grub mir einen Weg durch den Knochenberg.
    Dann hörte ich wieder die Stimmen. Sie hallten deutlich durch den Schacht zu mir herunter. Mir blieb keine andere Wahl, ich mußte mich unter den Knochen verstecken. Immer tiefer kroch ich in den Haufen hinein und errichtete vor mir eine Wand aus Knochen und Schädeln. Irgend jemand betrat jetzt die Leiter. Ich hoffte, daß man mich nicht entdeckte, wagte kaum zu atmen und lag wie erstarrt da.
    Eine schwarzgekleidete Gestalt sprang auf den Boden. Sie trug einen weiten Umhang und eine Kapuze, in der sich Augenschlitze befanden. In der rechten Hand hielt sie eine Lampe. Die Gestalt blieb neben der Leiter stehen. Dann tauchten immer mehr vermummte Gestalten auf. Sie waren alle schwarz gekleidet, nur eine trug einen dunkelroten Umhang und eine abstoßend häßliche Maske. Ich zählte die Gestalten; es waren sechs.
    Die Lampe wurde auf den Boden gestellt und die Kapuzenmänner bildeten einen Kreis um sie, verschränkten die Hände über der Brust und warteten. Es war ein schauerlicher Anblick, diese vermummten Gestalten inmitten der Skelette. Ich fühlte mich scheußlich, wagte jedoch nicht, meine Stellung zu verändern. Zu leicht hätte ich mich verraten können. Gottlob, daß die unheimlichen Gestalten nur eine Lampe mitgebracht hatten!
    Ich fragte mich, was diese seltsame Versammlung wohl zu bedeuten hatte und wer die Vermummten waren. Es kam mir so vor, als würde ich schon stundenlang unter den Knochen liegen, dabei konnten höchstens fünf Minuten vergangen sein. Mühsam bekämpfte ich einen Niesreiz.
    Die Kapuzenmänner standen wie Statuen da und starrten auf die Lampe.
    »Es ist Zeit«, sagte der Mann mit dem roten Umhang schließlich.
    Die anderen nickten und knieten nieder; der rotgekleidete Mann blieb stehen.
    »Beugt die Köpfe!« sagte er.
    Ich hatte seine Stimme erkannt. Es war Michael Zamis.
    Die anderen folgten seinem Befehl. Dann flimmerte die Luft plötzlich. Ich hob den Kopf, um besser sehen zu können.
    Aus der gegenüberliegenden Wand trat Steffi. Sie war völlig nackt. Das lange blonde Haar bedeckte ihre Brüste. Die Augen hatte sie geschlossen, und in den Händen hielt sie den Reliquienschrein, den ich in der Wohnung der Schwestern Reichnitz gesehen hatte. Stephanie schwebte durch die Luft. Ihre Gestalt war durchsichtig. Ich konnte die dahinterliegende Wand erkennen. Sie schwebte zu Boden. Der rote Kapuzenmann verbeugte sich, und die Lampe erlosch.
    Für Sekunden war es völlig dunkel. Dann leuchtete der Schrein. Es war ein blendendes, grelles Licht. Ich mußte die Augen schließen.
    »Ist das Opfer bereit?« hörte ich Michael Zamis' Stimme.
    »Es ist bereit«, sagte Steffi. »Folgt mir!«
    Sie trat an den Schacht und schwebte einfach nach oben. Die vermummten Gestalten stiegen die Leiter hoch.
    Ich blieb mehr als eine Minute ruhig liegen, dann kroch ich über die Knochen und tastete mich zur Leiter vor. Was sollte ich tun? Ich wäre natürlich gern die Leiter hochgestiegen, aber ich hatte Angst, entdeckt zu werden. Doch schließlich siegte meine Neugier. Vorsichtig stieg ich die Sprossen hoch. Die Stimmen wurden deutlicher, sie stimmten einen eigenartigen Gesang an. Ich verstand kein Wort, kletterte vorsichtig weiter, reckte den Kopf und zog ihn blitzschnell wieder zurück. Was ich gesehen hatte, reichte mir.
    Die

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