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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Kennedy-Brücke bog er nach links ab, überquerte die Gleise der Straßenbahn und raste dann die Lainzer Straße entlang. Natürlich waren die Schranken in der Jagdschloßgasse geschlossen. Es dauerte mehr als drei Minuten, bis der Güterzug vorbeigerattert war und die Schranken wieder hochgingen. Eine halbe Minute später waren wir dann endlich vor Helnweins Haus. Ich zahlte, stieg aus dem Wagen, ging die Stufen zum Haus hoch und drückte auf die Klingel, doch nichts rührte sich. Ich läutete nochmals. Helnweins klappriger VW stand vor dem Haus. Er konnte also nicht weit sein. Als sich auf das dritte Läuten hin auch nichts rührte, drückte ich auf die Türklinke. Die Tür ging auf, und ich trat ein. Wie von Geisterhänden wurde die Tür hinter mir zugeschlagen.
    »Helnwein!« rief ich.
    Keine Antwort.
    »Helnwein!« rief ich noch einmal und eilte ins Wohnzimmer.
    Er war nicht da. Auch nicht im Schlafzimmer. Sein Bett war unbenutzt. Ich durchsuchte das ganze Haus, ohne Helnwein oder Steffi zu finden. Wohin war der Alte nur gegangen?
    Ich stand gerade im Wohnzimmer, als das Telefon zu läuten begann. Beim zweiten Läuten hob ich ab und meldete mich.
    »Guten Tag«, sagte eine mir nur zu bekannte Stimme. »Hier spricht Zamis. Michael Zamis. Cocos Vater.«
    »Was wollen Sie?« brüllte ich in die Muschel.
    »Ich spreche doch mit Dorian Hunter?«
    »Ja.«
    »Ich hatte Sie eigentlich schon früher zurückerwartet, Herr Hunter«, sagte Zamis mit spöttischer Stimme.
    Ich atmete schwer und umklammerte den Hörer. »Was wollen Sie von mir?« wiederholte ich.
    Zamis lachte. »Sie sind sehr neugierig, aber ich gebe Ihnen gern Auskunft. Sie fragen sich doch sicherlich, wo Helnwein geblieben ist, nicht wahr?«
    Ich gab keine Antwort.
    »Er war ein wenig zu neugierig«, fuhr Zamis fort. »Er machte heute einen Spaziergang und dabei blickte er auch über unsere Gartenmauer. Wir können neugierige Leute nicht ausstehen. Also holten wir ihn herein. Er wehrte sich anfangs, dann redete er wie ein Wasserfall. Sie waren sehr unklug, Hunter, als Sie Helnwein alles erzählten. Wir haben nun einige recht interessante Informationen, die uns weiterhelfen werden.«
    »Lassen Sie Helnwein in Ruhe!« schrie ich wütend. »Er hat mit allem nicht das geringste zu tun.«
    »Das würde ich nicht sagen, Hunter. Er weiß zuviel. Viel zuviel für unseren Geschmack. Wir hätten ihn uns an sich schon viel früher vorknöpfen sollen. Aber wir haben Ihnen einen Vorschlag zu machen. Wir lassen Helnwein frei, wenn Sie zu uns kommen.«
    »Ich denke nicht daran.«
    »Es wird Ihnen aber nichts anderes übrigbleiben, Hunter.«
    »Sie unterschätzen meine Fähigkeiten, Zamis«, knurrte ich.
    »Ach nein, die unterschätzen wir nicht. Sie können nicht viel ausrichten. Wir werden Sie uns holen, Hunter.«
    Ich lachte. »Sie kommen hier nicht herein. Die Dämonenbanner können Sie nicht durchbrechen.«
    »Täuschen Sie sich nur nicht! Wir haben Hilfe bekommen und sind jetzt viel stärker als früher.«
    Ich angelte nach den Zigaretten, steckte eine an, inhalierte tief, überlegte kurz und grinste dann grimmig. »Warum kämpfen wir eigentlich gegeneinander? Wir haben doch die gleichen Interessen.«
    »Wie meinen Sie das?« fragte Zamis mißtrauisch.
    »Stellen Sie sich nicht so dumm! Ich habe heute nacht etwas recht Interessantes beobachtet. Einige vermummte Gestalten versammelten sich in den Katakomben.«
    Ich hörte ihn keuchen.
    »Diese Gestalten wollten Asmodi an den Kragen«, fuhr ich fort. »Sie beschworen Ansuperomin, ihnen zu helfen.«
    Er keuchte stärker.
    »Sie wollen den herrschenden Fürst der Finsternis ausschalten, und das kann leicht ins Auge gehen, Zamis.«
    »Sie wissen zuviel, Hunter. Wir müssen Sie erledigen.«
    »Warum schließen wir uns nicht zusammen, Zamis?« fragte ich. »Auch ich will Asmodi erledigen.«
    »Das glaube ich Ihnen aufs Wort, Hunter, aber Sie wollen nicht nur Asmodi ausschalten, sondern die ganze Schwarze Familie vernichten. Doch dazu wird es nicht kommen. Wir benötigen Ihre Hilfe nicht. Helnwein ist in unserer Gewalt, und in wenigen Stunden haben wir auch Sie. Sie sind rettungslos verloren. Aber das werden Sie bald merken. Viel Spaß noch, Hunter!«
    Er legte auf. Sekundenlang blieb ich unbeweglich mit dem Hörer in der Hand stehen, ehe ich ihn auf die Gabel legte. Sie hatten Helnwein also gefangengenommen. Was das bedeutete, war mir klar. Er würde das Haus der Zamis' nicht lebend verlassen. Und Zamis war wohl ziemlich

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