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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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strich ich einmal kurz über die Wand. Ich bekam einen leichten elektrischen Schlag, trat einen Schritt zurück und drückte die Gabel nochmals gegen die Wand.
    Wieder erhielt ich einen Schlag, doch ich ließ mich davon nicht beirren. Der grünliche Schein pflanzte sich fort, bildete einen Kreis, der rasch größer wurde und schließlich die ganze Wand bedeckte. Die elektrischen Schläge wurden immer heftiger und das grüne Licht intensiver. Es dauerte knapp zwei Minuten, bis die Umrisse einer Tür sichtbar wurden. Ich zog den Gegenstand zurück und steckte ihn ein. Das grüne Licht verblaßte langsam, doch ich hatte genug gesehen. Es gab tatsächlich eine Geheimtür. Die Frage war nun, ob ich sie öffnen konnte.
    Von Coco war ich in einige Geheimnisse der Weißen Magie eingeweiht worden. Ich konnte magische Fallen aufspüren und sie teilweise auch ausschalten, aber mit einem magischen Geheimgang hatte ich es noch nie zu tun gehabt. Ich nahm die Taschenlampe aus meinem Mund, schaltete sie aus und blieb nachdenklich in der Dunkelheit stehen.
    Ich hatte eine Menge Zaubersprüche gelernt und auch einige in der Praxis erprobt, und in Verbindung mit meinem Amulett hatte ich einige recht verblüffende Ergebnisse erzielt. Ich nahm das Amulett ab, hielt es an der Kette und ließ es dorthin schwingen, wo ich die unsichtbare Tür gesehen hatte. Nichts geschah, aber ich hatte auch nichts anderes erwartet.
    Ich kam mir stets wie ein Idiot vor, wenn ich Zaubersprüche vor mich hin murmelte, aber mir blieb nichts anderes übrig. Ich wählte einen Zauberspruch von Albertus Magnus aus, konzentrierte mich und schloß die Augen.
    »Ofano, Oblamo, Ospergo«, begann ich. Ich sprach ganz leise und betonte jedes Wort sorgfältig. »Hola Noa Massa.« Das Amulett begann zu glühen. Ich hatte die Augen weit aufgerissen und starrte die Wand an. »Pax Sax Sarax. Afa Afca Nostra!«
    Das Amulett glühte stärker, erkaltete aber innerhalb weniger Sekunden. Ich griff nach der Wand. Die Tür hatte sich nicht geöffnet. Seufzend ging ich im Geist einige andere Sprüche durch.
    Der nächste Zauberspruch, den ich aufsagte, war eigentlich dafür gedacht, verschwundene Schätze aufzuspüren, aber vielleicht sprengte er auch diese Tür.
    »Adoni, Elohim, El, Asher Eheich: König der Könige, sei gnadenvoll zu mir und erhöre deinen Diener, der dich ruft und dich beim Tetragrammaton anfleht, diese magische Tür zu öffnen!«
    Ich setzte die Kette in Bewegung, und das Amulett drehte sich immer rascher. Ich trat näher an die Wand heran, und das Amulett schlug gegen die unsichtbare Tür. Ich wiederholte den Zauberspruch dreimal, dann hörte ich ein leises Knirschen, und in der Wand klaffte plötzlich ein Loch. Ich sprang durch die Öffnung. Hinter mir schloß sich die Wand.
    Schweratmend blieb ich stehen. Cocos Zaubersprüche halfen doch manchmal.
    Fauliger Geruch schlug mir entgegen. Ich knipste die Taschenlampe an. Vor mir erstreckte sich ein schmaler Gang, der sich in der Dunkelheit verlor. Ich mußte mich bücken, denn die Decke war niedrig. Die Wände waren feucht. Zögernd ging ich weiter. Mein Herz schlug laut. Ich gelangte an Steinstufen, die steil in die Tiefe führten. Die Wände waren unverputzt. Je tiefer ich kam, um so besser wurde jedoch die Luft.
    Die Stufen nahmen kein Ende; sie schienen in die Unendlichkeit zu führen. In weiter Ferne hörte ich Schritte und das Zuschlagen einer Autotür. Ich mußte mich in unmittelbarer Nähe der Tiefgarage befinden.
    Dann endeten die Stufen. Ich blieb stehen. Ein kleiner Tunnel lag vor mir. Ich mußte mich bücken und stieß mir einige Male den Kopf an der Decke an. Die Luft wurde wieder schlechter, dann verengte sich der Tunnel. Ich konnte nur kriechend vorwärtskommen, dabei zerriß ich mir Hose und Jacke. Die Taschenlampe hatte ich wieder zwischen die Lippen gesteckt.
    Der Tunnel führte ziemlich steil in die Tiefe, und plötzlich war er zu Ende. Ein Steinquader versperrte mir den Weg. Mit aller Kraft drückte ich dagegen, doch der Stein rückte nicht von der Stelle. Schweiß rann über meine Stirn. Fluchend rutschte ich ein Stück zurück und tastete die Wände ab. Sie waren rauh, und ich riß mir nur die Finger blutig, aber einen Hebel oder Knopf entdeckte ich nicht. Ich rutschte also noch weiter zurück und leuchtete die Wände ab, aber erfolglos. Immer weiter rutschte ich zurück, und schließlich sah ich den Hebel an der Decke. Erleichtert atmete ich auf und griff danach. Er ließ sich leicht

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