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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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ich nichts mehr von Steffi.
    »Sie ist nicht tot!« keuchte ich. Tränen rannen über meine Wangen, und ich schluchzte.
    »Du fieberst, Sohn«, sagte mein Vater.
    Ich fühlte mich schwach, unendlich schwach. Ich schloß die Augen, und es wurde schwarz um mich herum.

    Als ich die Augen öffnete, sah ich in Olivaros Gesicht.
    »Ist Ihre Erinnerung zurückgekehrt?« fragte er.
    Ich nickte und blickte mich um. Wir standen im Salon der Wohnung der Schwestern Reichnitz. Ich ließ mich auf einen Stuhl fallen. So müde hatte ich mich noch nie zuvor in meinem Leben gefühlt.
    »Mir sind einige Zusammenhänge klargeworden«, sagte ich leise. »Ich war Zeuge eines unheimlichen Vorgangs.«
    »Erzählen Sie!«
    »Später«, sagte ich. »Ich brauche einige Minuten, bis ich mich wieder gefangen habe.«
    Ich schloß die Augen und lehnte mich zurück. Ich mußte Fieber haben. Außerdem hatte ich unglaublich starke Schmerzen in der Leistengegend. Immer wieder mußte ich mir den Schweiß von der Stirn wischen. Dann fing ich endlich stockend zu erzählen an. Olivaro war ein interessierter Zuhörer. Nachdem ich geendet hatte, schwiegen wir mehrere Minuten.
    »Ich glaube, daß einige entscheidende Fragen offen geblieben sind«, sagte er.
    »Da haben Sie recht«, entgegnete ich müde.
    »Der Graf, der … nun, sein Name tut nichts zur Sache … der Graf, der Asmodi war, wußte, daß ihm ein Rebell der Schwarzen Familie nach dem Leben trachtete. Er verbündete sich mit den Reichnitz-Schwestern und beschloß, in den Körper des Dienstmädchens Steffi überzuwechseln. Das beobachteten Sie, aber nicht nur Sie, auch der Rebell wußte davon. Er beging jedoch einen großen Fehler. Er raubte Steffi nur das Gedächtnis, infizierte sie mit der Pest und dachte, daß damit die Sache gelaufen sei. Aber es starb nur Steffis Körper. In ihr lebte noch immer Asmodis Geist. Sie wurde in die Pestgrube geworfen und war organisch tot, aber Asmodis Geist lebte weiter. Der Körper des Mädchens verweste nicht.«
    Ich nickte. »Das verstehe ich.«
    »Gut«, sagte Olivaro. »Bei den Bauarbeiten wurde die Leiche des Mädchens freigelegt, und Asmodis Geist konnte seine Kräfte zum Teil wiedergewinnen. Er tötete den Bauarbeiter und erwachte so zu neuem Leben. Doch er war zu schwach. Sein Gedächtnis war gestört. Er konnte seine Kräfte nicht richtig einsetzen. Helnwein fand das Mädchen und nahm es in sein Haus auf. Das blieb der Familie Zamis nicht verborgen. Sie stellten Kontakt mit dem Mädchen her, und langsam gewann Asmodi I., wie wir ihn jetzt nennen wollen, seine Kräfte zurück. Die Zamis' sahen ihre große Chance gekommen, den herrschenden Fürsten der Finsternis, Asmodi II., zu vernichten, und Asmodi I. wieder zur Macht zu verhelfen. Sie müssen nämlich wissen, Dorian, daß die Zamis' schon seit langer Zeit kein gutes Verhältnis mehr zum Fürsten haben. Sein Sturz kann ihnen nur gelegen kommen. Doch sie begingen einen gewaltigen Fehler.«
    »Und der war?« fragte ich.
    Olivaro lächelte. »Das erzähle ich Ihnen später. Jetzt sehen wir uns einmal den Reliquienschrein an.«
    Er stand auf. Ich erhob mich müde und folgte ihm. Wir betraten den dunklen Raum, und Olivaro zog den Vorhang zur Seite. Der Schrein war verschwunden.
    »Das Mädchen, oder besser gesagt Asmodi I., hat ihn bei sich gehabt«, sagte ich und deutete auf die leere Stelle.
    Olivaro nickte. »Wir werden nicht lange warten müssen, und Asmodi I. wird auftauchen.«
    »Und was tun wir dann?« fragte ich.
    Olivaro lächelte. »Das brauche ich Ihnen nicht zu sagen. Sie werden das Richtige tun.«
    »Wenn Sie nur nicht immer in Rätseln sprechen würden!« seufzte ich verzweifelt.
    Er holte ein Stück Kreide aus der Tasche, kniete nieder und schloß die Augen. Er konzentrierte sich. Nach mehr als einer Minute fing er an, magische Zeichen auf den Boden zu malen. Ich trat zurück, lehnte mich an die Wand, schloß die Augen und zitterte am ganzen Leib. Ich war krank. Nur mit Mühe konnte ich die Augen offenhalten. Olivaro zog einen magischen Kreis, der vielleicht einen Meter Durchmesser hatte. Dann steckte er die Kreide ein und blieb neben mir stehen.
    »Es wird nicht mehr lange dauern«, sagte er.
    Nach einigen Minuten tauchte plötzlich der Reliquienschrein wieder auf. Er stand wie vorher auf dem Sockel. Olivaro grinste zufrieden.
    Einige Minuten später flimmerte die Luft. Ich schloß geblendet die Augen. Als ich sie öffnete, stand Steffi, oder besser gesagt Asmodi I., im magischen Kreis. Das

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