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011 - Das Mädchen in der Pestgrube

011 - Das Mädchen in der Pestgrube

Titel: 011 - Das Mädchen in der Pestgrube Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Mädchen war nackt. Ihre Augen standen weit offen. Sie starrte mich an, und ich wandte mich schaudernd ab. In der Vergangenheit hatte ich dieses Mädchen geliebt, und in der Gegenwart war ich seltsam von ihr angezogen worden, hatte aber gleichzeitig ein Ekelgefühl verspürt. Es war nicht die Steffi, die ich einmal geliebt hatte. Es war ein Dämon im Körper eines schönen Mädchens.
    »Das ist dein endgültiges Ende, Asmodi«, sagte Olivaro. »Du bist zu schwach, um aus dem Kreis auszubrechen, und Dorian Hunter wird dich töten.«
    Das Mädchen öffnete den Mund und sagte etwas, doch nichts war zu hören. Ihre Augen weiteten sich. Sie vollführte mit den Händen seltsame Bewegungen, und die Lippen formten Zauberformeln. Doch das alles half nichts; sie konnte den magischen Kreis nicht durchbrechen.
    »Jetzt sind Sie an der Reihe, Dorian«, sagte Olivaro.
    Ich wußte nicht, was er meinte. Ich fühlte mich zu schwach, um auch nur einen einzigen Schritt zu tun, und stierte nur den Schrein an. Er kam mir unglaublich groß vor, dabei war er nicht größer als meine Faust. Ich taumelte, als hätte eine unsichtbare Kraft von meinen Gliedern Besitz ergriffen, packte den Schrein und hob ihn hoch.
    Da hörte ich den verzweifelten Schrei. Ich wandte den Kopf und starrte das nackte Mädchen an. Sie schlug verzweifelt mit den Fäusten gegen die magische Wand, die sie gefangenhielt. Ohne weiter darüber nachzudenken, warf ich den Schrein zu Boden. Eine der Glasscheiben bekam einen Riß. Ich hob den rechten Fuß und zertrat den Schrein. Das Splittern des Glases klang überlaut in meinen Ohren. Halb besinnungslos fiel ich auf die Knie, holte mein Feuerzeug aus der Tasche und knipste es an. Die Flamme züngelte hoch und erreichte die Haarlocken.
    Wieder war ein Schrei zu hören, doch ich achtete nicht darauf. Ich versengte die Fingernagelstücke. Das Schreien wurde lauter. Schließlich ließ ich das Feuerzeug fallen und hob den Kopf. Das Mädchen im magischen Kreis krümmte sich. Es hockte auf dem Boden und wimmerte, dann brach es zusammen. Sekunden später lag ein kleiner Haufen Asche im magischen Kreis. Das war alles, was von Asmodi I. übriggeblieben war.
    »Gut gemacht«, lobte Olivaro. »Jetzt ist er endgültig vernichtet.«
    Ich stand schwankend auf und steckte das Feuerzeug ein. Nur mit äußerster Anstrengung konnte ich mich auf den Beinen halten.
    »Die Haarlocken und Fingernägel stammten von Asmodi I.«, sagte Olivaro. »Die Schwestern Reichnitz hoben sie auf. Sie hofften bis zu ihrem Ende, daß er irgendwann einmal wieder erwachen und die Gewalt an sich reißen würde. Aber sie irrten sich. Asmodi II. ist an der Macht – und er wird es noch lange bleiben. Für immer.«
    Ich kniff die Augen zusammen: Was war in Olivaro gefahren? Soviel ich wußte, war er dem derzeitigen Herrscher der Finsternis nicht gerade sehr freundlich gesinnt. Oder hatte er mit mir ein doppeltes Spiel getrieben? Aber das konnte ich mir kaum vorstellen. In Hongkong hatte er Coco und mich vor dem sicheren Tod gerettet.
    »Jetzt besuchen wir die Familie Zamis«, sagte Olivaro.
    Mein Kopf dröhnte, und ich hatte Halsschmerzen.
    »Sie sehen ziemlich mitgenommen aus, Dorian.« Es kam mir so vor, als läge ein spöttischer Unterton in seiner Stimme.
    Der Weg zum Taxistand am Graben kam mir unendlich lang vor. Olivaro riß die Wagentür auf, und ich ließ mich einfach auf den Sitz fallen. Undeutlich hörte ich die Adresse, die er dem Fahrer gab. Ich nickte ein und schreckte erst hoch, als mir Olivaro einen leichten Stoß versetzte. Der Wagen bog eben in die Ratmannsdorfgasse ein, und das Haus der Zamis' tauchte auf. Links und rechts säumten Kastanienbäume die Straße. Das Haus stand auf einem Eckgrundstück und war von einer zwei Meter hohen Steinmauer umgeben. Olivaro zahlte und half mir beim Aussteigen.
    »Es gibt unzählige magische Fallen im Garten und im Haus«, sagte ich. Ich fühlte mich wieder etwas besser, doch jede Bewegung verursachte mir Schmerzen.
    »Keine Sorge«, sagte Olivaro.
    Er öffnete das Gartentor, das zu meiner Überraschung nicht abgesperrt war, und wir betraten den Garten. Seit meinem letzten Besuch war nichts verändert worden. Die Auffahrt führte schnurgerade zum Haus. Links und rechts standen blühende Sträucher und hohe Tannen. Das Haus war ein gewaltiger Bau mit einer Glasveranda. Links vor dem Haus befand sich ein Swimmingpool.
    Olivaro ging vor. Ein leichter Wind war aufgekommen, der meine heiße Haut angenehm kühlte. Nur

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