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011 - Das Transmitterinferno

011 - Das Transmitterinferno

Titel: 011 - Das Transmitterinferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: STAR GATE - das Original
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gewünschten Geschwindigkeit wegen hatte der Fahrer die Automatik abgeschaltet und fuhr im Manuellbetrieb – und seine Reflexe waren sehr schnell, aber weitaus langsamer, als es die Sicherheitselektronik des Bodengleiters gewesen wäre.
    Und weitaus langsamer als der Dealer, der ihm förmlich vor den Gleiter flog.
    Pierre Vallon war sofort tot.
     
    *
     
    »Es ist bedauerlich«, sagte Fisher kalt. »Sehr bedauerlich. Eine Verkettung unglücklicher Umstände.«
    »Es tut mir leid, Sir«, sagte Sabaldi. »Ich hätte ihn gern lebend erwischt, aber er hatte einfach Pech, dass er auf die Leitstraße flog. Wenn dieser bullige Passant nicht Linkshänder gewesen wäre und Vallon nach rechts auf die Straße geschleudert hätte …«
    Clint Fisher winkte ab. Dass er Überstunden machte, war ihm nicht anzusehen. Wenn sich wichtige Dinge abspielten, blieb der Mechanics-Sicherheitschef manchmal tagelang in seinem Büro erreichbar. Dafür konnte es auch geschehen, dass er tagelang nicht aus seiner riesigen Villa in den Randzonen Detroits herauskam.
    »Schicken Sie eine Kopie des Berichtes an die normale Polizei. Sie können die Akte Vallon schließen, der Mann verkauft keine Drogen mehr. So gesehen, war der Einsatz zumindest ein Teilerfolg. – Sie sagten, Bernstein habe sich schon mit Vallon getroffen?«
    »Sie befanden sich in diesem dubiosen Lokal und redeten an einem Tisch miteinander. Ich hatte gerade Zeit, Bernstein zu erkennen, da schoss Vallon bereits.«
    »Eine Panikreaktion. Er muss Sie als Mechanics-Agent erkannt haben und fühlte sich ertappt. Ich bin jetzt sicher, dass er ein Flibo-Mann war. Bleibt nur zu klären, ob er an Bernstein herantrat, oder ob Bernstein ihn zu sich gerufen hat. In diesem Falle ist die Gedächtnislöschung nicht perfekt.«
    »Verzeihung, Sir, aber da ist ein Haken«, wandte Sabaldi ein. »Wenn Vallon ein Flibo-Mann war, warum hat er Bernstein die Star Gate-Daten nicht schon damals sofort abgekauft?«
    »Wer sagt denn, dass er damals bereits in Flibo-Diensten stand, Sabaldi?«, gab Fisher zurück. »In zwei Monaten kann viel geschehen. Vielleicht hat man ihn erst vor kurzem in Flibo-Dienste gepresst, weiß er mit Bernstein bekannt ist?«
    »Aber, verdammt, Bernstein hat den Mikrochip doch gar nicht mehr.«
    »Vielleicht wollen sie seine Erinnerung? Hören Sie, Sabaldi: Sie bleiben am Ball. Sie lassen diesen Jerry Bernstein nicht mehr aus den Augen, auf keinen Fall, verstanden?«
     
    *
     
    Jerry Bernstein hätte beruhigt sein können. Der Mann, der zwanzigtausend Verrechnungseinheiten von ihm verlangte, war tot, konnte mithin auch keine Forderungen mehr stellen.
    Ein anderer Mann hätte damit vielleicht alles auf sich beruhen lassen, sich gesagt: Okay, du bist in einen schlechten Traum geraten, jetzt aber wieder draußen und mit ein bisschen Glück wiederholt sich das nicht und du hast deine Ruhe. Aber der Reporter dachte anders. Er wollte wissen, was mit seiner Erinnerung geschehen war, was sich damals abgespielt hatte. Hatte er wirklich Geheiminformationen an Flibo verkaufen wollen? Aber warum hatte Mechanics Inc. sich in diesem Fall mit einer Gedächtnislöschung zufrieden gegeben?
    Er beschloss, weiter zu forschen. Sein Hauptinformant war tot, aber wenn das passiert war, was er vermutete, dann konnte ihm auch jemand anderes weiterhelfen. Er musste nur herausfinden, wer damals zuständig gewesen war.
    Bernstein wurde zum Detektiv in eigener Sache.
    Nur ahnte er nicht, dass er beschattet wurde.
    Und er ahnte nicht, dass Vallon einen Befehl nicht hatte zurücknehmen können. Den Befehl, Bernstein unter gewaltsamen Druck zu setzen, wenn er nicht zahlte – bis auf Widerruf. Und der kam nie mehr …
     
    *
     
    Rheinstadt war grün. Noch vor der Jahrtausendwende hatten sich die Städte in der ehemaligen Region Deutschland West, Bezirk Ruhrgebiet, zu einem einzigen Verwaltungsbereich zusammengeschlossen. Etwa zur gleichen Zeit war es geschehen, dass die Großkonzerne Bosch und Flick zu Flibo fusionierten. Ein knappes Dutzend Jahre später war der Flibo-Konzern zur kontrollierenden Wirtschaftsmacht in Europa angewachsen, eine Parallelentwicklung zu Mechanics Inc. in Detroit, ehemalige USA. Beide Großkonzerne expandierten in dieselbe Richtung, weiteten sich auf alles aus, was man nur eben produzieren und verkaufen konnte, von Kugelschreiberminen über Brotmaschinen, Textilien und Autos bis hin zum Häuserbau und zu Flugzeugen. Die Medien wurden als nächstes ›geschluckt‹ und damit war der

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