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011 - Die Amazonen von Berlin

011 - Die Amazonen von Berlin

Titel: 011 - Die Amazonen von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Königin. Matt brauchte keine Telepathie, um zu merken, dass sie ihm ihre Schwerter am liebsten sofort in den Leib gerammt hätten. Nur der Gedanke an die Geiseln hielt sie davon ab.
    Er schlug die Felle des Eingangs zurück und ging den inzwischen bekannten Weg zum Thronsaal. Die Ehrengarde versuchte nicht, ihn aufzuhalten. Matt nahm an, dass eine Kriegerin vorausgeritten war und das Lager von der Sachlage unterrichtet hatte.
    Jennifer stand lächelnd von ihrem Thron auf, als er eintrat.
    »Matt«, sagte sie erfreut, »ich bin so froh, dass du noch lebst.«
    Er umarmte sie herzlich. Aus den Augenwinkeln bemerkte er die Mutter, die im Schatten des Throns stand und die Szene mit sichtlicher Abscheu verfolgte.
    Kurz erklärte er Jennifer die veränderte Situation. Durch die Geiselnahme waren die Frawen dazu gezwungen, mit den Menen zu verhandeln. Als Mesis und Königin hatten Matt und Jenny die einmalige Chance, die beiden verfeindeten Stämme zusammen zu bringen und von einer friedlichen Koexistenz zu überzeugen, »Außer die alte Hexe funkt uns dazwischen«, schloss Matthew.
    Jennifer sah zu der alten Frau hinüber. »Sie ist kein schlechter Mensch, Matt. Warte einen Moment. Ich werde mit ihr sprechen.«
    Sie ließ ihn stehen und begann leise mit der Mutter zu reden. Matthew ging derweil ungeduldig auf und ab. Es machte ihn nervös, dass er nicht wusste, ob die Menen und Frawen draußen vor dem Lager die Nerven bewahrten.
    Die Unterhaltung der beiden Frauen schien Stunden zu dauern. Schließlich nickten beide. Die Mutter hinkte langsam zu dem Amerikaner und betrachtete ihn prüfend. Ihre Augen verengten sich, als sie seine geschwollene Hand bemerkte.
    »War das ein Bluugluu?«, fragte sie krächzend.
    »Ja.«
    Sie räusperte sich. »Ich werde eine Salbe holen, die dir hilft«, sagte sie mit sichtlicher Überwindung.
    Matt sah ihr mit offenem Mund nach, als sie zwischen den Fellen verschwand.
    »Was wardenn das?«,fragte erverdutzt. Jennifer lächelte. »Ein Friedensangebot. Sie hat ihre Meinung über die Menen revidiert.«
    »Du machst mich neugierig.«
    Die Pilotin setzte sich auf ihren Thron und zupfte spielerisch an ihrer Fliegeruniform.
    »Ich habe ihr gesagt«, fuhr sie im Bewusstsein des eigenen Triumphs fort, »dass der Stamm der Frawen sehr verärgert sein wird, wenn ihre Königin - ob verhext oder nicht - ihn verlässt. Das würde kein gutes Licht auf die Mutter werfen, die besagte Königin nicht heilen konnte. Möglicherweise würde die Königin bei ihrer Abreise verkünden, dass sie zu Qadra zurückkehrt, und nur die Opferung einer bestimmten alten Frau könne die Göttin wieder gnädig stimmen. Ich weiß nicht wieso, aber nach diesem Hinweis war sie neuen Ideen gegenüber plötzlich sehr aufgeschlossen.«
    Matt schüttelte den grinsend den Kopf. »Kein Wunder, dass du in die Politik gegangen bist. Du hättest selbst Arnie Angst eingejagt.«
    »Zumindest wäre ich für die Demokraten und nicht für die Republikaner angetreten.« Jenny stand auf. »So, und jetzt lass uns große Politik machen.«
    Matt zog für sie die Felle zurück und verbeugte sich scherzhaft. »Nach Ihnen, Majestät.«
    ***
    »Geh zur Seite, dann passiert dir nichts«, brummte Gorkan und hob drohend die Keule.
    Aruula streckte ihm die Klinge ihres Schwertes entgegen. Hinter ihr standen dicht gedrängt die Geiseln.
    Die Barbarin spürte, dass die Situation jeden Moment außer Kontrolle geraten konnte. Die Menen hatten einen Halbkreis gebildet und sie zusammen mit den Geiseln vor einer Häuserruine in die Enge getrieben.
    Außerhalb des Kreises hatten die Frawen hinter ihren Raubkatzen Stellung bezogen. Die Bogen waren gespannt, die Schwerter kampfbereit. Wenn es zum Übergriff der Menen kam, würden die Frawen sofort eingreifen.
    Ein Massaker…
    »Der Mesis hat sein Wort gegeben, dass die Geiseln sicher sind«, appellierte Aruula an den Glauben der Männer. »Wollt ihr ihn entehren, indem ihr es brecht?«
    Der Stammesführer schnaubte. »Der Mesis müsste schon lange zurück sein. Ich sage, die verdammten Frawen haben ihn verschleppt.«
    »Wir töten die Geiseln«, mischte sich der Speichellecker ein.
    Gorkan schlug ihm ins Gesicht. »Sei still, du Idiot. Wir werden natürlich nur eine Geisel töten. Damit zeigen wir, dass wir es ernst meinen.« Er sah Aruula an. »Wir haben so viele Geiseln«, sagte er beinahe freundlich, »der Mesis wird nicht merken, wenn eine fehlt.«
    Die Barbarin schüttelte den Kopf. »Dann musst du zuerst mich

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