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011 - Die Amazonen von Berlin

011 - Die Amazonen von Berlin

Titel: 011 - Die Amazonen von Berlin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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aufzuklären, stockte dann aber. Ihm kam eine Idee.
    Er räusperte sich. »Menen, der Sieg gebührt euch, denn ihr habt tapfer gekämpft«, sagte er in der Sprache er Wandernden Völker.
    Erst jetzt fiel Matt auf, dass der Schlachtenlärm verklungen war. Zwischen den Männern und Frauen herrschte ein Status quo. Die Menen drangen nicht bis zu den Frawen vor, die Frawen konnten aus dem Kreis nicht ausbrechen.
    Matt sah aber auch, dass das Patt nicht lange andauern würde, denn die Männer, die vorher gegen die Riesenkatzen gekämpft hatten, sammelten bereits wieder Steine vom Boden auf. Er konnte sich denken, gegen wen sie zum Einsatz kommen sollten. Das musste er unbedingt verhindern.
    »Die Götter«, sagte er lauter, »haben mich zu euch geschickt, damit ihr euren rechtmäßigen Platz wieder einnehmen könnt.«
    Die Männer begannen zu jubeln, während die Frauen bemüht waren, Matthew mit ihren Blicken zu erdolchen.
    ***
    Aruula stöhnte leise und schlug die Augen auf.
    »Bei Wudan«, entfuhr es ihr, als sie die veränderte Situation überblickte, »wir sind nicht tot.«
    Einer der Männer, die vor Matt knieten, kam flink auf die Beine und griff nach einem Messer.
    »Sie hat es gewagt, dich zu unterbrechen, Mesis«, geiferte er. »Soll ich sie für ihren Frevel töten?«
    »Nein!«
    Dieser eine Satz hatte Matt schon genügt, um den Mann als übereifrigen Speichellecker einzuschätzen, der seinem Mesis unbedingt gefallen wollte. Er hoffte, dass der Typ eifrig genug war, um die Fragwürdigkeit seines nächsten Befehls nicht zu erkennen.
    »Schneid mir lieber die Fesseln durch«, befahl er so leise, dass die anderen ihn nicht hören konnten.
    Der Speichellecker nickte eifrig. Wie erhofft stellte er sich nicht die Frage, warum ein Göttergesandter das nicht selbst tun konnte.
    Matt rieb sich die Handgelenke und nahm ihm das Messer ab. Er spürte, dass die Aufmerksamkeit aller Männer und Frauen auf ihn gerichtet war.
    » Keine Frawe soll jemals wieder einen Menen töten! «, rief er.
    Die Männer stimmten grölend zu. Matt nutzte den Moment, um Aruula die Fesseln durchzutrennen und ihre Hand zu ergreifen.
    » Und kein Mene soll jemals wieder eine Frawe töten! «
    Das Grölen verstummte. Matt spürte die Verwirrung, die seine Zuhörer ergriff. »Sprich mir nach!«, zischte er Aruula leise zu und fuhr mit lauter Stimme fort: »Von diesem Tag an werden Menen und Frawen in Frieden zusammen leben.«
    Aruula wiederholte seine Worte. Gemeinsam hoben sie ihre ineinander verschränkten Hände, um die Aussage zu bekräftigen.
    Die Begeisterung hielt sich in Grenzen.
    Männer wie Frauen schüttelten die Köpfe. Zum ersten Mal seit Jahrhunderten waren die beiden verfeindeten Geschlechter sich über etwas einig: Diese Ankündigung passte ihnen nicht.
    »Sie geraten nicht eben in einen Freudentaumel«, flüsterte Matt Aruula auf Englisch zu. »Werden sie mir trotzdem folgen?«
    Die Kriegerin schloss die Augen und lauschte. Dann nickte sie.
    »Ja«, antwortete sie leise, »die Menen werden Maddrax folgen, denn du bist ihr Mesis. Die Frawen sind unsicher, ob du die Wahrheit sagst. Aber sie sind auch überrascht, dass du nicht ihr Leben forderst. Sie werden abwarten.« Matt war erleichtert, dass er wenigstens einen Teil der Menschen unter Kontrolle hatte. Um den Rest musste sich Jennifer kümmern.
    Plötzlich zuckte Aruula zusammen.
    »Ich spüre etwas«, flüsterte sie mit immer noch geschlossenen Augen.
    »Jemand auf diesem Platz… denkt an Mord…!«
    Mehrere hundert Menschen zogen über den Kurfürstendamm in Richtung Reichstag. Die Menen hatten den Frawen die Waffen abgenommen, sie aber auf Matts Befehl nicht gefesselt. Dass ihnen das nicht passte, stand den meisten ins Gesicht geschrieben.
    Matthew ging mit Aruula und dem Anführer der Menen, einem Mann namens Gorkan, an der Spitze. Die Barbarin hatte zwar dagegen protestiert und deutlich gemacht, dass es in Matts Rücken viele Waffen und zumindest einen potentiellen Mörder gab, doch ihr Begleiter war stur geblieben. Schließlich konnte der Mesis doch nicht den Staub der Anderen schlucken.
    Aruula schwieg nach der kurzen Auseinandersetzung. Ihr schien einiges durch den Kopf zu gehen. Matt war sicher, dass sein Entschluss, ihr Leben zu retten und sein eigenes zu opfern, dazu gehörte. Ebenso musste er daran denken, dass Aruula im Bunker nicht bereit gewesen war, auf seinen Plan einzugehen und nur der Zufall ihm geholfen hatte.
    »Vielleicht sind wir beide ein wenig zu

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