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011 - Die Mühle des Unheils

011 - Die Mühle des Unheils

Titel: 011 - Die Mühle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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schon einmal in Alton gewesen, aber nur für einen Tag. Ich hatte damals Vicky Bonney abgeholt. Dadurch kannte ich mich ein wenig hier aus. Ich sagte dem Hubschrauberpiloten, wo er seine Mühle aufsetzen solle. Wir überflogen den kleinen Ort, und ich befürchtete schon, der Hubschrauber würde den Kirchturm abrasieren, aber wir kamen noch gut daran vorbei, und wenig später landeten wir.
    »Kann ich sonst noch etwas für Sie tun, Mr. Ballard?« fragte der Pilot.
    Ich schüttelte den Kopf. »Danke, nicht nötig.«
    »Soll die Maschine hier für den Rückflug stehenbleiben?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wir fahren mit dem Wagen nach London zurück.«
    Wann würde das wohl sein? Und – würden wir vollzählig sein?
    Wenn jemand fehlte – wer würde das wohl sein? Vicky? Mr. Silver?
    Ich? Jede Variante war möglich. Der Hölle standen ungeahnte Register zur Verfügung, und wir wußten niemals, welche sie zog.
    Wir kletterten aus dem Helikopter. Während des Fluges hatte ich dem Piloten erzählt, weshalb wir nach Alton mußten. Jetzt sagte er:
    »Hals- und Beinbruch, Mr. Ballard.«
    »Wird schon schiefgehen«, gab ich zurück.
    »Alles Gute auch für Sie, Mr. Silver.«
    »Danke, mein Junge«, sagte der Ex-Dämon und schloß die Kanzeltür.
    Wir verließen den Rotorwind. Die stählerne Libelle schwang sich sofort wieder in die Lüfte und kehrte nach London zurück.
    Okay, nun befanden wir uns in Alton, und wo steckten die Dämonen? Wo hatten sie das Krematorium des Grauens errichtet? Das hatte uns Roxane leider nicht sagen können. Wir würden suchen müssen. Hoffentlich wurden wir bald fündig. Und zwar noch bevor die ersten Toten anfielen.
    »Komm«, sagte ich zu Mr. Silver. »Halbe Kraft voraus.«
    »Wieso halbe?«
    »Die ganze Kraft steht dir ja nicht mehr zur Verfügung.«
    »Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen«, maulte der Hüne und folgte mir grimmig. Wir gingen an vier alten Häusern vorbei, und dann erblickte ich den Todesbaum. Ich erzählte Mr. Silver die Geschichte, die damit zusammenhing.
    Wir erreichten die mächtige Eiche. Ich hatte den Eindruck, sie wäre uns feindlich gesinnt. Fast schien es, als wollte sich der Baum auf uns stürzen und uns unter sich begraben. Hatte sich ein böser Geist in diese große Krone eingenistet?
    »Ein unheimlicher Baum«, sagte Mr. Silver.
    »Du spürst es also auch«, meinte ich. »Der Todesbaum hat etwas gegen uns. Vielleicht haben die Dämonen ihn zu ihrem Vorposten gemacht.«
    »In dem Fall wissen sie in Kürze Bescheid, daß Tony Ballard, der Dämonenhasser, und sein Freund und Kampfgefährte Mr. Silver in Alton angelangt sind.«
    »Es wird sich wohl kaum vermeiden lassen, daß sie das herauskriegen. Wenn sie ihre Spione geschickt verteilt haben, wissen sie über alles Bescheid, was in Alton vorgeht.«
    Wir begaben uns zum Haus der Wadsworths. Mein Peugeot stand davor. Im Kofferraum des Fahrzeugs befand sich die magische Streitaxt, eine Waffe, die Mr. Silver im Kampf gegen die gelben Drachen erbeutet hatte. Auch sie hatte uns schon gute Dienste geleistet.
    Ich hämmerte mit dem Messingtürklopfer auf das Metallplättchen. Die Schläge hörten sich wie Schüsse an. Schritte. Männerschritte. Und dann öffnete uns Earl Wadsworth.
    Er schaute mich erstaunt an. »Mr. Ballard, ist das aber eine erfreuliche Überraschung.« Er reichte mir die Hand, drückte fest zu und schüttelte sie herzlich. Er schien sich wirklich echt darüber zu freuen, mich zu sehen. Hatte ich ihm Unrecht getan? Hatten wir etwa doch die gleiche Wellenlänge? Es freute jedenfalls auch mich, in seinem Haus willkommen zu sein. Ich machte ihn mit Mr. Silver bekannt. Auch ihm schüttelte er herzlich die Hand. Er schien froh zu sein, daß wir gekommen waren. Hatte diese Freude einen besonderen Grund? Befand sich Earl Wadsworth in Schwierigkeiten?
    Erwartete er Hilfe von uns? Wir würden für ihn tun, was in unserer Macht stand, das war selbstverständlich.
    »Ich dachte, Sie wollten das Wochenende in London verbringen, Mr. Ballard«, sagte der Antiquitätenhändler.
    »Dachte ich auch«, entgegnete ich schmunzelnd.
    »Schön, daß Sie es sich anders überlegt haben, aber bitte kommen Sie doch herein.«
    Er gab die Tür frei. Wir traten ein.
    Aus dem Salon drangen uns die Stimmen von Vicky und Gena entgegen.
    »Seht, wer soeben eingetroffen ist«, sagte Earl Wadsworth und trat zur Seite.
    Vicky Bonney sprang mit einem freudigen Schrei auf. »Tony.«
    »Lange nicht gesehen«, sagte

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