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011 - Die Mühle des Unheils

011 - Die Mühle des Unheils

Titel: 011 - Die Mühle des Unheils Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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hatte das Gefühl, gleich würde sein Herz zerplatzen. Die Unheimlichen rückten heran. Ihr Ring schloß sich. Ein Ring von schwarzen Spukgestalten. Sie berührten das Fahrzeug. Sie schaukelten und schüttelten es. Luckett wurde darin hin und her geworfen.
    Er brüllte: »Geht weg, ihr verdammten Ungeheuer! Verschwindet! Laßt mich in Ruhe!«
    Sie hämmerten mit schwarzen Fäusten auf das Blech, schlugen Dellen hinein. Sie trommelten gegen das Sicherheitsglas. Wie lange würde es diesen kraftvollen Schlägen standhalten? Krallen kratzten über das Glas des Seitenfensters. Das schrille Geräusch ging Seymour Luckett durch Mark und Bein.
    »Weg! Weg! Weg!« schrie er.
    Zitternd suchte er das Zündschloß. Die schwarzen Schatten bückten sich. Sie wollten den Wagen mit vereinten Kräften auf einer Seite hochheben und umwerfen. Wenn ihnen das gelang, war Luckett nicht mehr zu retten. Er wußte das, und die Todesangst preßte ihm kalten Schweiß aus allen Poren.
    Er rammte den Zündschlüssel ins Schloß.
    Das Fahrzeug wurde hochgehoben. Es kippte. »Neiiin!« brüllte Seymour Luckett. Er drehte den Schlüssel. Der Anlasser orgelte. Die Maschine sprang an. Der Wagen stand nur noch auf zwei Rädern.
    Der Motor heulte auf. »Herr im Himmel, hilf!« schrie der Makler verzweifelt und drückte wild aufs Gas.
    Das Auto machte einen kraftvollen Sprung nach vorn. Die Schatten konnten es nicht halten. Es sackte nach unten, stand nun wieder auf vier Rädern, schleuderte mehrere Schatten zur Seite.
    Ihre schwarzen Körper prallten zuerst gegen die Wagenschnauze und flogen dann in hohem Bogen durch die Luft.
    Du schaffst es! schrie es in Luckett. Du schaffst es!
    Zum erstenmal faßte er wieder Hoffnung. Er rammte den Rückwärtsgang ins Getriebe, überrollte zwei, drei Schatten und raste die schlechte Straße hinunter.
    Bei der nächsten Gelegenheit wendete er. Vollgas. Die Reifen schleuderten Steine nach hinten weg, während Seymour Luckett in atemberaubendem Tempo durch den Wald fuhr.
    Er schaltete die Beleuchtung ein. Nur ein Scheinwerfer war noch intakt. Den anderen hatte ein Schatten mit seinem Körper eingeschlagen.
    Lucketts schweißnasses Gesicht klebte förmlich an der Windschutzscheibe. Er fuhr konzentriert, warf immer wieder einen gehetzten Blick in den Spiegel. Von den Schatten war nichts mehr zu sehen.
    Seymour Luckett war zwar ein Mann, aber er hätte beinahe vor Freude geweint.
    ***
    Yora, die Totenpriesterin, sah Vernon Scurrah und Portius Tanne zufrieden an. Sie bildeten ein dämonisches Triumvirat. Ihren Befehlen gehorchten die schwarzen Schatten.
    Sie hatten die schwarzen Wesen hinter Luckett hergeschickt, denn wenn ein Mensch sich schon in die Mühle des Unheils wagte, sollte er auch Bekanntschaft mit ihrer neuen Einrichtung machen.
    »Es hat funktioniert«, sagte Yora.
    Scurrah und Tanne, die wieder menschliches Aussehen angenommen hatten, grinsten. »Hast du daran gezweifelt?« fragte Scurrah.
    »Eigentlich nicht«, sagte Yora.
    »Was wir schaffen, funktioniert immer«, tönte Portius Tanne. »In Kürze werden wir das Krematorium des Grauens noch einmal in Betrieb nehmen. Das Höllenfeuer wird die Seele des neugierigen Maklers fressen.«
    Die Totenpriesterin nickte. »Und anschließend müssen wir uns mit der neuen Situation auseinandersetzen.«
    »Was meinst du?« erkundigte sich Vernon Scurrah.
    »Tony Ballard und Mr. Silver. Es gibt nur einen einzigen Grund, weshalb sie nach Alton gekommen sind«, sagte Yora.
    »Der Grund sind wir«, meinte Scurrah.
    »Und unser Krematorium«, sagte Yora. »Sie werden nichts unversucht lassen, um alles zunichte zu machen, was wir aufgebaut haben. Dazu dürfen wir es nicht kommen lassen. Wir müssen angreifen, bevor sie es tun.«
    »Hast du einen Plan?« fragte Tanne.
    »Ja«, antwortete Yora, die Totenpriesterin.
    »Laß hören«, verlangte Scurrah, und das Mädchen im Blutornat eröffnete ihnen, wie sie sich den Angriff vorstellte…
    ***
    Das Fahrzeug stieß aus dem Wald. Einäugig schoß es durch die Dunkelheit. In der nächsten Kurve geriet es ins Schleudern. Luckett erschrak. Er drohte die Herrschaft über den Wagen zu verlieren.
    Blitzschnell nahm er den Fuß vom Gas. Er war den Schatten entkommen. Er wollte jetzt nicht im Straßengraben enden. Das Heck tanzte zur Seite. Luckett steuerte aufgeregt dagegen. Er war kein besonders guter Autofahrer, obwohl er im Jahr eine ganze Menge Kilometer zusammenkriegte, aber er fuhr immer nur gemächlich, niemals mit

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