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011 - Die Nacht der Affen

011 - Die Nacht der Affen

Titel: 011 - Die Nacht der Affen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James R. Burcette
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immer mehr füllender Ballon, der kurz vor dem Platzen stand. Unverständliche Laute kamen über seine Lippen.
    Ragor sah einige Zeit zu. Dann nickte er, drehte sich um, stieg rasch die Treppe hoch und ging zurück in den Operationssaal.
    Elenore war noch immer ohnmächtig, atmete aber ruhig. Äußerlich war keine Veränderung zu sehen. Die Schweißausbrüche hatten aufgehört.
    Diesmal bereitete Ragor eine riesige Spritze vor. Er mischte einige Flüssigkeiten und dosierte sie genau, denn er wollte nicht, dass Elenore durch die Umwandlung hässlich wurde; sie sollte noch immer schön sein; er wollte sie nicht als Spielzeug verlieren.
    Elenore schlug die Augen auf und sah sich verständnislos um.
    Ragor beugte sich über sie. Seine Augen waren nur wenige Zentimeter von den ihren entfernt.
    »Du gehorchst mir!« sagte er hart. »Du gehorchst jedem meiner Befehle! Hast du verstanden?«
    »Ja«, sagte sie.
    »Ich bin dein Herr.«
    »Du bist mein Herr«, wiederholte sie deutlich.
    Ragor nickte zufrieden und griff nach der Spritze.
     

     
    Dave wälzte sich unruhig auf dem Boden. Er konnte nicht richtig schlafen. Immer wieder schreckte er auf. Die Wirkung der Droge steigerte sich. Er versuchte, gegen sie anzukämpfen, doch immer wieder musste er kapitulieren.
    Er wusste nicht, wie lange er geschlafen hatte, als er eine Hand an seiner rechten Schulter spürte. Unwillig schlug er die Augen auf .
    Es war Vicky, die ihn geweckt hatte. Im Käfig war es dunkel. Es dauerte einige Zeit, ehe sich seine Augen daran gewöhnt hatten.
    Vicky war aufgeregt. Wieder zupfte sie an seinen Schultern. Sie hatte das Stroh zur Seite geschoben, und Dave konnte nun einen eisernen Ring erkennen.
    Neugierig kroch er näher.
    Das könnte eine Falltür sein, dachte er, verwarf aber sofort diesen Gedanken. Man würde nicht in einem der Käfige – oder doch?
    Er stand auf, packte den Ring und zog daran, aber die Tür, falls es eine war, gab nicht nach. Er probierte es nochmals, da hörte er ein leises Quietschen.
    Erschöpft setzte er sich nieder. Er war zu schwach. Vicky stieß ihn mit einem Arm an und gab leise Geräusche von sich. Schließlich schob sie Dave zur Seite und zerrte selbst an dem Ring.
    Wieder quietschte es, und dann bewegte sich die Falltür etwas und kam in die Höhe.
    Dave sprang auf und half Vicky. Sie schafften es. Die Tür klappte zurück, und vor ihnen lag ein schwarzes Loch.
    »Kommst du mit?« fragte Dave.
    Die Äffin schüttelte den Kopf.
    »Das ist ein Fluchtweg«, sagte Dave. »Komm doch mit!«
    Wieder war nur ein heftiges Kopfschütteln die Antwort. Vicky packte ihn am Arm und schob ihn auf das schwarze Loch zu.
    »Ich soll gehen?« fragte er sie.
    Diesmal nickte sie.
    Dave hob die Schultern und sah ins Loch hinab. Da er nichts erkennen konnte, legte er sich auf den Bauch und tastete sich mit der Hand vor, nicht sicher, ob er hinein steigen sollte. Es konnte eine Falle sein. Aber auf der anderen Seite: was hatte er zu verlieren?
    Seine Hand berührte eine feuchte Stufe. Er setzte sich auf und ging mit den Beinen voran. Es war tatsächlich eine Treppe, die da hinabführte.
    Nochmals blieb er stehen und sah Vicky an. »Willst du nicht mitkommen?«
    Sie schüttelte den Kopf.
    Dave ging weiter. Bald war er ganz in der Finsternis verschwunden. Immer tiefer führten die Stufen. Er sah zurück und glaubte, den Affenschädel zu erkennen.
    Es war vollkommen still. Nur das Schlagen seines Herzens war zu hören. Die Luft war feucht und ein unangenehmer modriger Geruch stieg ihm in die Nase. Wasser tropfte auf ihn herab. Und je tiefer er stieg, je stärker wurde der Luftzug.
    Plötzlich war die Treppe zu Ende. Er befand sich in einem schmalen Gang, der kaum einen halben Meter breit war. Vorsichtig tastete er sich weiter. Die Wände waren kalt und glitschig. Der Gang führte in die Tiefe. Unter sich hörte er Wasserrauschen.
    Nach hundert Schritten bog der Gang nach links ab und wurde noch enger. Dave presste sich gegen eine Wand und ging vorsichtig weiter. Seine Sinne waren aufs äußerste angespannt. Wasser tropfte von der Decke auf den Steinboden. Die Wand war rauh. Dave riss sich die Hände blutig, doch er achtete nicht darauf.
    Das Wasserrauschen wurde immer lauter. Plötzlich war der Gang zu Ende und Daves Hände griffen ins Leere. Er kam ins Torkeln und versuchte verzweifelt, sich aufrecht zu halten, was ihm jedoch nicht gelang. Er kollerte einen steilen Abhang hinab, schlug mit dem Gesicht an einen Steinbrocken, drehte sich

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