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011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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gestanden hatte, und fuhr mit hoher Geschwindigkeit davon.
    Zwei Minuten
später raste Larry mit einem beigen Mercedes, der ihm in La Rochelle von einem
Verbindungsmann der PSA zur Verfügung gestellt worden war, hinterher.
    Der Citroen
fuhr in Richtung der Sumpf- und Moorlandschaft Poitevin, bog nach einer Fahrt
von gut sieben Kilometern nach rechts in einen breiten Feldweg ein. Larry blieb
dicht hinter dem Citroen.
    Die Umstände,
unter denen dieser Wagen vom Chatte Noire gestartet war, gaben ihm zu denken.
Er hatte zwei dunkle Gestalten gesehen und den Eindruck gewonnen, daß der eine
auf dem Hintersitz etwas neben sich gehabt hatte, das ebenfalls aussah wie ein
Mensch.
    Yvonne Basac?
    Larry
konzentrierte sich auf den dunklen Wagen, den er vor sich auf dem finsteren
Feldweg zwischen Bäumen und Büschen wahrnahm. Rechts hinter den Äckern und
Wiesen war ein Bauernhof zu erkennen, bei dem einige Fenster hell erleuchtet
waren. Die Pension der alten Louise!
    Vorne rechts
wuchsen die schwarzen Mauern einer Ruine hinter dem Dickicht in die Höhe.
    Und dann sah
Larry Brent plötzlich den schwarzen Citroen nicht mehr.
    Sofort
stoppte er den Wagen, lauschte am heruntergekurbelten Fenster.
    Stille.
    Kaum merklich
säuselte der Wind in den Kronen der Bäume. Der Fluß rauschte.
    Larrys Herz
pochte. Die Wege vor ihm teilten sich in verschiedene Richtungen. Der Citroen
mußte zur Seite ausgeschert sein.
    Vielleicht
zum Fluß hinunter?
    Der Fahrer
hatte den Verfolger bemerkt, er hätte blind sein müssen, wenn ihm der Mercedes
entgangen wäre, der stur hinter ihm herraste.
    Larry riß die
Tür auf. Seine Blicke gingen hinüber zu dem grauen Gemäuer. Er glaubte die
Umrisse eines schweren Gittertores wahrzunehmen.
    Es war
geöffnet!
    War der
Citroen in den finsteren Innenhof gefahren?
    Larry ging
den Weg durch das Dunkel. Weit und breit kein Mensch, keine Bewegung. Und doch
lauerte hier irgendwo eine Gefahr. Er hatte die Smith & Wesson Laserwaffe in
der Rechten, bereit, sofort zu reagieren, wenn es notwendig war.
    Doch es kam
so schnell dazu, daß er es nicht einmal bemerkte. Blitzschnell und lautlos
geschah es.
    Ein schwerer
Gegenstand krachte auf seinen Schädel. Es wurde schlagartig pechschwarz vor seinen
Augen und alle seine Sinne erloschen…
     
    ●
     
    Yvonne Basac
warf unruhig den Kopf auf die Seite. Sie fuhr mit ihrer Zunge über die
trockenen, spröden Lippen. Merkwürdig, wie schwer es ihr fiel, diese bleierne
Müdigkeit abzustreifen. Sie legte sich vollends auf die Seite, bemerkte erst
jetzt die Härte der Bettstatt, auf der sie lag.
    Benommen
öffnete sie die Augen. Mehrere Sekunden lang war sie überzeugt davon, daß sie
sich in ihrem Zimmer im Chatte Noire befand. Mechanisch griff sie nach dem
Lichtschalter der Tischlampe, doch sie fand weder die Lampe noch den Tisch.
    Ihre Hand
griff ins Leere…
    Yvonne preßte
die Augen so fest zusammen, daß sie schmerzten und konzentrierte sich auf ihre
Umgebung. Langsam setzte sie sich aufrecht.
    Sie war nicht
in ihrem Zimmer!
    Sie konnte
nicht eingeschlafen sein. Sie hatte auf dem Diwan gesessen, dann war der
Marquis gekommen und dann – ja, was war dann geschehen?
    Sie zog
fröstelnd die Schultern hoch. Sie trug nur die lange Hose. Ihr Oberkörper war
nackt. Yvonnes Blicke versuchten die Finsternis zu durchforschen, und sie
glaubte einen schwachen Lichtschein wahrzunehmen – flackernd und unregelmäßig.
    Sie erhob
sich und fühlte den steinigen, unebenen Boden unter ihren Füßen.
    Yvonne Basac
preßte die Lippen zusammen. Ihre Augen waren weit aufgerissen. Sie versuchte
krampfhaft gegen die Benommenheit anzukämpfen, aber es gelang ihr nicht.
    Sie
stolperte, fiel zu Boden und rappelte sich wieder auf. Ein leiser
Schmerzensschrei drang über ihre Lippen. Sie mußte sich an einem scharfen Stein
die Hände verletzt haben. Sie fühlte die Kratzer, spürte die klebrige
Flüssigkeit, die sich darauf verteilte – Blut.
    Sie
erschauerte. Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper. Sie fror entsetzlich. Wie
in Trance ging sie weiter, tastete sich an der kalten, feuchten Wand entlang,
die plötzlich nach rechts abknickte. Hier war der Lichtschein stärker. Sie sah
die Umrisse des rohen Gemäuers, erblickte die zahllosen Spinnweben, die von der
Decke herabhingen und ihr Gesicht streiften.
    Eine Bewegung
zwischen ihren Füßen entlockte ihr einen gellenden Aufschrei, der sich in dem
Labyrinth der Gänge und Gewölbe fortsetzte und als schauriges Echo widerhallte.
    Sie

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