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011 - Sanatorium der Toten

011 - Sanatorium der Toten

Titel: 011 - Sanatorium der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Hinweis
gekommen, der Larry Brent in diesem Ort Tür und Tor öffnete.
    »Eine
Kleinigkeit, Monsieur Brent«, meinte Sallan, während er ein paar Aktendeckel,
die auf seinem Schreibtisch lagen, flüchtig überlas. »Das interessiert Sie wohl
kaum.«
    »So etwas
kann man vorher niemals wissen.«
    »Nun, hier
wird ein Pärchen gesucht. Roger Pelier und Isabell Labrede. Die beiden kommen
aus St.-Jean-d’Angely, sind verlobt und seit vier Tagen mit den Fahrrädern
unterwegs. Sie haben sich gestern zur Mittagszeit zum letzten Male aus Niort
gemeldet. Unsere Nachforschungen haben ergeben, daß sich die beiden hier
wirklich aufgehalten haben. Sie wollten nach Coulon weiter und sich von dort
wieder melden. Die Eltern der beiden sind ratlos, sie machen sich Sorgen. Um
ehrlich zu sein: ich messe dieser Sache noch keine besondere Bedeutung bei.
Vielleicht haben sie vergessen, sich zu melden, man weiß ja, wie junge Menschen
heute sind. Wahrscheinlich haben die beiden irgendwo einen Campingplatz gefunden
und turteln in den Tag hinein. Vielleicht melden sie sich heute abend aus
Coulon, wer weiß. Hier sind zwei Funkbilder, Monsieur Brent.« Der Polizeichef
reichte die beiden Fotografien über den Tisch.
    Larry warf
einen Blick auf das Bild von Roger Pelier. Er war dreißig Jahre alt, sportlich,
ein sympathischer Typ mit dunklen, warmen Augen. Das Bild seiner Freundin
musterte er länger.
    Isabell
Labrede war grazil und keck. Ein Mädchen, das auf den ersten Blick gefiel. Sie
hatte langes, kastanienbraunes Haar, und sie erinnerte Larry ein wenig an seine
Schwester…
    Als letztes
erbat er sich das Protokoll von Madame Marleaux. Sie hatte die Polizei zuerst
von Yvonne Basacs Tobsuchtsanfall unterrichtet. Larry las noch einmal alle
Einzelheiten durch, dabei interessierten ihn die Zeitangaben besonders. Einmal
verengten sich seine Augen, und er nahm sich vor, Mama Marleaux noch einmal
persönlich zu befragen. Hier war etwas, was ihm nicht hundertprozentig gefiel.
    Bevor er
ging, erwähnte er den Namen Gourmon. Der Theateragent, der den kostbaren
Herrensitz erworben hatte, war bekannt. Der Beamte ließ es sich nicht nehmen,
den Spezialagenten der PSA bis zur Tür zu geleiten. Larry überragte den
dicklichen Mann um mindestens zwei Köpfe. »Lieb wäre es mir, wenn Sie Monsieur
Gourmon nachher anrufen würden«, sagte er zum Abschied. »Ich möchte ihn im
Laufe des Tages aufsuchen. Es wäre gut, wenn Sie meinen Besuch schon ankündigen
würden.«
    »Natürlich,
Monsieur Brent.« Der Dicke nickte eifrig. »Über die PSA natürlich kein Wort.«
    »Kein Wort,
nein. Lassen Sie sich etwas einfallen. Ja, sagen Sie, daß im Zuge der
Nachforschung in einigen Fällen der Beamte einer anderen Abteilung, und so
weiter und so weiter, ich verlasse mich da ganz auf Sie.«
    »Das können
Sie, Monsieur.« Der Polizeichef sah dem PSA-Agenten nach, bis dessen Mercedes
um die Straßenecke verschwunden war. Der Beamte wirkte ruhig und gelassen, er
sah aus wie ein Vater, zu dem man mit jeder Sorge kommen konnte, und der Zug
der Harmlosigkeit wurde noch verstärkt durch den dicken Lippenbart. Doch die
Augen waren kalt und sezierend. Es waren Augen, die einem Menschen bis auf den
Grund der Seele zu blicken vermochten.
     
    ●
     
    Larry nahm
nur ein leichtes Mittagessen zu sich. Er war zu angespannt, um sich auf ein
ausgedehntes Mahl zu konzentrieren. Nach dem Essen versuchte er insgesamt
dreimal, Monsieur Gourmon telefonisch zu erreichen.
    Vergebens.
Niemand hob ab.
    Da rief er
kurz entschlossen Madame Marleaux an.
    »Ah, Monsieur
Brenton.« Ihre Stimme klang ruhig und mütterlich, wie immer. So redete sie
auch, wenn sie die Miete für die Zimmer und für die Kätzchen kassierte.
    »Ich muß Sie
in einer dringenden Angelegenheit sprechen, Mama Marleaux«, sagte Larry.
    »Es geht um
Yvonne.«
    »Um Yvonne?«
Ihre Stimme klang mit einem Male verändert, und Larry registrierte dies mit
Unbehagen. War sein Verdacht berechtigt?
    »Wann kann
ich Sie sehen?«
    »Für Sie bin
ich jederzeit zu sprechen, Monsieur Brenton«, klang es zurück – aber nicht mehr
so freundlich, nicht mehr so überzeugt.
    »Ich bin spät
nachmittags bei Ihnen.«
    Larry hängte
ein. Seine Miene war ernst.
    Langsam fuhr
er durch Niort.
    Die Dinge
hatten sich verändert. X-RAY-1 mußte in Kenntnis gesetzt werden.
    Larrys Blick
war auf die Straße gerichtet, während er mit der rechten Hand den Ring an
seinem linken Ringfinger abtastete und den winzigen Kontakt unterhalb des
massiven

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