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0110 - Auf den Spuren der Antis

Titel: 0110 - Auf den Spuren der Antis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Herren!"
    Die Offiziere der Besatzung tauchten auf. Claudrin stellte die Verbindung zu den verschiedenen Besatzungsmitgliedern innerhalb des Schiffes her.
    Auch John Emery vernahm das dröhnende Organ des Epsalgeborenen. Er starrte nachdenklich auf den Maschinenkarabiner, der neben ihm an der Wand lehnte. Henderson, der etwas weiter vorn saß, spielte nervös mit seinen Fingern.
    Die IRONDUKE startete genau vierzehn Minuten später.
    Rhodan und Claudrin behielten recht, wenn sie die Dauer des Linearfluges auf drei Tage errechnet hatten. Aber etwas anderes ging schief.
    Die kleine, gelbe Sonne, um die Okul hätte kreisen sollen, war nicht vorhanden.
    Die Position, die Dr. Nearman angegeben hatte, mußte eine Fehlerquelle enthalten.
    Denn dort, wo Okul hätte sein müssen, war - nichts.
     
    8.
     
    Das Wasser war flach und sumpfig. Es war so heiß, daß es dampfte und brodelte. Am Ufer des Sumpfes dehnte sich der Dschungel aus; eine farbige, schillernde Welt aus Bäumen, Blumen, Lianen, Farnen und anderen Gewächsen. Wurzeln umgestürzter Bäume ragten aus dem seichten Morast.
    Aber es gab Leben auf dieser Welt. Intelligentes Leben. Zwar kam es von anderen Planeten, aber immerhin.
    Der sichtbare Himmel loderte in gelblicher Farbe. Nur von hier konnte man einen Blick auf ihn werfen.
    Wer sich im Dschungel aufhielt, konnte ihn nicht mehr sehen.
    Der Mann, der das einfache Boot mit einer Stange fortbewegte, die er in regelmäßigen Abständen am Grunde des Sumpfes abstieß, sah nicht so aus, als wäre er allein wegen eines Blickes auf die Wolken an diesen Platz gekommen.
    Mit kräftigen Stößen trieb der einsame Mann den Kahn voran. Er war einfach, aber sauber gekleidet.
    Die Art, wie er seinen Blick über die Landschaft gleiten ließ, zeigte, daß er sich hier auskennen mußte.
    Er war groß und schlank, beinahe hager. Über einer scharfrückigen Nase standen graue Augen fast zu dicht beieinander. Das Gesicht wirkte aristokratisch.
    Sein Gesicht war das des Ersten Administrators der Erde. Perry Rhodans Gesicht! Etwas Seltsames war geschehen, nachdem die Antis den 58 Jahre alten arkonidischen Hypnoblock aus Edmond Hughers Bewußtsein entfernt hatten. Hughers breites, schwammiges, ewig lächelndes Gesicht hatte schärfere Züge angenommen und sich über Nacht in die Physiognomie des Mannes zurückverwandelt, der Edmond Hugher eigentlich war: Thomas Cardif.
    Sein Körper, seine Haltung und seine Bewegungen, alles schien von Rhodan entlehnt.
    Doch der Mann war nicht Rhoda n. Er nannte sich Thomas Cardif und war der Sohn des großen Terraners. Auf eine besondere Art war sein Leben ebenso abenteuerlich und ereignisreich verlaufen wie das seines Vaters. Mit einem Unterschied. Perry Rhodan kämpfte für die Erde! Thomas Cardif kämpfte gegen sie. Das arkonidische Blut in Cardifs Adern verhinderte, daß er so schnell wie ein Terraner alterte. Er glich jetzt seinem Vater in jeder Beziehung. Es war nicht einfach, einen äußerlich erkennbaren Unterschied festzustellen.
    Cardif steuerte das Boot dem Ufer entgegen. Geschickt lenkte er es zwischen Wurzeln hindurch. Aus dem Dschungel kam das Geschrei der Vögel. Millionen von Insekten tanzten über dem Gewässer. Sie schwebten in dichten Wolken auf und nieder. Am Ufer gab es eine flache, sandige Stelle. Cardif hielt auf sie zu.
    Ein kleines Flugzeug, das an einen Hubschrauber erinnerte, wartete dort bereits auf ihn. Um Cardifs Mund spielte ein spöttisches Lächeln. Neben dem Fluggerät stand ein Mann in einem wallenden Umhang. Selbst auf diese Entfernung wirkte er düster und verschlossen. Er hielt eine eigenartig geformte Strahlenwaffe in seinen Händen. Äußerlich ähnelte der Mann einem reinrassigen Arkoniden. Doch er war Priester der Baalol-Sekte - ein Anti. Man vermutete, daß die Antis Nachfahren einiger früh ausgewanderter Arkoniden waren, die auf paranormaler Ebene mutiert waren.
    Cardif erreichte den natürlichen Hafen und sprang aus dem Boot. Er verankerte es und legte das kurze Stück bis zu dem Flugzeug mit langsamen Schritten zurück.
    Der Anti ließ seine Waffe sinken. In seinen finsteren Augen war keine Gemütsbewegung zu erkennen. „Halten Sie diese Ausflüge für besonders interessant?" fragte er Cardif. „Wenn Sie aus dem Boot fallen, sind Sie verloren. Auch diese Waffe kann Ihnen dann nicht mehr helfen."
    „Ich habe in meinem Leben gefährlichere Dinge unternommen", sagte Cardif. „Wir hätten auch mit dem Flugzeug über dem Sumpf kreuzen können", wandte

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