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0110 - Zargos, der Dämon

0110 - Zargos, der Dämon

Titel: 0110 - Zargos, der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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Schweißperlen, liefen über Nase und Wangen.
    »Nein, nein, nein!« kreischte Mona Fenbright, stieß die Tür auf und sprang aus dem Wagen.
    Jane Collins mußte nur den Finger am Abzug ihrer Waffe krümmen.
    Die Frau hätte keine Chance gehabt.
    Aber Jane sah mehr als Mrs. Fenbright und Larry Hancock. Es war nur ein Schemen, ein Schatten, der aus ihrer Handtasche stieg. Sie erkannte dennoch das Wesen, das ihre Hand mit der Waffe führte. Auch wenn ihr Denken blockiert war und ein anderer Wille über ihre Handlungen diktierte, begriff sie, was mit ihr passierte.
    Ein Dämon wollte sie zu einem Mord zwingen!
    Sie sollte Mrs. Fenbright töten! Und danach Larry Hancock erschießen!
    Das war für Jane Collins ein solcher Schock, daß sie unglaubliche Reserven mobilisierte. Noch während Mrs. Fenbright kreischend auf das Clubhaus zulief und Larry Hancock sie wie hypnotisiert anstarrte, stemmte sie sich mit ihrer ganzen Willenskraft gegen den Mordbefehl.
    Sie rang mit dem Dämon, der sie zum Schießen zwingen wollte, rief alle guten Mächte zu Hilfe und schaffte es, den Lauf der Astra-Pistole Zoll für Zoll zu senken.
    Als die Mündung seitlich auf den Rasen zeigte, krümmte sich Janes Zeigefinger.
    Der Schuß, der Mrs. Fenbright gegolten hatte, krachte, die Kugel fuhr in den Rasen.
    Der Knall riß Jane endgültig aus ihrer Trance. Sie löste sich aus der Abhängigkeit von dem Dämon und schüttelte seine Krallen ab. Plötzlich konnte sie sich wieder frei bewegen.
    Aber für wie lange?
    Wie lange würde es dauern, bis der Dämon sie wieder unterjochte und dazu zwang, doch noch den Mord auszuführen?
    Jane Collins wollte auf keinen Fall warten. Sie wirbelte herum und floh, hetzte auf die Straße hinaus und an dem weißhaarigen Mann vorbei, der sie aus flammenden Augen musterte. Jane ahnte nicht, wer er war – ein Dämon, in Menschengestalt. Zargos, der Dämon der tausend Gesichter!
    Keuchend warf sie sich in ihren Wagen. Sie kannte nur einen Menschen, der ihr helfen konnte. Nur einer war in der Lage, sie gegen den Zwang des Dämons zu schützen.
    Mit kreischenden Reifen fuhr sie an, noch immer am ganzen Körper zitternd. Die Astra-Pistole steckte wieder in der Handtasche mit dem Monogramm Z, und die wiederum lag auf dem Nebensitz.
    Es grenzte an ein Wunder, daß Jane Collins auf der Fahrt zum Yard keinen Unfall baute. Völlig ausgepumpt erreichte sie das Gebäude…
    ***
    Die Glasscherbe sehen und darunter wegtauchen geschah praktisch gleichzeitig. Nur diese blitzartige Aktion rettete mich. Die Glasscherbe hätte sonst meine Halsschlagader getroffen, und dann hätte es wahrscheinlich für mich keine Hilfe mehr gegeben.
    Jetzt entdeckte ich auch die zerbrochene Mineralwasserflasche neben dem Bett. Auf diese Weise hatte sich Frank Serapho die tödliche Waffe verschafft.
    Ich fing mich ab und kam in sicherer Entfernung wieder hoch. Er war an das Bett gefesselt und konnte mir nicht folgen. Aber er schleuderte die Reste der Flasche nach mir.
    Ich mußte mich in acht nehmen. Auch als Wurfgeschosse waren die Splitter unangenehm, obwohl sie mich nicht mehr töten konnten.
    Er hörte nicht zu toben auf. Es blieb mir nichts anderes übrig, als ein zweites Mal mein Kreuz unter dem Hemd hervorzuziehen. Ich ließ es frei an der Kette baumeln, als ich auf Frank Serapho zuging.
    Er bäumte sich auf, fletschte die Zähne und stieß ein wütendes Fauchen und Zischen aus. Nicht er tobte, sondern der Dämon, der ihn als Werkzeug benutzte.
    Das Kreuz strahlte hell auf. Wahrscheinlich erwärmte es sich auch, wie es das immer tat, wenn es gegen die Kräfte der Hölle kämpfte. Ich fühlte es nur nicht.
    An den vier Endpunkten waren die Zeichen der Erzengel zu sehen. Sie verliehen dem Kreuz gewaltige Kräfte, die es nun gegen Zargos einsetzte.
    Frank Serapho schrie und geiferte, doch es nutzte ihm nichts. Er konnte dem Kreuz nicht ausweichen.
    Noch einmal versuchte er es mit einem Glassplitter, diesmal mit einem handlangen Stück, dessen Spitze gefährlicher als jeder Dolch war.
    Als er mit der Waffe nach meinem Arm stach, schwang ich das Kreuz herum. Es berührte seine Hand.
    Die Wirkung war verblüffend. Serapho stieß ein heiseres Röcheln aus und prallte zurück, als habe er eine Starkstromleitung berührt.
    Er fiel in die Kissen, zuckte noch einmal und lag still.
    Schon fürchtete ich, daß er ernstlichen Schaden genommen hätte, und das hätte mir wirklich leid getan, weil der junge Mann nur ein völlig unschuldiges Werkzeug war. Der

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