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0110 - Zargos, der Dämon

0110 - Zargos, der Dämon

Titel: 0110 - Zargos, der Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Wunderer
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bohrte, verflüchtigte sich die weißliche Masse. Wie ein Wassertropfen, der auf eine heiße Herdplatte gefallen war, verdampfte sie zischend.
    Der Schlag mit dem Kreuz ging ins Leere…
    Enttäuscht richtete ich mich auf. Der Dämon Zargos, über den ich so gut wie nichts wußte, hatte mir eine böse Schlappe beigebracht. Um ein Haar hätte ich ihn erwischt und vernichtet, oder zumindest dorthin zurückgeschickt, wo er hingehörte, nämlich in die finsteren Tiefen des Dämonenreiches, von wo er nicht so schnell zurückkehren konnte.
    Aber eben nur um ein Haar.
    Seufzend hängte ich mein Kreuz wieder um und kehrte zu Frank Serapho zurück. Ich mußte mich mit dem jungen Mann noch über einige Dinge unterhalten, die seine Mutter betrafen.
    In Gedanken mit Zargos beschäftigt, betrat ich das Krankenzimmer und ging auf das Bett zu. »Sie haben den Arzt wirklich noch nie gesehen?« fragte ich und blickte hoch.
    Im letzten Moment sah ich die geballte Faust und die blitzende, rasiermesserscharfe Glasscherbe, die auf meinen Hals zielte.
    ***
    Jane Collins fühlte eine unerklärliche Unruhe, als sie in ihrem Uralt-VW durch London fuhr. In ihrer neuen Handtasche mit dem hübschen goldenen Monogramm Z steckte ein Blatt mit der Adresse eines sehr teuren Tennisclubs. Sie stammte von Jeremy Fenbright.
    »Dort treffen sich Mona und Larry immer«, hatte er mit einem bitteren Lächeln gesagt. »Larry stammt aus armen Verhältnissen. Er könnte sich diesen Club nie leisten, aber man sagt, daß reiche Damen den Beitrag gern für ihn auslegen.«
    Zu diesem Club also war Jane unterwegs. Er lag im Stadtteil Wimbledon, ziemlich weit im Süden von London, so daß sie lange unterwegs war. Je näher sie an das Gelände kam, desto nervöser wurde sie.
    Als sie einmal vor einer auf Rot geschalteten Ampel warten mußte, öffnete sie ihre Handtasche. Sie wollte sich vergewissern, daß sie ihre Astra-Pistole bei sich hatte. Das war überflüssig, da sie nie ohne diese Pistole mit dem Perlmuttgriff aus dem Haus ging, wenn sie beruflich unterwegs war. Aber eine innere Stimme hatte sie dazu gedrängt.
    Die Ampel sprang auf Grün.
    Jane gab Gas. Unter der Motorhaube des scheinbar schrottreifen Wagens brummte ein Motor, der beachtliche Pferdestärken auf die Straße brachte, wenn es nötig war. Im Moment hatte es die Privatdetektivin nicht eilig, so daß sie das Gaspedal schonte und nur langsam anfuhr. Jane war eine gute Staatsbürgerin, die selbstverständlich alle Benzinsparappelle befolgte. Es genügte ihr zu wissen, daß sie konnte, wenn sie wollte.
    Wimbledon. Jane mochte diesen Stadtteil, der wie die meisten Außenbezirke von London wie eine eigene Kleinstadt wirkte, die nur zufällig in der Nähe einer Weltstadt lag. Es gab eigene Einkaufszentren, Kirche, Verwaltungsgebäude. Die Häuser scharten sich um Wimbledon Common, eine riesige Grünfläche, die es mit dem Hyde Park aufnehmen konnte, eine prächtige Parkanlage mit künstlichen Seen, einer Windmühle, Ausflugsrestaurants und einem richtigen Wald.
    An diesem Sonntag wirkte aber auch Wimbledon trostlos. Kaum jemand war auf den Straßen unterwegs. Sogar für Londoner Verhältnisse war das Wetter schlecht.
    Die Scheibenwischer des Wagens flappten hin und her und schaufelten die Wassermassen von der Windschutzscheibe. Jane mußte sich nach vorne beugen, um die Straßennamen lesen zu können.
    Sie betätigte den Blinker und bog in die richtige Straße ein.
    Dir Herzschlag beschleunigte sich. In ihren Ohren rauschte es. Sie fuhr sich mit zwei Fingern unter ihren Rollkragenpulli, den sie wegen des kalten Wetters unter ihrer Wildlederjacke trug, die bis weit über die Hüften reichte und dezent ihre Figur betonte.
    Was war nur mit ihr los, dachte sie beunruhigt. Regte sie sich etwa über ihren Auftrag auf? Das war ihr noch nie passiert. Zumindest nicht bei einem so einfachen Auftrag.
    Die Straße wirkte ruhig und friedlich. Ebenerdige Häuser zu beiden Seiten mit kleinen, gepflegten Vorgärten.
    Es gefiel Jane hier. Trotzdem wurde sie immer nervöser.
    Am Ende der Straße verkündete ein dezentes Schild, daß hier der Privatclub zu finden war, den sie suchte.
    Sie fuhr ihren Wagen an den Straßenrand, stieg aus und lief zum Eingang hinüber. Das Gittertor war verschlossen. Aber in einer Glaskabine saß ein livrierter Pförtner, Jane klopfte gegen die Scheibe.
    Es dauerte, bis der Livrierte die Sprechklappe öffnete.
    »Sie wünschen, Miß?« fragte er blasiert.
    Jane schluckte schwer, ihr Mund war

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