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0111 - Unter falscher Flagge

Titel: 0111 - Unter falscher Flagge Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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auf die andere Seite des Sessels.
    „Also gut, Sir. Geben Sie mir den genauen Text. Ich werde veranlassen, daß er über alle Sender ausgestrahlt wird, die U- Boote einbezogen." Er zog Papier und Bleistift aus der Tasche.
    „Ich höre."
    Rhodan überlegte einen Augenblick, dann diktierte er: „An Thomas Cardif und die Antis! Der Planet Okul ist eingeschlossen. Eine Flucht ist daher unmöglich. Außerdem habe ich an Bord meines Schiffes fünftausend Schlammbohrer nehmen lassen, so daß ich experimentieren kann, auch wenn der Planet Okul nicht mehr existiert. Ich stelle Ihnen hiermit eine Frist von genau drei Stunden. Habe ich bis zur Beendigung dieser Zeitspanne nicht die Formeln eines Gegenmittels für das Liquitiv in der Hand, werde ich Okul durch Arkon-Bomben vernichten lassen.
    Unsere Stationen bleiben von nun an ständig auf Empfang. Ich wiederhole..." Claudrin sah auf.
    „Und Sie glauben, daß die Antis anbeißen?"
    „Ihnen bleibt keine Wahl - bei logischer Überlegung nicht. Und wir wissen, daß sie sehr folgerichtig denken und handeln. Cardif wird verhandeln wollen, das ist das Mindeste, was ich mir von unserem Ultimatum erwarte."
    „Verzeihen Sie, Sir, aber ich traue Cardif nicht."
    Rhodan lächelte bitter. „Da gibt es kaum etwas zu verzeihen, Oberst. Ich traue ihm nämlich genauso wenig. Warten wir ab, was er uns zu bieten hat. Sorgen Sie dafür, daß der Spruch sofort über alle Sender geht und zehnmal wiederholt wird. Dann Dauerempfang. Ich gehe jede Wette darauf ein, daß sie sich melden. Für den Fall sofort alle Peilgeräte darauf einrichten. Wir müssen feststellen, an welcher Stelle sich der Sender der Antis befindet. Selbst wenn ein abschlägiger Bescheid erteilt wird, haben wir wenigstens die Möglichkeit, sie unschädlich zu machen, ohne den Planeten zu vernichten."
    Jefe Claudrin erhob sich. Mit schweren Schritten verließ er Rhodans Kabine. Bully blieb zurück. Er kratzte nachdenklich seine störrischen Rotborsten auf dem Kopf und brummte mißvergnügt: „Es ist eine Schande, daß wir die Mutanten nicht einsetzen können. Gucky hätte die Antis ganz bestimmt gefunden. Aber so ..."
    Er ließ den Satz unvollendet. Rhodan nickte und fuhr fort: „... aber so ist es zu gefährlich, wolltest du doch sagen. Guckys Leben ist mehr wert als das eines Verräters, auch wenn es sich um meinen eigenen Sohn handelt.
    Das wolltest du doch sagen, nicht wahr? Gib es nur zu, ich bin dir nicht böse deshalb. Es ist ja die reine Wahrheit, so sehr sich mein Inneres dagegen sträubt. Ich habe niemals ganz die Hoffnung aufgegeben, aus Cardif einen anständigen Terraner machen zu können."
    „Würde er wenigstens ein anständiger Arkonide sein", nickte Bully etwas verlegen. „Damit wäre ich schon zufrieden. Nur eben anständig sollte er sein, mehr nicht."
    „Ein zweiter Hypnoblock und eine abermalige Umwandlung seiner Persönlichkeit wird unerläßlich sein, so schwer mir der Befehl dazu auch fallen mag. Es ist besser als der Tod."
    Bully lehnte sich unmerklich vor. Er sah Rhodan voll ins Gesicht.
    „Was wirst du tun, Perry, wenn sie das Ultimatum unbeantwortet lassen?"
    Rhodan begegnete Bullys Blick. „Ich werde Okul in eine Sonne verwandeln. Bleibt uns denn eine andere Wahl, wenn wir das Übel an der Wurzel ausrotten wollen? Ohne Cardif werden die Antis zumindest ihren Zehnjahresplan aufgeben. Wir erhalten eine dringend notwendige Atempause. Sieh mich nicht so an, Bully.
    Glaubst du, es wäre eine leichte Entscheidung, das Todesurteil über eine ganze Welt auszusprechen, auch wenn sie unbewohnt ist?"
    Bully sah gegen die Decke und gab keine Antwort.
    Einhundertachtzig Minuten können eine Ewigkeit sein.
    Bereits nach einer Stunde ließ Rhodan alle Vorbereitungen zur Vernichtung des Planeten treffen. In offenen Funksprüchen an die draußen im Weltraum stationierte Flotte befahl er die Bereitstellung von fünf Arkonbomben.
    Rhodan rechnete damit, daß die Funkempfänger der Antis seine Anordnungen abhörten, und genau das war der Sinn seiner unverschleierten Angriffsvorbereitungen. Sie sollten sehen, daß er es diesmal ernst meinte und keine Rücksicht auf seinen Sohn zu nehmen gedachte.
    Die zweite Stunde lief ab, ohne, daß die Antis sich meldeten.
    Immer noch lagen die U-Boote in ihren verschiedenen Operationsgebieten abwartend auf der Oberfläche der Meere. Ihre Peilgeräte spielten, fanden aber nichts. Die Funkpeiler waren einsatzbereit. Sobald der Sender der Antis sich meldete, würden sie die

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