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0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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die siebzehn Roboter schon verschwunden waren.
    Kaum hatten sie im Gang die ersten Schritte getan, als Bully impulsiv nach Marshalls Arm griff, ihn festhielt und rief: „Was war das, Marshall? War das nicht ein Schuß?" John Marshall nickte nur.
    Der Anti war ahnungslos, was sich von der IRONDUKE her in rund zehn Meter Höhe dem Handelskontor der Springer in Höchstfahrt näherte. Aber Cardif-Rhodan war informiert worden.
    Einen Augenblick lang packten ihn Entsetzen und Angst. Er erinnerte sich, daß Bully, Mercant und Marshall den Flug zum Pluto mitgemacht hatten, ohne dazu aufgefordert worden zu sein.
    Und in diesem Moment glaubte Cardif auch zu wissen, daß neben diesen drei Männern auch noch eine Gruppe Mutanten an Bord der IRONDUKE sein mußte. Reginald Bulls Vorsichtsmaßnahmen! Die Angst und das Entsetzen entsprangen der Vermutung, die Telepathen hätten seine ureigensten Gehirnimpulse als die Thomas Cardifs identifizieren können. Aber die absolute Gewißheit, daß seine Gehirnimpulse am Austritt gehindert wurden, beruhigte ihn sofort wieder. Trotzdem mußte er sich fast Gewalt antun, um jetzt nur noch in den Gedankenbahnen seines Vaters zu denken.
    Das, was er plante, wagte er nicht einmal mehr gedanklich zu streifen.
    Dieser Moment war für ihn von höchster Gefahr. Nie hatte er der Entlarvung so nahe gestanden, und um einen eventuellen Verdacht der Telepathen zu zerstreuen, zwang er sich dazu, innerhalb des übernommenen Denkschemas seines Vaters ein gedankliches Lügengespinst von höchster Vollendung aufzubauen!
    In seinen Gedanken tat er so, als hätte er gerade in der Person seines Gegenübers einen Anti entdeckt!
    Thomas Cardif ahnte nicht, daß er mit dieser Leistung etwas Einmaliges vollbrachte, das einer besseren Tat wert gewesen wäre.
    Er sprach mit dem Anti; er machte ihn darauf aufmerksam, welches Risiko er, der Anti, eingegangen war, sich ins Herzstück des Solaren Imperiums zu begeben! Von den Zellaktivatoren wurde nicht mehr gesprochen. Der Name Rhobal fiel nicht. Der Anti übersah, daß plötzlich Thomas Cardif die Unterredung führte, und er bemerkte auch nicht, daß Cardif das Gespräch in neutrale Bahnen lenkte.
    Noch weniger wußte der Anti, daß sich eine Einsatzgruppe vom Linearschlachtschiff IRONDUKE bereits in der Springerstation befand.
    Trotzdem wurde ihm etwas an Thomas Cardif unheimlich. Aus einer instinktiven Ahnung heraus warnte er Cardif, der sich ihm nun langsam näherte: „Komm mir nicht zu nahe, Cardif! Kurz nachdem du mir gegenüberstandest, habe ich mein Schutzfeld eingeschaltet! Bleib, wo du stehst! Keinen Schritt weiter!"
    Das war der Augenblick, in dem der wuchtige Laufschritt der ersten Kampfroboter im Gang aufklang.
    „Was ist das?" Zu dieser Frage kam der Anti noch. Dann machte er den Fehler, an Cardif vorbei zur Tür zu blicken.
    A-thol sah nicht, was Thomas Cardif blitzschnell aus der rechten Tasche seines Raumanzuges zog. Doch als sich auf dem Lauf eines alten 44er-Revolvers das indirekte Licht widerspiegelte, war es zu spät für eine Flucht des Antis.
    Das antimagnetische Plastikgeschoß durchschlug seinen superstarken Schutzschirm und traf dort, wohin Cardif die Kugel hatte bringen wollen.
    Der Mann in Rhodans Maske übersah nichts.
    Er wechselte den Griff an der Waffe, faßte sie am Lauf und schlug sich mit dem Kolbenende gegen die rechte Kinnseite.
    Die Haut riß auf und blutete. Cardifs nächste Handlung war ein schneller Schritt zum Schreibtisch. Neben Papieren lag ein metallischer Beschwerer. Nach ihm griff Cardif, strich damit an der blutenden Kinnstelle entlang und ließ ihn dann zu Boden fallen.
    Bei all dem aber unentwegt an Antis zu denken, sich die Höhenlage auf Okul vorzustellen, war eine unwahrscheinliche Leistung höchster gedanklicher Konzentration. Hinter ihm flog die Tür auf. Zwei Roboter stürzten herein. Über ihr Augensystem erkannten sie den Toten dicht vor den Füßen des Administrators.
    Dann wimmelte es um Cardif-Rhodan von Kampfmaschinen, und kurz darauf kamen Bully und Marshall, und kurz nach ihnen Allan D. Mercant.
    „Perry!" stieß Bully entsetzt aus, als er den Toten sah.
    „Erschossen?"
    „Paßt es dir nicht, Bully?" herrschte Cardif-Rhodan ihn mit barscher Stimme an. „Sollte ich mich von einem Anti überwältigen lassen?" Wie unbeabsichtigt zeigte er Reginald Bull die verletzte Kinnseite.
    Bully stand immer noch vor dem toten Anti. Er entdeckte den Beschwerer am Boden, bückte sich danach und hob ihn auf. Als er ihn

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