Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern

Titel: 0112 - Der Mann mit den zwei Gesichtern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erwiderte Cardif knapp. Seine Stimme klang beherrscht, sein Blick drückte Gleichgültigkeit aus. „Darf ich mich setzen?" Er wartete die Erlaubnis nicht ab und nahm Platz.
    Thomas Cardif blickte an dem Mann vorbei, nach draußen, auf die unwirtliche Oberfläche Plutos hinaus. Ein Teil des Händlerhafens war von seinem Platz aus sichtbar, und nicht zu übersehen war der gewaltige Kugelraumer, die IRONDUKE, auf der anderen Seite des Hafens mit ihren aufgedrehten Scheinwerfern.
    Cardifs gelangweilter Blick kehrte zu dem Agenten der Baalols, denn um einen solchen handelte es sich, zurück. Der Name Futgii war ihm Beweis dafür genug.
    „Nun?" fragte Cardif spöttisch. Der Baalol-Agent blieb stumm.
    Die Arme vor der Brust verschränkt, den Rücken gegen die Fensterbrüstung gelehnt, stand er vor dem Mann, der anderen vorgab, Perry Rhodan zu sein.
    In Cardif stieg Ärger hoch. Die arrogante Art des Baalol- Bevollmächtigten begann ihn zu stören.
    „Ich kann nicht und ich werde nicht zwanzigfach ein Wunder herbeischaffen!" sagte er.
    „Du wirst es tun", erwiderte der andere. Keine Miene in seinem Gesicht verzog sich. „Du wirst es tun müssen, Cardif, oder die Tage deiner Macht sind gezählt, und die deines Lebens!" Er drehte sich um, kehrte Cardif den Rücken zu, blickte nach draußen zum Kugelraumer hinüber und sagte: „Welch ein herrliches großes Gefängnis für dich. Die IRONDUKE wird dich sicher zur Aburteilung nach Terrania schaffen."
    „Du sprichst viel zuviel", höhnte Cardif. „Was wollt ihr mit Drohungen erreichen? Was versprecht ihr euch davon?"
    „Nichts", entgegnete ihm der andere, der sich ihm wieder zugewandt hatte. „Nichts, außer zwanzig Zellaktivatoren!"
    „Erpressung?"
    „Die Diener des Baalol sind erhaben über jede schmutzige Beschuldigung!" erwiderte der Agent.
    „Vor rund sechzig Jahren haben einmal Springer versucht, mich zu ihrer Marionette zu machen, es ist ihnen nicht bekommen. Wer bist du überhaupt?"
    „A-thol persönlicher Beauftragter des Hohepriesters Rhobal.
    Wünschst du noch weitere Auskünfte, Cardif?"
    „Rhobals Forderung ist undurchführbar, A-thol!" entgegnete Cardif in scharfem Ton.
    „Dir bleibt keine Wahl! Du hast auf dem Planeten Lepso dem Baalol-Kult ewige Treue und Dankbarkeit geschworen; heute nimmt dich Baalol beim Wort, oder in wenigen Tagen wird die Galaxis ihren Staatsfeind Nummer eins unschädlich zu machen wissen! Eine Andeutung von uns, geschickt lanciert, genügt, um dir die Maske vom Gesicht zu reißen! Wähle hier, Cardif. Bevor du den Raum verlassen hast, mußt du dich entschieden haben."
    Eiskalt, völlig Herr der Situation, fragte Cardif: „Was bietet mir der Hohepriester, wenn ich liefern könnte?"
    Zum erstenmal veränderten sich die Gesichtszüge des Anti. Er grinste Cardif verächtlich an. „Der Baalol wird ständig seine schützende, mächtige Hand über dir halten!"
    „So, das wird er?" Zufällig glitt Cardifs Blick von dem Antimutanten ab. Er sah nach draußen, in die Zwielichtzone hinein, und entdeckte etwas, das im Augenblick der Entdeckung einen Teil seines Planes umwarf.
    Er zögerte nicht, sich sofort auf die neue Lage einzustellen.
    Er ließ sich nicht anmerken, was er beobachtet hatte.
    In Bullys Kabine war es still geworden. Allan D. Mercant hatte sich an dem Gespräch zwischen Reginald Bull und John Marshall bis auf eine kurze Bemerkung nicht beteiligt. Nun warteten die drei Männer, daß Perry Rhodan sich über seinen Minikom melden würde., daß der Chef kurz nach der Begrüßung durch den Springerpatriarchen Catepan auch den Helmfunk abgeschaltet hatte, war von ihnen mit Verärgerung festgestellt worden.
    Danach waren das Schweigen und das Warten gekommen.
    Statt Rhodan meldete sich plötzlich der Ortermutant Fellmer Lloyd über die Bordverständigung und zeigte sich auf der Bildscheibe.
    „Sir, ich sehe das Gehirnwellenmuster eines Antis!"
    Bully, Mercant, Marshall hörten nur Anti.
    „Robotstaffel eins, Alarm!" brüllte der dicke, untersetzte Bull ins Separatmikrophon. Blitzschnell danach schaltete er um. Fellmer Lloyds Angaben wurden jetzt in jedem Raum der IRONDUKE mitgehört.
    „Sir", klang nach dieser kurzen Unterbrechung wieder Lloyds Stimme auf, „Gehirnwellenortung! Springer-Kontor!
    Charakteristikum der Gehirnwellenmuster: Haß, Verachtung, Mordgedanken! Leider ist meine Ortung unvollkommen. Der Anti muß sich unter seinem mentalverstärkten Schutzschirm abgekapselt haben! Gehirnwellenortung ..."
    „Danke!"

Weitere Kostenlose Bücher