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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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Yard auch hierzulande einen guten Ruf?«
    »Den hat er auf der ganzen Welt. Und das zu Recht«, behauptete Albert Darrieux.
    Mit dieser Bemerkung war er mir auf einen Schlag sympathisch.
    Er brauchte nicht mehr freundlich zu lächeln. Ich wußte auch so, daß er mich mochte. Jedenfalls mochte er den Yard, und dem gehörte ich an.
    »Wenn Sie das sagen…«, erwiderte ich bescheiden.
    »Ich finde, daß man sich auch hierzulande dazu durchringen sollte, eine solche Spezialabteilung, wie Sie sie leiten, zu schaffen. Doch leider hat es damit bis heute noch nicht geklappt, und so sind wir auf die gütige Hilfsbereitschaft von Euch Briten angewiesen.«
    »Man war bei uns über diese Idee am Anfang auch nicht gerade Feuer und Flamme«, gestand ich. »Es waren die Umstände, die die Gegner des Projekts von der Wichtigkeit seiner positiven Erledigung überzeugten.«
    »Umstände, wie man sie zur Zeit in der Sahara vorfindet?«
    »Richtig.«
    »Die Sahara ist weit.«
    »Ich verstehe.«
    Wir verließen das Flughafengebäude und stiegen in Albert Darrieux’ Dienstwagen. Er sagte: »Sie möchten nach Arak, nicht wahr?«
    »So ist es.«
    »Ein Polizeihubschrauber wird Sie hinbringen. Im übrigen möchte ich, daß Sie in mir einen Mann sehen, der für Sie das Unmögliche möglich macht, Oberinspektor Sinclair.«
    »Tun Sie mir einen Gefallen und lassen Sie den Oberinspektor weg, Darrieux.«
    »Gern. Man hat mir aufgetragen, Sie voll und ganz zu unterstützen, Sinclair. Was immer Sie benötigen, ich werde alles daransetzen, damit Sie es kriegen.«
    »Auch wenn ich in Arak bin?«
    »Wenn Sie in Arak eintreffen, wenden Sie sich sofort an Monsieur Joseph. Jacques Joseph! Wir stehen mit ihm in ständiger Funkverbindung, und er ist angewiesen, Ihnen jeden Wunsch von den Augen abzulesen.«
    »Oh, da muß ich aufpassen, sonst schleppt mir Ihr Monsieur Joseph eine knackige Bauchtänzerin an.«
    Wir fuhren durch Algier.
    Die Berghänge des Sahels, Ausläufer des Teilatlas, reichten fast bis an das Meeresufer heran. Daher war die Stadt einem Amphitheater gleich an diesen Hängen angelegt, wodurch die arabische Kasbah besonders gut zu sehen war.
    Die Straße schlängelte sich in mehreren Windungen steil nach oben, und wenig später ließ Albert Darrieux seinen Wagen in der Nähe eines markierten Hubschrauberlandeplatzes ausrollen.
    Ich wollte aussteigen, doch Darrieux hielt mich zurück. »Einen Augenblick noch, Sinclair.«
    »Was gibt’s?«
    »Das gibt’s«, sagte Albert Darrieux. Er griff in sein Jackett und reichte mir ein Schreiben.
    Ich überflog es rasch. Es war so abgefaßt, daß mir überall im Land Tür und Tor geöffnet werden würden, und es war mit Stempeln und Unterschriften versehen, bei deren Anblick so mancher stramme Algerier seinen Hut gelüpft hätte.
    »Danke«, sagte ich und steckte das Schreiben ein. Danach stieg ich aus.
    Und dann passierte es!
    Vor mir flimmerte die Luft – und einen Sekundenbruchteil später stand ein alter Tuareg da. Sein eisernes Schwert war zum tödlichen Streich erhoben!
    ***
    Das Fieber war über Nacht verschwunden. Doch Sidi hatte sich verändert. Die Erlebnisse hatten seiner Psyche geschadet. Man konnte nicht mit ihm reden.
    Er lag in seinem Zimmer, starrte die Decke an, weinte hin und wieder oder schrie, von Angst und Entsetzen geschüttelt, schrill auf.
    Raghubir und Selima taten für den Jungen, was sie konnten. Aber sie konnten nur seinen zerschundenen Körper pflegen, nicht seinen zerbrochenen Geist.
    In seinen Wachträumen machte Sidi Furchtbares mit. Er sah immer wieder diese gräßlichen Szenen, die sich nach dem Sandsturm abgespielt hatten.
    Überdeutlich erschien ihm die Fratze des Dämons, und er glaubte zu begreifen, daß er Armara noch nicht entkommen war. Das Ungeheuer war möglicherweise schon auf dem Weg hierher, um ihn sich zu holen, denn niemand konnte Armara wirklich entkommen.
    Sidi vergrub sein Gesicht in den Kissen. Er hatte Angst. Er fürchtete sich so sehr vor Armaras Erscheinen, daß er sich verzweifelt fragte, wie er einem solch grausamen Schicksal entgehen konnte.
    Gab es eine Chance?
    Er wollte nicht durch die Krallenhand der Bestie sterben, aber dazu würde es kommen, wenn Armara Arak erreichte.
    »Ich«, ächzte Sidi verzweifelt. »Ich werde hier sein erstes Opfer sein. Vor allen anderen werde ich sterben, denn bei Armara bleibt keine Rechnung offen!«
    Je länger ihn diese Gedanken quälten, desto mehr wurde es für ihn zur Gewißheit, daß er nicht mehr lange

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