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0113 - Armaras Rückkehr

0113 - Armaras Rückkehr

Titel: 0113 - Armaras Rückkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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an seiner Verzweiflungstat zu hindern.
    Mit langen Sätzen kam Suko angeschnauft.
    Sidi ließ sich nach vorn fallen.
    Suko war noch nicht ganz bei ihm.
    Der Chinese katapultierte sich vorwärts.
    Es war wie im Kino, wenn die Spannung der Zuschauer künstlich hochgepeitscht wird. Wenige Millimeter vor der scharfen Schwertspitze fing Suko den Jungen ab.
    Sidi zuckte zusammen. Er hatte so fest mit seinem Ende gerechnet, daß er nun nicht verstehen konnte, gerettet worden zu sein.
    Kraftlos schlug er um sich. Tränen rannen ihm über das vor Verzweiflung verzerrte Gesicht.
    Suko zog ihn vom Schwert weg. Sidi riß die Augen auf. »Lassen Sie mich!« stöhnte er.
    »Denkst du, ich lasse zu, daß du dir das Leben nimmst?«
    »Ich muß es tun.«
    »Aus welchem Grund?«
    »Wenn ich es nicht tue, tut er es!«
    »Wer – er?«
    »Armara! Er wird nach Arak kommen und vollenden, was er in der Wüste begonnen hat. Ich fehle noch…«
    Jane Collins erreichte Suko und den Jungen. Sidi hatte nicht mehr die Kraft, auf seinen eigenen Beinen zu stehen. Er klappte zusammen. Jane zog das Schwert aus dem Steinhaufen.
    Suko hob den Jungen hoch. Auf seinen Armen trug er ihn in die Herberge, und Sidi schluchzte: »Sie haben kein Recht, mich daran zu hindern!«
    »O doch!« brummte der hünenhafte Chinese. »Dieses Recht habe ich. Einfach deshalb, weil ich es mir nehme. Ein Menschenleben ist zu schade zum Wegwerfen.«
    »Das war nicht richtig.«
    »Eines Tages wirst du mir dafür dankbar sein…!«
    »Bestimmt nicht. Ich werde es wieder tun.«
    »Und ich werde dich wieder daran hindern!«
    »Ich werde es so oft tun, bis es klappt!«
    Jane Collins und Suko schauderten. Wie schlimm mußte es um Sidis Seelenzustand bestellt sein, wenn er so redete…
    ***
    Das Schwert des Tuareg surrte durch die Luft.
    »Sinclair!« rief Albert Darrieux erschrocken aus.
    Ich federte zur Seite. Der Hieb verfehlte mich. Ich trat nach der Klinge, um sie zu zerbrechen, doch der höllische Angreifer riß sein Schwert sofort wieder hoch.
    Meine Handkante traf ihn. Der Schlag hätte gereicht, um einen durchtrainierten Karatekämpfer niederzustrecken, doch der alte Tuareg blieb auf den Beinen.
    Natürlich blieb er das, verdammt! Denn in ihm steckte die Kraft des Bösen. Mir war alles klar. Armara hatte erfahren, daß ich zu ihm unterwegs war, und nun fing er an, mir Knüppel zwischen die Beine zu werfen, damit ich es erst gar nicht schaffte, bis zu ihm vorzudringen.
    Aber so leicht wollte ich mich nicht unterkriegen lassen. Ich unterlief den nächsten Schwerthieb und warf mich mit voller Wucht gegen den Körper meines Gegners.
    Gleichzeitig umklammerte ich seine Beine in Schenkelhöhe. Er verlor das Gleichgewicht, war gezwungen, mehrere Schritte zurückzugehen. Die aber fielen nicht groß genug aus. Der Tuareg verlor die Balance vollends und knallte auf den Boden.
    Ich fiel auf ihn.
    Er verlor sein Schwert.
    Ich schmetterte ihm meine Faust ans Kinn. Mein Gegner stieß ein wütendes Fauchen aus. Ich stellte fest, daß er tot war. Er atmete nicht, und sein Körper war kalt.
    Außerirdische Kräfte bewegten ihn, leiteten sein Denken und Handeln.
    Albert Darrieux eilte mir zu Hilfe. Er hob das Schwert auf, setzte dem Tuareg die Spitze an die Kehle und schrie: »Halt!«
    Doch der Alte verzerrte sein Gesicht zu einem höhnischen Grinsen. »Du willst Kabu umbringen?«
    »Lassen Sie Sinclair los! Sofort!«
    »Sinclair wird sterben! Und du auch!« knurrte Kabu.
    Ehe ich es verhindern konnte, lagen die Hände des Tuareg um meinen Hals. Fest drückte er zu.
    Wir wälzten uns über den Boden.
    Dabei ritzte das Schwert eine Kerbe in die Kehle des Alten. Er blutete nicht. Als Albert Darrieux das sah, war er verstört.
    Mir wurde die Luft knapp. Der Druck der toten Hände war schmerzhaft. Ich unternahm alle Anstrengungen, um mich von dem mörderischen Würgegriff zu befreien.
    Als ich über Kabu war, stieß ich meine Fäuste zwischen seine Arme. Seine Finger rutschten von meinem Hals ab. Ich bekam wieder Luft. Endlich.
    Ich japste, hockte auf der schmalen Brust des Tuareg. Er wollte mich abwerfen, bäumte sich unter mir auf.
    Seine Faust schoß mir entgegen. Ich riß den rechten Arm hoch und deckte meinen Kopf. Der Schlag warf mich zur Seite.
    Ich verstärkte meinen Schwung absichtlich und rollte von Kabu weg. Fast zur selben Zeit kamen wir beide wieder auf die Beine.
    Kabu stürzte sich sofort auf Darrieux. Er entriß ihm das Schwert, und wenn ich mich nicht dazwischengeworfen hätte,

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