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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hatte er die halbkugelförmige Metallkapsel auf dem Schädel sitzen. Ron drückte sie fest nach unten, so daß sie dicht saß. Dann ließ er Kazek los.
    Kazek machte zunächst Anstalten, um Larry, Lofty und Meech herum auf dem Band nach vorne zu laufen. Aber er hatte den ersten Schritt noch nicht getan, da hielt er verwirrt inne. Es war erheiternd, sein Gesicht zu beobachten, wie seine ganze Ratlosigkeit darauf zum Ausdruck kam.
    Hilflos sah er Ron schließlich an. „Ich ... ich wollte doch eben noch irgendwohin. Wohin war das doch?" stotterte er. Lofty fing an zu kichern. „Sie wollten eine violette Blume sehen", erklärte Ron.
    Kazek kniff mißtrauisch die Augen zusammen.
    „Violette Blume? Wo? Ich kenne keine violette Blume!" Ron winkte ab. „Vergessen Sie's wieder. Ich habe Sie auch nicht verstanden."
    Kazek stellte noch ein paar Fragen, aber als keiner ihm darauf antwortete, drehte er sich schließlich wieder um und starrte verkniffen in Fahrtrichtung. Ein bedrückendes, unheimliches Gefühl hatte ihn beschlichen.
    Für Ron Landry und seine Begleiter war der Zwischenfall jedoch höchst aufschlußreich. Er war der Beweis dafür, daß die seltsame Ausstrahlung des Priesters auch unter der Erde wirkte. Für Ron ergab sich daraus die Frage, ob die hypnotische Einwirkung, die eine dicke Schicht Boden zu durchdringen vermochte, in der Nähe ihres Ursprungs nicht so ungeheuer stark sein würde, daß selbst die Helme sie nicht mehr absorbieren könnten.
    In diesem Fall würden sie in eine bedrohliche Lage geraten.
    Denn es mußte daran gezweifelt werden, daß der Robot Meech Hannigan gleich vier Verzückte auf einmal ohne Anwendung von Gewalt wieder zur Vernunft bringen konnte.
    ES: ... von dem alle Leute glauben, er sei in Wirklichkeit eine wunderschöne, zerbrechliche, wohlduftende Blume, der man alle Sorgfalt angedeihen lassen müsse, damit sie nicht zugrunde geht.
    Homunk: Das ist wirklich eine erheiternde Vorstellung. Wer weiß denn, woher der merkwürdige Effekt rührt?
    ES: Er ist, wie ich vermute, klug genug, um recht bald daraufzukommen.
    Homunk: Dann wird er versuchen, sich des Aktivators zu entledigen und ihn zu vernichten.
    ES: Das kann er nicht. Die Entfernung des Aktivators bedeutet seinen Tod. Außerdem glaube ich, ist er vor kurzem daraufgekommen, daß der Aktivator auch einen nicht zu unterschätzenden Vorteil für ihn bedeutet.
    Zum erstenmal, seitdem sie versucht hatten, ihn zu töten, fand Kalal Zeit zum Nachdenken. Er wußte, daß sie die kurze Aktivität des Hyperkom-Senders inzwischen richtig gedeutet hatten und hier unten auf der Suche nach ihm waren. Aber die meisten von ihnen waren Unterpriester des siebten, achten, neunten oder gar zehnten Grades. Sie verstanden es nicht, ihre Gedanken vollständig abzuschirmen, und wenn sie in seine Nähe kamen, konnte Kalal sie ohne Schwierigkeit bemerken und sich danach einrichten.
    Zuerst hatte er die Beobachtung, daß er die Gedanken eines Unterpriesters aus nicht allzu großer Entfernung erkennen konnte, ohne weiteres Nachdenken hingenommen. Jetzt jedoch, da er wenigstens für ein paar Minuten zur Ruhe gekommen war, kamen ihm Bedenken.
    Er erinnerte sich an andere Gelegenheiten, als er mit Absicht versucht hatte, die Gedanken eines anderen Priesters zu lesen. Es war ihm niemals gelungen, nicht einmal bei einem Priester zehnten Grades. Jetzt auf einmal bedeutete es keine Schwierigkeit mehr.
    Woran lag das?
    Auch die Art und Weise, wie er sich vor dem Tode gerettet hatte, kam ihm jetzt mehr oder weniger unheimlich vor. Wie hatte er jemals hoffen können, daß er imstande sein würde, dem hypnotischen Befehl von zehn Priestern des vierten Grades wirksamen Widerstand zu leisten?
    Ein hypnotischer Befehl, von zehn geschulten und parapsychisch begabten Gehirnen gleichzeitig ausgestrahlt, war unwiderstehlich auch für einen Priester zweiten oder sogar ersten Grades. Der einzige, der sich über alle Macht Fremder Gehirne mit Leichtigkeit hinwegsetzen konnte, war der Hohe Baalol.
    Aber er war nicht der Hohe Baalol. Woher hatte er also den Mut genommen, und wie war es möglich gewesen, daß sein Unterfangen Erfolg hatte?
    Kalal war alles andere als ein ungeschickter Denker. Er reihte die Dinge in der Folge zusammen, wie sie sich ereignet hatten, erkannte die Verleihung des Zellaktivators durch den Hohen Baalol als den einen wichtigen Punkt in seinem Leben, seine Ankunft auf Utik mit all den entsetzlichen Nebenerscheinungen, seiner Verurteilung; und seiner

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