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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der den Peilzeichengeber in Betrieb setzte.
    Meech und der Peilempfänger merkten es gleichzeitig.
    „Da sind sie!" sagte Meech und deutete mit der Hand in die Richtung, die der Peilmechanismus seines künstlichen Gehirns ermittelt hatte.
    Ron Landry hatte den kurzen Impuls als grüne Zacke auf dem Oszillographen aufleuchten sehen. Sekunden später warf der mit dem Empfänger gekoppelte Rechner eine Karte aus, auf der der Standort des Peilzeichengebers vermerkt war. Ron setzte den Wagen in Bewegung, dirigierte ihn von der Straßenkante weg und bugsierte ihn in den fließenden Verkehr hinein. Neben ihm saß Lofty Patterson und schaute neugierig zum Fenster hinaus.
    Von nun an wurden die Peilzeichen alle zwanzig Sekunden empfangen. Die Summe der Peilpunkte ergab eine Linie, die über die Allee der Großen Könige im mittleren Nordosten der Stadt auf die Allee der Alten Helden zuführte. Ron war überrascht.
    „Wo fährt er hin, zum Donnerwetter?" brummte er. „Der Tempel liegt gerade in der entgegengesetzten Richtung." Neben ihm kicherte Lofty. „Der kürzeste Weg muß nicht immer der beste sein, das weiß ich aus Erfahrung."
    Nach ein paar Minuten hatte die Schnur der Peilpunkte die Allee der Alten Helden erreicht und bog nach Osten um. Ron lenkte den Wagen auf die mittlere Fahrbahn der Straße und gab sich Mühe, den Abstand zwischen sich und dem angepeilten Fahrzeug so rasch wie möglich zu verringern.
    Larry sah den großen Wagen links überholen und weiter vorne auf der Straße zum Halten rechts hinausschwenken. Er nickte zufrieden und folgte dem Manöver des größeren Fahrzeugs. Etwa einen halben Kilometer weiter unten hörte jeglicher Verkehr auf.
    Dort stand, wiederum auf einer Kreuzung, ein Polizeiposten, und dahinter begann das Gebiet, in dem die hypnotisierten Menschenmassen den Tempel der Wahrheit belagerten.
    „Warum schwenken Sie ab?" fragte Kazek verwundert.
    „Ich habe gedacht, daß man uns vielleicht verfolgt", antwortete Larry. „Deswegen habe ich rechtzeitig einen zweiten Wagen bereitgestellt. Wir werden jetzt umsteigen, und wer etwa die Absicht hat, unsere Spur wiederzufinden, der wird sie spätestens hier endgültig verlieren." Das klang plausibel. „Soviel Mühe hätten Sie sich nicht zu geben brauchen", murmelte Kazek beeindruckt.
    „Bei Ihnen zu Hause muß es ziemlich aufregend zugehen, wenn Sie soviel Phantasie entwickeln müssen, um sich vor Verfolgern zu schützen. Ich bin sicher, daß in ganz Massennock kein einziger Mann genug Interesse und Energie aufbringt, um hinter uns herzuschnüffeln. Es sei denn, ein paar Polizisten, wenn sie erfahren, daß wir auf Liquitiv aus sind. Dann müssen sie nämlich etwas unternehmen."
    Larry lächelte. Kazek bemerkte den Spott nicht, der in dem Lächeln lag. Er hatte den großen Wagen nicht bemerkt, als er überholte, und auch nicht, daß er nur wenige Sekunden vor ihnen dort an den Rand der Straße gefahren war. Erst jetzt nahm er ihn in Augenschein und sah, wie geräumig er war. Das Innere schien leer. Kazek hatte keinen Grund, Verdacht zu schöpfen.
    „Sie scheinen wirklich gut bei Kasse zu sein", sagte er anerkennend, „wenn Sie sich außer diesem hier noch so ein großes Fahrzeug leisten können."
    Larry zuckte gleichmütig mit der Schulter.
    Er parkte hinter dem großen Wagen. Gleichzeitig mit Kazek stieg er aus.
    Er hielt sich dicht hinter dem Wirt, und als der vor der sich selbsttätig öffnenden Seitentür des großen Wagens mit einem leisen Schrei des Entsetzens zurückfuhr, fing er ihn mit ausgebreiteten Armen auf. „Wa... was...?" stotterte Kazek. „Gehen Sie ruhig weiter", ermunterte ihn Larry. „Die positronischen Schlösser sind auf meine individuelle Ausstrahlung eingestellt und betätigen sich von selbst, sobald ich mich dem Fahrzeug nähere."
    Kazek war nicht ganz überzeugt, aber da Larry ihn vor sich herschob, blieb ihm nichts anderes übrig, als in den Wagen zu steigen.
    Das war der Augenblick, in dem er voller Entsetzen erkannte, daß das Innere des Fahrzeugs keineswegs so leer war, wie er geglaubt hatte.
    Er prallte ein zweites Mal zurück, als er die drei Fremden sich vom Boden des Wagens aufrichten sah, aber hinter ihm war immer noch Larry Randall und schob ihn mit unwiderstehlicher Kraft weiter vorwärts.
    „Kommen Sie rein, Kazek!" rief Lofty Patterson fröhlich. „Wir haben schon auf Sie gewartet."
    Willenlos ließ Kazek sich auf das weiche Polster der rückwärtigen Sitzbank fallen. Es dauerte lange, bis er

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