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0113 - Die Wunderblume von Utik

Titel: 0113 - Die Wunderblume von Utik Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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seinen Schrecken zu überwinden begann. Einer der Fremden kannte seinen Namen, registrierte er nachträglich, also hatte der Mann, der das Liquitiv kaufen wollte, ihn verraten.
    Mit dem entrüstetsten Gesicht der Welt wandte er sich an Larry, der sich neben ihn gesetzt hatte.
    „Sie haben unsere Abmachung nicht eingehalten", warf er ihm vor. „Sie sollten sich..."
    „Nur langsam!" unterbrach ihn Larry. „Nicht ausfallend werden.
    Diese drei Herren hier sind an einigen Flakons Liquitiv ebenso interessiert wie ich. Sie werden also ein vierfaches Geschäft machen." Kazek glaubte nicht daran. „Sie meinen doch nicht im Ernst", widersprach er, „daß ich mit vier Begleitern im Tempel der Wahrheit auftauchen kann!"
    „Warum nicht?" antwortete Ron an Larrys Stelle. „Die Priester verschenken ihr Liquitiv nicht, sie machen ein Geschäft damit. Also müssen sie froh sein, wenn sie gleich vier Käufer bekommen anstatt nur zwei."
    Kazek überlegte kurz und kam zu dem Schluß, daß das Unternehmen zu riskant sei.
    „Lassen Sie mich aussteigen und nach Hause fahren", verlangte er. „Sonst..." -"Sonst was?"
    „Sonst wende ich mich an die Polizisten dort vorne." Ron lachte ihm ins Gesicht. „Erstens möchte ich wissen, wie Sie ohne unsere Zustimmung aus dem Wagen hinauskommen wollen, und zweitens würde mich interessieren, was Sie den Polizisten zu sagen gedenken., daß Sie uns Liquitiv verschaffen wollten?"
    Kazek begann einzusehen, daß seine Lage ihm nicht so viele Möglichkeiten offenließ, wie er gedacht hatte.
    „Wir wollen Ihnen nichts Übles", erklärte Ron. „Sie sollen Ihr Geschäft machen, wenn Sie uns in den Tempel hineinbringen."
    „Die Priester werden mir den Hals umdrehen", murmelte er vor sich hin, und so wie er es sagte, klang es ehrlich besorgt.
    „Machen Sie sich um die Priester keine Gedanken", riet ihm Ron.
    „Wir werden die Sache so darstellen, wie sie wirklich war: Wir haben Sie gezwungen." Kazeks Gesicht hellte sich auf. „Ja, wenn das so ist", sagte er, „dann ... dann fahren wir also!"
    Ron nickte befriedigt und setzte das Triebwerk in Gang.
    Eine halbe Stunde später hielten sie vor einer Ansammlung von einstöckigen Bürohäusern und alten Schuppen. Dies war das Gelände der Spedition Massenathik, die Kazek als das Ziel der Fahrt genannt hatte. Massenathik war eine Kontraktion der beiden Namen Massennock und Rallathik, den zwei wichtigsten Städten auf Utik, zwischen denen die Spediteure, darauf wollte der Name wohl hindeuten, ihre Geschäfte abwickelten. Hinter den Gebäuden gab es ein nicht allzu großes Start- und Landefeld, und Ron Landry sah eine der plumpen, gedrungenen Last-Mittelstreckenraketen dort stehen.
    Die Gebäude selbst schienen von allem Leben verlassen zu sein. Es gab eine Reihe von Lampen, die die ganze Liegenschaft in eine Art Dämmerlicht hüllten: aber hinter den Fenstern war alles dunkel.
    Meech Hannigan hatte inzwischen ermittelt, daß die Spedition genau sechsundzwanzig Komma vier Kilometer südöstlich des Baalol-Tempels lag. Es war also nicht zu befürchten, daß man hier überraschenderweise in den Bannkreis der hypnotischen Beeinflussung geraten würde.
    Meech trug die Helme. Ron und Lofty hatten sie in seiner Begleitung am vergangenen Tage ausprobiert. Es bestand kein Zweifel daran, daß sie äußerst wirksam waren und von der merkwürdigen Strahlung, die die Menschen verrückt machte, so gut wie alles absorbierte. „Wohin jetzt?" fragte Ron. Kazek deutete auf die Rakete. „Dort drüben", antwortete er. „Alle guten Geister!" rief Lofty entsetzt. „Er will von hier bis zum Tempel mit der Rakete fliegen!"
    Kazek schüttelte den Kopf und schenkte Lofty einen mitleidigen Blick.
    „Nein, keineswegs. Kommen Sie, Sie werden sehen, was ich meine."
    Sie überquerten den Hof, um den herum die Gebäude angeordnet waren, und betraten das Landefeld. Unter dem schwachen Licht der Lampen sah man eine Anzahl von Brennflecken, die startende und landende Raketen mit ihren Triebwerken hinterlassen hatten. Auch die Rakete, auf die Kazek gewiesen hatte, stand inmitten eines solchen Brennflecks.
    Aus dem Rumpf des plumpen Fahrzeugs ragten vier Stabilisierungsflächen, die nach unten in hydraulische Landebeine ausliefen. Der Art nach zu urteilen, wie die beweglichen Teile aus der Halterung ragten, war die Rakete nicht beladen. Ron beugte sich nach vorne und erkannte deutliche Spuren von Korrosion auf der Oberfläche des Metallplastiks. Die Landestützen hatten sich seit

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