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0114 - Rufer aus der Ewigkeit

Titel: 0114 - Rufer aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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hereinstürzte. Er wußte nicht, wer ihn anhob und auf die Couch legte. Er hörte nicht, wie Terranias bedeutendste Ärzte alarmiert wurden. Er wand sich nur vor Schmerzen. Der Notarzt kam! „Eine Spritze!" herrschte der aufgeregte Reginald Bull ihn an, Der Notarzt weigerte sich, dem Chef eine Spritze zu geben, bevor er ihn nicht untersucht hatte.
    Aber Cardif-Rhodan ließ sich nicht untersuchen.
    Er verdrehte die Augen. Schweißbäche rannen über seinen Körper.
    „Das kann doch kein Mensch länger mit ansehen!" brüllte Bully den ratlosen Notarzt an. „Warum geben Sie dem Chef keine Spritze? Eine, die ihn besinnungslos macht!"
    Vier kräftige Hände hielten Cardif-Rhodans linken Arm fest. Der Hemdsärmel war weit hinaufgerollt. Jetzt zielte der Arzt mit der Hochdruckspritze in den Armmuskel. Als der nadelscharfe Strahl zischte, wand sich der Administrator in einem erneuten Schmerzanfall, und wirkungslos verspritzte das Betäubungsmittel.
    „Ich kann nicht mehr! Ich kann nicht mehr ..." Das waren die ersten Worte des Chefs. Für die Dauer von fünf Sekunden lag er ruhig. Bully wütete, weil der Notarzt diese Zeit nicht zur Verabreichung einer Spritze genutzt hatte.
    Wieder bäumte sich der Mann in der Uniform des Administrators auf. Erneut brüllte er auf. Er drohte, von der Couch zu fallen. Der Notarzt setzte zum zweiten Versuch an.
    Dreiviertel der Ampulle erreichte das Innere der Armmuskulatur.
    Mitten im Schrei fiel der Chef zusammen. Er streckte sich, drehte sich dabei halb und schien plötzlich ruhig zu schlafen.
    Reginald Bull stöhnte auf und wurde sich nun erst bewußt, daß auch er in Schweiß gebadet war. „Was ist mit Perry los? Doktor, zum Teufel, untersuchen Sie ihn doch!"
    Kein Mensch nahm Bully seine Ausdrucksweise übel. Jeder wußte, welche freundschaftlichen Bande zwischen Rhodan und ihm bestanden.
    Der Notarzt klappte sein Besteck zu. Kopfschüttelnd winkte er ab. „Sir", begann er zögernd, „das ist kein Fall für mich. Sehen Sie sich doch nur einmal den linken Arm des Chefs an. Hier... oder hier oder hier! Selbst da, wo es keine Muskeln gibt, ist alles verkrampft und so steinhart, wie ich Ähnliches in der Medizin nicht kenne.
    Bitte, bestehen Sie nicht darauf, daß ich ihn untersuchte. Meine Diagnose wird unter allen Umständen falsch sein!"
    Bully vergewisserte sich selbst von Rhodans rätselhaftem Zustand.
    Perry Rhodans linker Arm fühlte sich hart wie Stein an, aber Bully machte noch eine andere Beobachtung. „Hat der Chef Fieber? Kann diese Hitze, die er ausstrahlt, von der Wirkung der Spritze herrühren?"
    Hastig trat der Arzt neben ihn, nahm Rhodans Arm, zuckte zusammen, suchte nach dem Puls und begann, stumm zu zählen.
    Je länger er zählte, um so größer wurde sein Erstaunen.
    „Der Puls ist vollkommen normal. Das widerspricht der Wirkung des Betäubungsmittels. Die Pulszahl müßte wenigstens ein Viertel unter dem normalen Wert liegen, und dazu dieses Fieber ..."
    Er ließ den Arm los, legte seine Hand dem Chef auf die Stirn. Sie glühte.
    Der Arzt öffnete wieder sein Bestecketui; er legte Rhodan das araische Fiebermeßgerät auf die Stirn. Es hielt binnen drei Sekunden die Körpertemperatur fest.
    „36,5 ..." stammelte der Arzt, als er die Temperatur ablas. „Das kann doch nicht stimmen. Der Administrator hat wenigstens vierzig Grad Fieber!"
    Der Doktor entnahm seinem Etui ein Ersatz-Fiebermeßgerät. Als er es kontrollierte, hielt er Bully stumm die Skala hin. Auch sie zeigte 36,5 an!
    „Ich will seinen Oberkörper frei machen", sagte der Arzt, der sich keinen Rat mehr wußte. „Darf ich die Herren bitten, den Raum zu verlassen. Aber bitte warten sie draußen vor der Tür, falls der Administrator Sie noch einmal benötigt!"
    Bully blieb. Er ließ sich nicht hinausschicken. Der Arzt versuchte es auch nicht.
    „Was ist das denn?" rief Bully, als Rhodan nur noch sein Unterhemd trug. Ein eiförmiger, schwach erhabener Gegenstand zeichnete sich unter dem Unterhemd ab. Bully dachte in diesem Augenblick an alles mögliche, nur nicht an einen Zellaktivator!
    Wie sollte er auch auf diesen Gedanken kommen? Perry, er, Bully, und viele enge Vertraute, holten sich alle zweiundsechzig Jahre auf Wanderer ihre Zelldusche, und das genügte doch vollauf, um für diese Zeitspanne nicht zu altern.
    Der Arzt streifte dem falschen Rhodan das Unterhemd ab. Der Brustkorb des Besinnungslosen lag unverhüllt vor ihnen.
    „Was ... was ... was ist das?" stotterte der Arzt und deutete auf

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