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0114 - Rufer aus der Ewigkeit

Titel: 0114 - Rufer aus der Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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des Parkes auf, der vor dem Bungalow lag.
    Als er alles abgeschaltet hatte, verließ er das Fahrzeug und ging, ohne nach rechts und links zu sehen, auf die breitgezogene Terrasse zu. Um seine Sicherheit brauchte er in dieser einsamen Gegend nicht besorgt zu sein. Eine Dreißigergruppe Kampfmaschinen, nur auf sein Gehirnwellenmuster eingestellt und schärfstens programmiert, bewachten das große Terrain.
    Vertraut mit jeder Örtlichkeit, überquerte Cardif die Terrasse, betrat das Innere des Bungalows und machte erst im Clubzimmer Licht. Er ging auf die einzige freie Wand zu, ließ sie zurückrollen und stand vor einer Schaltanlage. Dem Hauptschalter gab er eine andere Stellung. Ein bis dahin unsichtbarer Bildschirm zeigte sich in seinem typischen Flackern.
    Es war ein Ortungsschirm, der den Luftraum über dem Bungalow, aufgeteilt in Quadrate, wiedergab.
    Cardif sah nach der Uhrzeit. Wenn der Agent der Antimutanten pünktlich war, dann mußte er mit seinem Schweber in einigen Minuten auf dem Bildschirm zu sehen sein.
    Kaum hatte Cardif daran gedacht, als auch in Quadrat 2-Ost ein grell leuchtender Punkt auftauchte und sich langsam nach 5-Ost weiterschob. Cardif schaltete das Kurzstreckenradio ein. „Ja?" fragte er lakonisch. „Futgii!" klang die Antwort aus dem Lautsprecher.
    Das Stichwort war für Cardif das Zeichen, alle Roboter bis zur Landung des anfliegenden Schwebers zu desaktivieren.
    Cardif ging damit kein Risiko ein. Der Clubraum, in dem er sich aufhielt, war durch ein äußerst starkes Schutzfeld abgesichert. Über die Fernsehanlage konnte er außerdem kontrollieren, ob der Agent allein kam oder Begleiter bei sich hatte.
    Dicht neben seinem Schweber landete das andere Fahrzeug.
    Die Tür schwang zurück, und ein Mann stieg aus.
    Cardif schaltete Infrarot hinzu. Die stufenlose Optikanlage in der Nähe der Terrasse arbeitete automatisch auf dem Telesektor.
    Sekundenlang zeigte sie das Innere des eben gelandeten Schwebers.
    Er war leer. Der Agent der Antimutanten war allein gekommen.
    Befriedigt nickte Cardif, schaltete die Kontrollanlage ab, ließ die Wand wieder zurückrollen und hob damit das um den Clubraum gelegene Schutzfeld auf.
    Gelassen ging er dem Agenten entgegen.
    Im Osten graute der Tag. Der Bungalow, in einem abgelegenen Sektor des Wohnparks Gobi, lag im Zwielicht.
    Auf der Terrasse trafen sich Cardif und der Agent, der ihm Grüße von Futgii bestellt hatte.
    „Bitte!" sagte Cardif kurz und bot seinem Gast Platz an.
    Der andere setzte sich, griff in die Tasche, holte einen Gegenstand heraus und legte ihn vor Cardif auf den Tisch. „Mein Ausweis", gab er als Kommentar dazu.
    Eine winzige Tempelpyramide; die Miniaturausführung eines Baalol-Tempels.
    Thomas Cardif schob dem Agenten die Generalvollmacht wieder zu. Er hatte begriffen, daß nicht ein einfacher Abgesandter vor ihm saß, sondern ein Mann mit allen Vollmachten. Die winzige Pyramide bewies es, und Cardif kannte sich in Sitten und Gebräuchen der Antis besser aus als jeder andere Terraner.
    „Der Hohepriester Rhobal sendet dir seine Grüße, Cardif!"
    begann der Agent, der sich nicht vorgestellt hatte. „Aber alle Diener des Baalol erinnern sich deiner nur noch im Zorn. Sie betrauern den Tod des Hohepriesters Kalal auf dem Planeten Utik, der von deinem Zellaktivator praktisch zu Tode gehetzt wurde."
    Cardifs aufreizendes Lachen zwang den Agenten zu schweigen.
    „Sage den Antis, und vor allen Dingen Rhobal, daß ich am Tod Kalals unschuldig bin!" entgegnete Thomas Cardif. „Daß der Zellaktivator, den Kalal erhalten hat, ihm den Tod brachte, statt ihm ewiges Leben zu geben, ist meines Erachtens Rhobals Schuld, der mich gezwungen hat, die Aktivatoren herauszugeben.
    Über meinen Geheimdienst bin ich informiert, wie Kalal gestorben ist. Mich für seinen Tod verantwortlich zu machen, ist lächerlich. Ich bin nicht der Unsichtbare auf der Welt Wanderer, der Zellaktivatoren bauen kann! Aber ein Wesen, das mit Hilfe eines Apparates ewiges Leben zu schaffen in der Lage ist, könnte meiner Überlegung nach auch vom Planeten Wanderer aus die Wirkung der Aktivatoren verändern, weil sie in unberechtigte Hände gefallen sind!"
    „Willst du damit sagen, daß alle Aktivatoren verändert worden sind, Cardif?"
    Eiskalt erwiderte der Mann in der schlichten Uniform des Administrators: „Ich bin nicht ES auf Wanderer! Ich weiß es nicht, aber zwingt uns die Logik nicht anzunehmen, wenn wir beachten, wie Kalal gestorben ist, daß auch die übrigen

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