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0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern

Titel: 0115 - Der Kampf mit den Höllengeistern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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er soll mit seinem Zauber nicht die Leute verrückt machen.«
    McParlan fuhr sich nervös durchs Haar.
    Es ärgerte ihn, daß Cerry ihm nicht glauben wollte. Am liebsten hätte er ihn aufgefordert, zu gehen, aber Zamorra hatte gesagt, er solle nicht allein bleiben, deshalb verkniff er sich die Bemerkung, die ihm auf der Zunge lag.
    Als Cerry sich erhob, fragte McParlan sogar erschrocken: »Sie wollen schon gehen?«
    »Ja. Ich muß. Ich habe noch eine Verabredung.«
    »Darf ich mitkommen?« fragte der Senator schnell.
    »Tut mir leid«, erwiderte Sean Cerry. Er schmunzelte. »Ich treffe mich mit einer Dame. Dabei würden Sie - nehmen Sie’s mir nicht übel - nur stören.«
    Cerry verließ den Bungalow.
    Richard McParlan verfiel in Panik. Nur nicht alleinsein! dachte er. Du mußt dir jemand anders suchen, der dir Gesellschaft leistet, sonst passiert dir möglicherweise dasselbe wie Ted Wicker!
    Der Senator strich sich mit der kalten Hand über das erhitzte Gesicht. Er wollte den Bungalow verlassen.
    Da wurden an der Wand die Konturen eines riesigen Drachens sichtbar…
    ***
    Die Luft war mit einemmal von süßen, wohlklingenden Tönen erfüllt. Sie legten sich sanft auf Zamorras Nervenbahnen und brachten diese zum Schwingen. Er hatte die Absicht, zu Nicole Duval zurückzukehren, doch er schlug plötzlich einen anderen Weg ein.
    Die geheimnisvollen Töne umschmeichelten ihn, schienen ihn zu erfassen, füllten ihn von innen her aus, und er hatte ein unbeschreiblich angenehmes Gefühl in seiner Brust.
    Dieses Gefühl lullte sein ansonsten hellwaches Mißtrauen ein. Er vermochte den melodiösen Lockungen nicht zu widerstehen. Sein Verstand hakte aus. Er verfiel in eine Art Trance, war verzückt und glaubte, auf Wolken zu schreiten.
    Es kam dem Professor nicht im entferntesten in den Sinn, daß sich dämonische Kräfte mehr und mehr seiner bemächtigten, daß sie ihn in eine Falle zu locken versuchten.
    Er dachte an nichts, ließ sich treiben, genoß jenes angenehme Gefühl, das so herrlich war, daß er den Wunsch hatte, es möge niemals vergehen, und trottete mit glasigen Augen an einem riesigen Golfplatz vorbei.
    Die harmonischen Klänge übten eine unbeschreibliche Faszination auf Professor Zamorra aus. Er konnte sich ihr nicht entziehen und wollte es auch gar nicht. Gebannt folgte er den lockenden Klängen, ohne es zu merken, daß er sich mehr und mehr vom Strand entfernte.
    Bald lag das WAIKIKI PARADIES weit hinter ihm.
    Er hatte mehrere Straßen überquert, ohne auf den Verkehr zu achten. Zweimal wäre er beinahe angefahren worden, doch auch davon bekam er nichts mit. Mit schlafwandlerischer Sicherheit strebte er auf einen Friedhof zu, der sich nördlich von Waikiki Beach über eine weite Fläche erstreckte und von einer hohen Steinmauer eingefriedet war.
    Die herrlichen Töne wurden lauter.
    Ihr Crescendo ließ jede Faser in Zamorras Körper vibrieren. Ein verklärter Ausdruck lag auf seinen Zügen, während er sich ganz dem eimnaligen, noch nie erlebten Genuß hingab.
    Ohne es zu wollen, öffnete er das Friedhofstor.
    Er betrat den Gottesacker, ging zielstrebig weiter, während er den Eindruck hatte, von jenen angenehmen Tönen getragen zu werden. Weich und sanft umhüllten sie ihn. Wie zarte Watte.
    Er ging in dieser prachtvollen Unwirklichkeit vollkommen auf. Es fiel ihm nicht auf, daß ihn da und dort, verborgen hinter hohen Grabsteinen, Gestalten beobachteten.
    Sie waren hinter ihm her. Zehn, zwanzig Schatten, die von Deckung zu Deckung huschten. Lautlos. Bedrohlich. Sie rückten immer näher an den Professor heran. Doch Zamorra war und blieb vorläufig noch ahnungslos,…
    ***
    Wie eine grüne Strichzeichnung war der Drache an der weißen Wand erschienen. Senator McParlan prallte davor mit einem heiseren Schrei zurück. Er griff sich verdattert an sein wild schlagendes Herz.
    »Großer Gott!« stöhnte er entsetzt.
    Die Flächen zwischen den Strichen füllten sich von einer Sekunde zur anderen mit giftgrüner Farbe. Der Drache hatte mit einemmal knallgelbe Augen mit senkrecht geschlitzten Pupillen.
    Aus seinen Nüstern stieg gelber Schwefeldampf. Knirschend bewegten sich die gewaltigen Schwingen, und im selben Moment löste sich die Höllenbestie von der Wand.
    »Nein!« krächzte McParlan. »Himmel, nein! Das kann doch nicht sein! Ich erlebe eine Halluzination! Mein Verstand spielt mir einen Streich!«
    Fauchend näherte sich das giftgrüne Untier seinem Opfer. Richard McParlan wollte lauthals um Hilfe

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