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0117 - Die gestohlene Raumflotte

Titel: 0117 - Die gestohlene Raumflotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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schmeckt, aber mir wäre er in jedem Fall zu zäh.” Er nahm den Mikroschalter mit einer Hand auf und schob ihn in die Tasche seiner Uniformhose. „Nun, Buntspecht, was sagst du jetzt?” Die Frage galt Torero, der seine Flügel traurig herabhängen ließ und mit dem Leben abgeschlossen zu haben schien.
    Treuherzig blinzelte er Gucky aus halbgeschlossenen Augen an und sagte gurrend: „Verlassen Sie sofort das Lokal, mein Herr!” Graybound schrie erklärend: „Er war einige Jahre in einer üblen Hafenkneipe, daher seine Ausdrücke. Laß ihn frei, Kleiner. Du hast ja das Ding wieder, das er gestohlen hat.” „Soll ich?” fragte Gucky Rhodan. Der nickte. Torero hielt plötzlich alle Würde zurück und gewann sofort wieder Oberwasser. Er blieb noch einige Sekunden auf Guckys Arm sitzen, strich sich mit dem Schnabel die Federn unter dem Hals glatt und flatterte dann mit nervenzerreißendem Geschrei davon, direkt hinab auf Graybounds Schulter, wo er zielsicher landete. Gucky folgte mit einem kurzen Sprung. Er nahm die Kapsel aus der Tasche und reichte sie Rhodan, der sie nachdenklich betrachtete und dabei überlegte, welches Wunder es doch war, daß dieser kleine und unscheinbare Gegenstand die gesamte Robotsteueranlage eines gigantischen Schlachtschiffes aktivieren konnte. Und ein Papagei konnte, wenn er wollte, damit davonfliegen. Graybound machte sich davon. Sie hörten ihn noch eine ganze Weile mit seinem Papagei reden, und einmal vernahm man laut und deutlich, wie dieser „Verlassen Sie sofort das Lokal, mein Herr!” rief. Rhodan sah hinter ihm her. Er lächelte verstehend. Für Graybound bedeutete Torero dasselbe wie für ihn Gucky.
    Die drei Teleporter und ihre Spezialbegleiter bereiteten sich auf den Einsatz vor. Sengu hatte ihnen noch einmal genau erklärt, in welcher Formation die Schiffe standen. Mehr war nicht notwendig, denn die Techniker wußten genau, was sie zu tun hatten. Jeder trug in einem Beutel fünfzig der kleinen Mikroschalter bei sich. Sie konnten froh sein, wenn sie in der kommenden Nacht alle installiert haben würden. „Gucky, du nimmst dir mit Leutnant Jenner zuerst die Schweren Schlachtschiffe der IMPERIUM-Klasse vor. Dann folgen die anderen. Kakuta und Tschubai kümmern sich um die Schweren Kreuzer. Es darf keine Doppeleinsätze geben, dazu ist die Zeit zu wertvoll. Wenn die Akonen bemerken, daß die von ihnen ausgebauten Mikroschalter plötzlich wieder vorhanden sind, schöpfen sie Verdacht. In zwei oder drei Nächten muß alles erledigt sein. Ich wünsche Ihnen viel Glück.” Der erste Sprung erfolgte gemeinsam. Um nicht gegen die Transmittersperre zu prallen, war das erste Ziel ein niedriger Berggipfel, der in direkter Sicht über dem gespannten Draht lag. Von hier aus war die Flotte bereits zu sehen. Die schimmernden Hüllen lagen nebeneinander im violetten Schein der untergehenden Sonne und ließen in ihrem metallischen Glanz die ungeheure Macht ahnen, die sie verkörperten. „Das ging aber schnell”, bemerkte Dr. Ranault, der soeben zum erstenmal in seinem Leben einen Teleportersprung erlebt hatte. Er betrachtete seinen Partner Tako Kakuta voller Ehrfurcht. „Ich habe viel davon gehört, aber niemals geglaubt, daß es so - verzeihen Sie - leicht ist.” Der Japaner lächelte nachsichtig. „Es sieht leicht aus, Doktor, aber außer der mutierenden Fähigkeit gehört eine Menge Konzentration dazu. Doch auch das wird zur Gewohnheit. Früher kamen schon Fehlsprünge vor, oder man versagte einfach. Aber heute ist es eine Routinesache.” „Von jetzt an handeln wir getrennt”, unterbrach Gucky die Unterhaltung. „Jeder springt einzeln mit seinem Partner. Und niemand sollte vergessen, auch bei der Rückkehr zuerst diesen Hügel anzuspringen. Es könnte unangenehm sein, wenn wir mitten im Sprung gegen das Transmitterfeld sausen.” „Klar”, meinte Ras Tschubai wortkarg. Er nahm Dr. Sorowski bei der Hand, grinste ermutigend - und verschwand vor den Augen der anderen. Erst als Kakuta und Dr.
    Ranault auch gesprungen waren, visierte Gucky das Ziel an, nahm Jenner bei der Hand und sprang. Der Gipfel war wieder einsam und verlassen, als hätte ihn niemals der Fuß eines Menschen betreten. In der gleichen Sekunde jedoch materialisierten diese Menschen viele Kilometer entfernt auf dem Raumhafen der Akonen. Das riesige Gebiet war unübersichtlicher, als man es sich vorzustellen vermochte. Die Posten patrouillierten in der Hauptsache im Randgebiet. Sie standen mit feuerbereiten Robot

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