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0117 - Die gestohlene Raumflotte

Titel: 0117 - Die gestohlene Raumflotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Quartier bezogen hatte. Captain Graybound stand mit dem Papagei auf der rechten Schulter dabei, als der Deckel abgehoben wurde. Leutnant Groeder zog die stoßdämpfende Watteschicht beiseite. Fein säuberlich lagen in geraden Reihen die neu schimmernden Mikroschalter in abgepolsterten Schachteln, nicht größer und länger wie ein Finger. Von diesen so harmlos aussehenden Kapseln würde es abhängen, ob Akon noch lange über eine Raum-flotte verfügte oder nicht. Graybound deutete auf die Kapseln. „Was habe ich denn da geschmuggelt?” fragte er. „Sehen aus wie ... wie ...”, er zögerte, „nun, wie Ladungen für Energiepistolen.” „Weit gefehlt, alter Freund. Ich würde mir an Ihrer Stelle keine Gedanken wegen der Kapseln machen. Sie kommen ja doch nicht auf die richtige Antwort. Warum wollen Sie sich damit auch belasten? Sie brachten sie hierher und haben sich ein ordentliches Stück Geld damit verdient. Das Geld ist auch dafür, daß Sie nicht fragen.” Graybound brummte etwas in seinen roten Vollbart, kratzte sich auf dem Kopf und nickte schließlich.
    „Einverstanden, Sir. Haben Sie noch weitere Anordnungen für mich?” „Ja. Sie starten, sobald Sie die Gegenfracht an Bord genommen haben. Melden Sie sich in Terrania beim Handelszentrum und geben Sie dort eine Kopie des neuen Vertrages ab, den ich mit Akon abgeschlossen habe. Mister Marshall wird sie Ihnen aushändigen. Sie werden in Terrania einen neuen Auftrag erhalten. Das wäre alles.” Graybound nahm Rhodans Hand, winkte den anderen Männer leutselig zu und machte kehrt, um den Raum zu verlassen, in den er mehr durch Zufall gelangt war, als er Rhodan suchte. Aber noch bevor er die Tür erreichte, erhob sich Torero mit einem Kreischen in die Luft, segelte mit ausgebreiteten Schwingen zu der großen Kiste, ergriff mit den Klauen einen der wertvollen Mikroschalter und flatterte mit schrillem Schreien an Graybound vorbei hinauf in den Korridor, von wo aus eine weit offenstehende Tür ins Freie führte.
    „Er hat eine Kapsel!” rief Leutnant Groeder erschrocken und verblüfft. „Ihm nach!” An Graybound vorbei lief Rhodan hinter Groeder her. Ras Tschubai teleportierte einfach und war bereits vor den beiden Männern auf dem Landefeld. Vergeblich hielten sie nach dem Papagei Ausschau. Wenn der Vogel mit der Kapsel davongeflogen war und zufällig in die Hände der Akonen geriet, konnte der ganze Plan verraten werden. Graybound keuchte die Stufen hoch und blieb außer Atem neben Rhodan stehen. „Tut mir leid, Sir”, sagte er verlegen. „Sonst ist Torero immer gehorsam und verursacht keinen Ärger. Ich weiß auch nicht, was in ihn gefahren ist...” Rhodan gab keine Antwort. Er hatte auf dem flachen Dach des Hauses eine Bewegung erspäht. Er trat einen Schritt zurück und erblickte Torero, der die Kapsel losgelassen hatte und mit ihr spielte. Im gleichen Augenblick fast kam Gucky durch die Tür und betrachtete die aufgeregten Männer mit gleichmütiger Miene. „Was los?” erkundigte er sich fast gelangweilt. „Du sollst nicht so überflüssig fragen. Dort oben auf dem Dach hockt der Papagei, Gucky. Hol ihn!” Gucky hielt die Luft an. „Holen? Du meinst, ich soll ihn holen ... ich darf ihn holen?” „Genau! Aber vorsichtig, damit du nicht hinterher fliegen mußt.
    Wenn er allerdings den Mikroschalter zurückläßt, kann er von mir aus bis zur nächsten Milchstraße segeln.” Gucky watschelte noch einen weiteren Schritt vor und sah Torero. Der Papagei ahnte nichts von den wunderbaren Fähigkeiten des Mausbibers und fühlte sich auf dem Dach des Hauses sicher. Mit den Krallen schob er die blitzende Kapsel vor sich her und schien nicht so recht zu wissen, was er damit anfangen sollte. Auf die Rufe seines Herrn reagierte er überhaupt nicht. Als er den konzentrierten Blick Guckys bemerkte, kreischte er übermütig und schrie: „Wer will was ... wer will was ...?” „Ich!” zischte Gucky und teleportierte. Er materialisierte keine zehn Zentimeter neben Torero, der immer noch mit den Flügeln schlug und zu der Stelle herabblickte, an der Gucky eben noch gestanden hatte. Mit beiden Händen griff Gucky zu und hielt Torero fest, dessen höhnisches Kreischen mit einem schrillen Mißton endete. „Dir werde ich helfen, Eier aus fremden Nestern zu stehlen”, drohte der Mausbiber und sah nach unten, wo die Männer erwartungsvoll zu ihm aufsahen. „Soll ich ihm den Hals umdrehen, Perry? Ich weiß zwar nicht, ob euch Papagei mit Konzentratsoße

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