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0117 - Die gestohlene Raumflotte

Titel: 0117 - Die gestohlene Raumflotte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sich ab und stieg in den Gleiter. Sie winkte Rhodan noch einmal zu, dann schloß sich der Einstieg. Rhodan sah dem Fahrzeug nach, wie es sich langsam in die Luft erhob und davonflog. In seinem Inneren tobte ein Gefühlssturm und drohte, zu einem Chaos zu werden, aber dann ging er mit festen und sicheren Schritten zum Wohnhaus zurück. Wenn es um die Zukunft der Menschheit ging, durfte er auf seine privaten Gefühle nicht achten. Schon einmal hatte er eine große Gefahr heraufbeschworen, als er die Frau einer fremden Rasse lieben lernte. Sollte dergleichen noch einmalgeschehen?
    Erst zwei Tage später landete das sehnlichst erwartete Frachtschiff. Es erhielt die routinemäßige Landeerlaubnis von den Behörden Akons, nachdem der Kommandant die Landung deklariert hatte. Von den in einer Kiste lagernden Mikroschaltern hatte er natürlich nichts erwähnt. Zu Jakobowskis grenzenlosem Erstaunen sah er einen alten Bekannten wieder, nämlich jenen Mann, dem er vor knapp einer Woche den Brief an Rhodan übergeben hatte. Raumkapitän Samuel Graybound, Miteigner einer privaten Handelsgesellschaft, hatte von Rhodan den delikaten Auftrag erhalten, die Mikroschalter nach Arkon zu bringen - für den alten Haudegen eine willkommene Gelegenheit, sein Können und die Tüchtigkeit seines alten Schiffes unter Beweis zu stellen. Als Graybound, etwa dreiundfünfzig Jahre alt, untersetzt und mit einem beachtlichen Bauchansatz, quer über das Landefeld geschritten kam, saß auf seiner Schulter ein buntes Etwas, da sich bei weiterer Annäherung als ein Papagei entpuppte. Er knabberte fröhlich in dem roten Vollbart seines Herrn herum, als suchte er dort etwas. Ab und zu kreischte er auf und schlug munter mit den Flügeln. Graybounds knollige Nase saß zwischen mächtigen Hängebacken und strahlte seltsam blaurot, was keineswegs auf zu großen Alkoholgenuß hindeutete, sondern mehr dem Schein der blauen Sonne zuzuschreiben war. Gucky stierte auf den Papagei, dann erst auf Graybound. „Mußte das sein?” fragte er leise den neben ihm stehenden Rhodan, der dem Handelskapitän mit einem verhaltenen Lächeln entgegensah. „Ausgerechnet der alte Schmuggler mit seinem sprechenden Vogel!” „Es gab keinen geeigneteren”, gab Rhodan ebenso leise zurück und fügte hinzu: „Vergiß nicht, daß Graybound uns einmal das Leben rettete, als wir auf dem Protoplasmaplaneten notlandeten. Er mag ein Sonderling sein, aber er ist eine ehrliche Haut. Das allein zählt, Gucky.” Der Mausbiber schwieg etwas beschämt, doch so ernst hatte er es nun auch wieder nicht gemeint. Aber er wußte, daß ihn Torero, der Papagei, bei nächster Gelegenheit in den Schwanz hacken würde, wenn er, Gucky, nicht aufpaßte. Graybound strahle Wohlwollen aus, als er vor Rhodan stehenblieb und betont zivil die rechte Hand an den Mützenschirm brachte. „Fracht wie befohlen nach Akon gebracht, Sir”, raunzte er mit heiserer Stimme und zwinkerte Gucky vertrauensvoll zu. „Soll ich gleich mit dem Ausladen beginnen lassen?” Rhodan drückte dem Alten die Hand. „Danke, Graybound. Sie ahnen ja nicht, wie sehr wir Sie erwartet haben.” „Mich - oder die Ladung?” erkundigte sich Graybound und zwinkerte abermals. Er sah Gucky an. „Immer noch munter, Kleiner? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen.” „Freue mich, dich dafür jetzt zu sehen”, quetschte Gucky hervor und schielte nach Torero, vor dem er gewaltigen Respekt zu haben schien. „Was macht dein Vogel?” „Torero?” Graybound lachte dröhnend, „er wird immer klüger. Gestern wollte er doch den Kurs meines Schiffes korrigieren, der vom Positronengehirm ausgerechnet worden war. Was soll ich dir sagen, Kleiner - der Papagei hatte recht!” Rhodan betrachtete angelegentlich den blauen Himmel, als gäbe es nichts anderes zu tun. Jemand lachte.
    Gucky war für eine Sekunde fassungslos, dann las er in Graybounds Gedanken die Wahrheit. „Witzbold!” protestierte er mit schriller Stimme und watschelte davon, ohne sich weiter um die Begrüßung zu kümmern. Selbst Toreros wie immer sehr passende Bemerkung überhörte er um des lieben Friedens willen. Es würde sich schon eine Gelegenheit bieten, dem frechen Vogel den Schnabel zu stopfen. Eine halbe Stunde später türmten sich die Kisten neben der LIZARD. Die ersten Transporter der Akonen trafen ein, um die Ladung abzuholen. Nur eine größere Kiste mit der Aufschrift ,Lebensmittel’ war vorher verschwunden. Sie stand jetzt im Keller des Wohnhauses, in dem Rhodan

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