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0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege

Titel: 0117 - Schwere Fäuste, leichte Siege Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: leichte Siege Schwere Fäuste
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Lieutenant.«
    »Was? Sie wussten es doch nicht!«
    »No, das wusste ich wirklich nicht, sonst hätte ich das mit der Tochter selbstverständlich nicht gesagt. Entschuldigen Sie trotzdem.«
    Krammer nickte. Sein Gesicht war härter geworden, aber es lag auch ein Zug von Müdigkeit darin.
    »Jetzt wissen Sie, warum ich immer noch Polizist bin«, knurrte er. »Verwandte haben mir schon ein paar Mal eine Stellung angeboten, wo ich dreimal mehr als heute verdienen könnte. Aber es geht nicht. Jedes mal, wenn ich mir’s überlege, steht Greta vor meinen Augen. Und dann weiß ich, dass ich bis ans Ende meines Lebens Polizist sein werde, und sollte ich hundert Jahre alt werden.«
    Er stand auf. Mit einem Blick umfasste er den Raum und fügte leise hinzu: »Wenn Sie Ihre Tochter decken wollen, Morgan - ich könnt’s verstehen. Aber falsch ist es, verlassen Sie sich drauf! Verdammt falsch! Wer irgendetwas deckt, was in die Unterwelt führt, macht sich schuldig am Tod unschuldiger Menschen. Gegen das Verbrechen gibt es nur eine Art der Ablehnung: den Kampf mit allen legalen Mitteln. Wer nicht gegen das Verbrechen kämpft, nimmt an ihm teil.«
    Mit müden Schritten marschierte Krammer zur Tür. Dort drehte er sich noch einmal um und sagte: »Sie brauchen nur die City Police anzurufen und mich zu verlangen. Ich bin den ganzen Tag über erreichbar. Für den Fall, dass Ihnen vielleicht doch etwas einfällt, was uns auf die Sprünge helfen könnte…«
    Wortlos wandte er sich wieder zur Tür und verließ die Wohnung. Mit einem leichten Geräusch klappte die Tür ins Schloss, als er sie hinter sich zuzog. Morgan sah ihm nach und hatte die Stirn gerunzelt.
    Nach einer Weile erhob er sich und ging zu seinem Schreibtisch. In der linken Schublade hatte er immer eine Flasche bereit für wichtige Besucher. Heute konnte er einen kräftigen Schluck gebrauchen.
    Er setzte sich in den Schreibtischstuhl und kippte sich ein Glas fast randvoll mit Whisky.
    Die Zigaretten waren alle. Er suchte im Schreibtisch nach einer neuen Packung, fand keine und steckte sich achselzuckend eine Zigarre an, die ebenfalls für Besucher gedacht waren. Lange Zeit starrte er vor sich hin, rauchend, trinkend und regungslos. Eine Unmenge wirrer Gedanken schoss durch seinen Kopf.
    Er hatte jedes Gefühl dafür verloren, wie lange er schon so vor sich hinbrütend am Schreibtisch gesessen hatte, als wieder die Klingel der Wohnungstür ertönte. Seufzend erhob er sich.
    Wahrscheinlich kommt die Polizei wieder, dachte er müde. Vielleicht haben sie sich inzwischen überlegt, dass 28 man mich vielleicht verhaften könnte. Manchmal sollen sie sich ja von plötzlichen Verhaftungen etwas versprechen.
    Er ging zur Tür, zog die Sicherheitskette ein, damit die Tür nur einen Spalt aufgehen sollte, überlegte es sich aber wieder und zog die Kette zurück. Er konnte ja die Polizei schlecht draußen stehen lassen.
    Langsam öffnete er die Tür.
    Sie wurde ihm aus der Hand geschlagen, noch bevor er sie richtig aufhatte. Drei Männer stürmten herein. Sie waren maskiert und hatten Pistolen in den Händen. Morgan wollte etwas sagen, aber einer schlug ihm die geballte Faust in den Magen, dass Morgan zusammenknickte und gelb im Gesicht wurde.
    Ohne ein Wort zu sprechen, durchsuchten sie schnell die Räume, rissen das Mädchen brutal aus dem Bett und schleppten es ins Wohnzimmer.
    Morgan fuhr hoch, als sie seine Tochter brachten. Aber ein Fußtritt traf ihn in die Seite und warf ihn zurück auf den Fußboden…
    ***
    Es gab praktisch nur eine Möglichkeit: Wir mussten sämtliche Türen öffnen und nachsehen, in welcher Mansarde Buck Richway wohnte.
    »Schöne Bescherung«, flüsterte Phil. »Wenn es der Kerl ist, der vorhin aufgehört hat zu schnarchen, knallt er uns womöglich in dem Augenblick sein Magazin entgegen, wenn wir die Tür aufmachen.«
    Phil hatte recht. Aber wie sollten wir sonst feststellen, in welcher Bude dieser Mörder hauste?
    Ich rieb mir nachdenklich übers Kinn. Weder Phil noch ich sind feige. Aber wir sind auch keine Selbstmörder. Und das hier sah nach Selbstmord aus.
    Plötzlich krachte weiter unten im Haus eine Tür. Mir schoss sofort ein Gedanke durch den Kopf.
    »Warte!«, rief ich Phil leise zu und stürmte die Treppe hinunter.
    Ich holte den jungen Farbigen, der in einer Schlossermontur das Haus verlassen wollte, ungefähr in der Höhe des zweiten Stockwerks ein.
    »He, stopp, Mister!«, rief ich ihm nach.
    Er drehte sich auf der Treppe um.
    »Ist was?«,

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