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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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riet ich ihnen, schnellstens schlafen zu gehen. Ich tat dasselbe und schlief tief und traumlos, bis die Sonne, mir auf die Nase schien.
    Ich war gerade beim Frühstück, als Mr Brower nach leisem Klopfen hereinkam.
    »Ein Mädchen igt da«, verkündete er und machte ein verzücktes Gesicht. »Sie kommt direkt aus Los Angeles.«
    »Wer ist es denn?« fragte ich.
    Ein Mädchen aus Los Angeles bedeutete eine gute Bekannte Logans, der zu begegnen mich nicht im geringsten gelüstete. Ich wollte gerade sagen, ich sei krank oder sonst irgend so etwas, aber dazu kam ich nicht. Ich hörte das Tap-tap-tap der Stöckelschuhe, und dann war es passiert.
    Herein kam ein kleines hellblondes, zierliches Persönchen mit kohlpechschwarzen Augen, ein Mädchen, das zu treffen mir unter anderen Umständen Freude gemacht hätte.
    »Hello, Bill!« Sie lächelte berückend und kam auf mich zu.
    Ich saß da in Billy Logans blauseidenem Morgenmantel über dem Pyjama mit vollem Mund und war glücklich darüber, daß der mich hinderte, zu antworten. Schließlich aber kann man ja nicht ewig an einem Bissen Schinken und Eiern kauen, auch wenn er noch so groß ist. So schluckte ich also krampfhaft und grüßte möglichst unbefangen.
    »Hello, Sweetheart.«
    Sie blieb stehen, runzelte die Brauen, und ich dachte schon, es sei passiert.
    »Well!« Sie lachte. »Willst du deine Maggie nicht etwas freundlicher bewillkommen? Ich habe gehört, was dir zugestoßen ist und habe mich in die nächste Maschine gesetzt. Ich dachte, du würdest verrückt vor Freude. Hast du dir vielleicht in der Zwischenzeit eine andere angeschafft?«
    Ich gab Alf einen Wink, den dieser verstand. Er griente und verdrückte sich. Dann machte ich eine verzweifelte Anstrengung, stand auf und legte der Kleinen, die behauptet hatte, sie heiße Maggie, zärtlich den Arm um die Schultern. Es blieb mir schließlich nichts anderes übrig. Einen Augenblick ließ sie sich das gefallen. Dann machte sie sich los, schmiegte sich in einen Sessel und fragte ganz trocken:
    »Jetzt erkläre mir mal, mein Junge, wer du eigentlich bist?«
    Nun saß ich also in der Tinte. Immerhin hatte sie weder um Hilfe geschrien noch in Alfs Gegenwart verraten, daß sie mich durchschaut habe. Das war ein kleiner Lichtblick.
    »Wer soll ich schon sein?« fragte ich lahm.
    »Auf keinen Fall bist du Bill Logan. Du siehst ihm zwar ähnlich, aber mich kannst du nicht täuschen. Schließlich bin ich ja seit neun Monaten seine Freundin. Ist er tot?«
    »Nicht ganz, aber was nicht ist, kann noch werden«, antwortete ich. »Was machen wir beide nun?«
    »Das kommt auf dich an. Du gefällst mir ganz gut, und ich glaube, du würdest noch besser aussehen, wenn du den blöden Schnurrbart abmachst.«
    »Dann ist ja alles in Butter«, erwiderte ich. »Ich glaube, ich könnte mich mit dir recht gut vertragen.«
    »Darüber ließe sich reden. Du bist ein netter Junge und ich kein Unmensch. Was bietest du mir?«
    Das hörte sich schon besser an. Vielleicht konnte ich die Situation noch retten.
    Ich klaubte die Brieftasche aus der Jacke und fragte:
    »Wieviel?«
    »Ich bin pleite«, gestand sie mit entwaffnender Offenheit. »Gib mir einen Tausender.«
    Das erschien mir doch etwas heftig, und so fragte ich:
    »Tun es nicht fünfhundert auch?«
    »Das ist doch wenigstens etwas, worin du Bill ähnlich siehst. Er handelt auch immer, aber bei dir lasse ich mich nicht darauf ein. Entweder du zahlst und hast eine nette Freundin, wenigstens so lange, wie es dauert, oder du bist geizig und dann…« sie hob vielsagend die Schultern. »Ich bin davon überzeugt, es gibt in New York eine ganze Menge Leute, die es sich etwas kosten ließen, wenn ich ihnen über Bill Logan reinen Wein einschenke.«
    »Du bist eine Teufelin«, sagte ich und nahm zehn Hundert-Dollar-Noten aus Logans Brieftasche. »Hier, und jetzt will ich einiges vor dir wissen.«
    Sie faltete die Scheine klein zusammen. Dabei lächelte sie mich spitzfindig an.
    »Was willst du wissen?«
    »Erstens, wie heißt du außer Maggie?«
    »Maggie Nun, zwanzig Jahre alt und leidlich hübsch.«
    »Was kannst du mir über Logan erzählen?«
    »Herzlich wenig. Bill war einer der Lcrf die mit ihren Freundinnen nicht über Geschäfte reden. Ich weiß nur, daß er eine große Kanone ist oder war. Ich kenne auch ein paar seiner Geschäftsfreude von Ansehen und mit Vornamen, aber das hilft dir ja nichts. Ich weiß, daß er hier eine große Sache vorhatte und ich in ungefähr vier Wochen

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