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0118 - Der Teufel kam aus Frisco

0118 - Der Teufel kam aus Frisco

Titel: 0118 - Der Teufel kam aus Frisco Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Teufel kam aus Frisco
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nachkommen sollte. Was das im einzelnen ist, ist mir vollkommen unbekannt. Nimm es mir nicht übel, wenn ich jetzt neugierig bin. Was ist mir dir los?«
    »Ich bin ein Geschäftsmann, genau wie dein Bill es gewesen ist«, log ich. »Er wurde, wie du erfahren hast, abgeknallt, und wird nicht mehr lange mitmachen. Die Gelegenheit benutzte ich. Jeder hier in New York hält mich für Bill Logan…«
    »Auch Lilly?«
    »Was weiß du von Lilly?« platzte ich heraus.
    »Nur, daß sie vor langer Zeit Bills Mädel war und ihm immer noch nachläuft. Darum hasse ich sie. Wenn ich Lilly eins auswischen kann, so tue ich das mit Vergnügen.«
    Jetzt sah sie aus wie eine Katze, die im Begriff ist, die Krallen aus den Pfötchen zu strecken.
    »Da brauchst du bei mir keine Angst zu haben«, beruhigte ich sie. »Lilly hat zwar nicht gemerkt, daß ich nicht ihr verflossener bin, aber ich habe nur über Geschäfte mit ihr gesprochen.«
    »Das wollte ich dir auch geraten haben. Übrigens habe ich Hunger. Ich möchte frühstücken, aber voher muß ich mich etwas zurechtmachen. Du hast doch nichts dagegen?«
    Ohne eine Antwort abzuwarten, öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer und verschwand darin.
    Da hatte ich etwas Schönes auf den Hals bekommen. Ich war mir bewußt, daß ich'diesem Mädchen auf Gedeih und Verderb ausgeliefert war. Der einzige Lichtblick schien mir zu sein, daß Maggie nur eine Liebe hatte, und das war das Geld. Solange die Dollars in Bill Logans Brieftasche vorhielten, konnte mir kaum etwas passieren. Trotzdem fühlte ich mich nicht mehr wohl in meiner Haut. Es gab schon zu viele Faktoren, die mir mehr oder weniger unbekannt waren. Bis jetzt hatte ich alle Hände voll damit zu tun gehabt, mich immer wieder aus irgendeinem Schwindel herauszuwinden. Zwar kannte ich ein paar Schlüsselpersonen, aber das genügte nicht. Der nächste auf meiner Liste war Jackie Creole, und ich hatte so die Idee, daß er eine harte Nuß sein würde.
    Es dauerte eine halbe Stunde, bis Maggie, in meinen Bademantel gehüllt, wieder auftauchte. Sie kuschelte sich auf die Couch, und wieder kam mir der Gedanke an eine Katze.
    »Hunger«, sagte sie, und so blieb mir nichts anderes übrig, als ihr ein Frühstück zu bestellen. Während sie dann mit einem für so ein kleines Persönchen unglaublichen Appetit darüber herfiel, fragte sie. »Wo werde ich wohnen?«
    »Ich nehme dir ein Zimmer in der Nähe«, schlug ich vor.
    »Schade. Eigentlich wäre doch hier im Hotel genug Platz«, meinte sie.
    Es kostete mich einige Mühe, ihr klarzumachen, daß das SHERATON ein vornehmes Haus war und sie sich schon damit abfinden müsse. Sie maulte, aber gab nach. Ich erledigte das Notwendigste und war froh, als ich hörte, daß in unmittelbarer Nähe nichts frei sei.
    »Dann werde ich also erst einmal meine Koffer auspacken und danach einkaufen gehen. Ich brauchte ein paar Kleinigkeiten.«
    Dabei streckte sie erneut die Hand aus, und ich atmete auf, als sie mit einem Hunderter zufrieden war. Sie warf mir ein Kußhändchen zu und fragte dann, noch unter der Tür: »Wann bist du wieder da?«
    »Das kann ich dir nich - genau versprechen. Es ist möglich, daß ich den ganzen Tag ausbleibe, aber zum Abendessen sehen wir uns.«
    Alf und Sid saßen treulich vereint in der Halle und tranken.
    »Ich komme gleich wieder«, sagte ich im Vorbeigehen.
    Gerade in der Tür begegnete ich einem unserer Boys, der mit steinernem Gesicht vorüberging.
    Draußen, ein Stücken weiter an der nächsten Ecke, sah ich einen unserer Wagen stehen. Das war alles recht schön und gut, aber keine Hilfe, wenigstens nicht, bevor es mir wirklich an den Kragen ging, und dann, so fürchtete ich, würde auch der ganze FBI mich nicht retten können.
    Ich schlenderte zu der mir nun schon vertrauten Telefonzelle, um Mr. High von der neuesten Entwicklung der Dinge zu unterrichten.
    »Wollen Sie nicht lieber aufgeben, Jerry?« fragte er, als er von Maggie Nuns Ankunft erfuhr. »Wir können sämtliche Leute, mit denen Sie bisher in Berührung gekommen sind, schlagartig festnehmen. Wir können auch Logan unter Arrest stellen. Damit wäre das Unternehmen der Southern Enterprise wenigstens vorläufig, gescheitert.«
    »Vorläufig! Das ist der springende Punkt. In spätestens vier Wochen würde ein neuer Mann hier sein, und der ganze Zirkus beginnt von vorn.«
    »Wir können auch San Francisko und Los Angeles beauftragen, durchzugreifen«, schlug mein Chef vor.
    »Und wir würden keinen Erfolg haben. Das

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