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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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meines Wagens und riss eine schwere Schramme in den Lack.«
    »Euer Preis ist zu hoch«, sagte ich.
    Chris, der hinten lehnte, trat mit dem Fuß gegen das Blech der Kofferhaube. Natürlich gab es eine üble Beule.
    »Der Preis für diesen Wagen ist auch zu hoch«, sagte er.
    »Eure Ware ist zu schlecht«, wagte ich noch zu sagen.
    Da stand Pete von der Kühlerhaube auf, hob seine langen Beine, stieg auf das Vorderteil des Cadillacs und trampelte daraüf herum. Ich brauche dir nicht zu sagen, wie der Wagen aussah, und die Belbooks riefen im Chor: »Der Wagen ist auch schlecht, und du hast doch den Preis dafür gezahlt, der verlangt wurde.«
    Und während Pete auf das Dach meines Wagens stieg, um es einzudrücken, rückten die Belbooks gegen mich an. John rief: »Jetzt wollen wir mal sehen, aus welchem Material du hergestellt bist.«
    Ich hatte einen Teil der Abendkasse bei mir. Ich hielt John die Tasche hin und sagte: »Nimm das als Anzahlung! Liefere morgen!«
    Von diesem Augenblick an wurden wir uns rasch einig. Als wir uns trennten, gab er mir sogar die Handund wünschte uns: »Gute Geschäftsverbindung.«
    »Für einen Mann, der einen Teil seines Geldes mit Rauschgift verdient, hast du verdammt schlechte Nerven«, stellte ich fest.
    »Mag sein«, gab er zu. »Und aus diesem Grund möchte ich das Theater mit den Belbooks nicht noch einmal erleben.«
    »Du hast keine Wahl«, antwortete ich lächelnd. »Sieh mich an! Glaubst, du nicht, dass ich einen Cadillac genau so zurichten kann wie Pete? Und selbstverständlich kann ich es auch bei einem Mann. Du musst unsere Ware verkaufen, wenn du mit uns keine Schwierigkeiten bekommen willst. Vielleicht wirst du mit den Belbooks Schwierigkeiten haben, vielleicht auch nicht. Glaubst du nicht auch, dass wir sie ein wenig eingeschüchtert haben?«
    Cassiack starrte mich aus seinen kleinen Augen an.
    »Der Ton ist mir neu«, murmelte er. »Reno hat nie so gesprochen.«
    »Wo ist Reno?«, fragte ich. »Seine Art scheint nicht ganz die richtige Methode gewesen zu sein, um mit den Belbooks fertig zu werden.«
    »Ist Albert mit deiner Methode einverstanden?«, sagte er langsam.
    Schon wieder Albert. Der Name begann mir auf die Nerven zu gehen.
    »Kümmere dich nicht darum«, sagte ich knapp. »Rück das Geld heraus und tu, was ich sage! Ich möchte, dass du in spätestens einer Woche Zigaretten aus unserem Material verkaufst.«
    ***
    Ich fuhr in meine Seven Stars Bar zurück. Ich ärgerte mich, dass die Händler immer noch Angst vor den Belbooks zeigten. Ich wollte Leute wie Stewman, Cassiack, die anderen Händler und die Belbooks so aufeinanderhetzen, dass die Polizei mit Glorie den ganzen Verein kassieren konnte, aber dazu war es notwendig, dass die Händler mitspielten.
    Am anderen Tag und im Laufe der nächsten Nacht beglückte ich die anderen Leute auf Conallys-Liste mit meinem Marihuana zu achthundert Dollar das Kilo. Zwei oder drei von den Leuten, Elia Miller und Howley Fungheen zum Beispiel, musste ich das Zeug geradezu aufzwingen. Erst gegen Mitternacht kam ich in meine Bar zurück.
    Am linken Ecktisch saß ein alter Bekannter, Frank Michigan, und sah mich aus noch immer geschwollenen Augen an. Ich stoppte flüchtig an seinem Tisch.
    »Hallo, wie geht’s?«, erkundigte ich mich.
    »Hallo«, antwortete er langsam. »Kennen wir uns näher?«
    »Ich denke, wir tragen beide noch die Zeichen unserer Bekanntschaft im Gesicht«, grinste ich und schob weiter.
    Die Rücken der beiden Männer an der Bar kamen mir bekannt vor. Als sie die Köpfe drehten, erkannte ich Doyer und Frazer.
    Ich wollte sie freundlich begrüßen, aber Stunt schnitt mir das Wort ab und knurrte: »Wir warten auf dich. Komm mit!«
    Beide hatten sie ihre Trenchcoats nicht abgelegt.
    »Wohin?«, erkundigte ich mich vorsichtig.
    »Das wirst du sehen«, antwortete Rod.
    Ich goss mir einen Schluck Whisky ein.
    »Stunt, du bist so schrecklich groß und stark«, sagte ich sanft. »Und du, Rod, kommst mir immer vor wie eine Kreuzung zwischen Bär und Panther. Wenn ihr beide mich in die Mitte nehmt, so bleibt von mir nicht viel übrig. Lasst uns hier darüber sprechen!«
    »Lass die Redensarten«, knurrte Stunt und schob sich von dem Barhocker herunter. »Rod und mir macht es nichts aus, dich an der Krawatte hier rauszuschleifen. Also komm lieber friedlich mit!«
    Ich kippte den Whisky hinunter.
    »Stunt, sieh mal zum linken Ecktisch hin! Der Mann mit den verschwollenen Augen, der daran sitzt, ist ein G-man. Er ist

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