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0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst

Titel: 0119 - Marihuana ist kein blauer Dunst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marihuana ist kein blauer Dunst
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haben. Steve, hast du je gehört, dass Reno irgendeinen Dreck als Marihuana verkaufte?«
    »Nein, es handelte sich immer um einwandfreie Ware.«
    »Aber die fünfzig Kilo, die ich verteilen musste, waren kein Marihuana, sondern Chinagras. Klar, dass Albert ein Sack echter Ware zu kostbar war, um mich hineinzulegen. Auch seine Großabnehmer wollte er nicht in Gefahr bringen und hat sie gewarnt. Nur ich und ein paar kleine Händler sollten reinsegeln und ein rundes Dutzend Zuchthausjahre abbrummen.«
    »Tockbeen hat mir das Zeug gebracht.«
    »Ja, wir haben es gemeinsam vom Schiff geholt, aber Tockbeen handelte im Aufträge Alberts und wahrscheinlich wusste er nicht einmal, dass ich übers Ohr gehauen werden sollte. Aber das werde ich herausbekommen. Tockbeen ist der erste, den ich ausquetschen werde.«
    »Wann?«, fragte Conally.
    »Jetzt«, antwortete ich. »Sofort.«
    Conally trat von einem Fuß auf den anderen.
    »So schnell kann ich dir keine Waffe besorgen, Stan.«
    »Für Tockbeen brauche ich kein Schießeisen. Typen wie Fat spucken alles aus, was sie wissen, wenn man sie nur scharf ansieht. Bring den Laden hier wieder ins Rollen, Steve, und sorge dafür, dass baldigst so ein Schießprügel seinen Platz in meiner Tasche findet!«
    ***
    Ich fuhr sofort zur Chesterton Street hinaus. Ich war bereit, jeden Eid zu schwören, dass Fat Tockbeen sich nach acht Tagen unfreiwilliger Muße sofort wieder in seinen Kramladen stürzen würde. Es war nicht anders. Er selbst öffnete mir in Hemdsärmeln und mit einer schmierigen Arbeitsschürze vor dem Bauch.
    »Ach, du bist es, Stan«, sagte er hastig, unruhig und fast verlegen. »Haben sie dich auch rausgelassen? Fein! Ich sage dir, bei mir steht alles Kopf. Ich werde die ganze Nacht durcharbeiten müssen. Wollen wir uns morgen unterhalten?«
    Ich schob ihn von der Tür weg und kam einfach hinein.
    »Sei nicht unhöflich, Fat! Ich habe dich auch nicht hinausgeworfen, als du mich geweckt hast. Wir müssen miteinander reden.«
    Er zuckte unruhig mit den Schultern.
    »Ich muss aufräumen. Erzähle mir, was du zu sagen hast, aber du musst mit ins Lager kommen!«
    Keiner von den Arbeitern befand sich mehr in Fats Rumpelkammer. Ein paar dürftige Lampen brannten an der Decke. Tockbeen war damit beschäftigt gewesen, verdreckten Kakao zu sieben, der im Bauch eines Schiffes bei einem Sturm mit einem Dutzend Kisten Nähnadeln zusammengeraten war, wobei die Kakaosäcke geplatzt und die Nadelkisten geborsten waren. Die Mischung hatte Fat aufgekauft und versuchte sie wieder zu trennen.
    Er stellte sich an das Schüttelsieb, während ich mir einen leidlich sauberen Platz auf einer großen Kiste suchte.
    »Kakao«, sagte ich und schnupperte. »Botanisch ein bisschen mit Kaffee verwandt.«
    »Keine Ahnung von Botanik«, antwortete Fat und rüttelte wie besessen an dem Sieb.
    »Schade!«, sagte ich. »Sonst hättest du vielleicht Chinagras von Marihuana unterscheiden können.«
    »Ich habe nicht in den Sack gesehen«, antwortete er. - »Nein, aber ich nehme an, dass du wusstest, was wirklich darin war.«
    Das Sieb rumpelte auf den Laufschienen.
    »Willst du mir nicht antworten?«, fragte ich sanft.
    Er füllte mit einer Schaufel das Sieb mit neuem Kakao-Nadel-Gemisch.
    »Ich wusste nichts«, sagte er und rüttelte wieder.
    »Fat, die Cops haben deine Bude hier auf den Kopf gestellt. Sie haben nicht ein Stäubchen Marihuana gefunden. Du selbst hast mir damals die fünfzehn Kilo verkauft, und diese fünfzehn Kilo waren echte Ware. Sieh dich selbst in deiner Bude um, Fat! Du bist so schlampig, wie ein Mensch nur sein kann. Jeder Anfänger von einem Spurensucher würde bei dir Marihuana-Staub oder sogar Fasern finden, wenn… du sie nicht vorher sorgfältig entfernt hättest, weil du wusstest, dass die Cops kamen.«
    Er bückte sich, packte die Schaufel und drehte sich um.
    »Besser, du gehst jetzt. Ich habe dich nicht verpfiffen.«
    »Das habe ich nicht behauptet«, antwortete ich. »Aber du hast mich aüch nicht gewarnt.«'
    Ich rutschte von der Kiste herunter und ging auf ihn zu. Er hob die Schaufel höher.
    »Ich schlage zu«, schrie er. »Ich lasse mich von dir nicht in Schwierigkeiten bringen.«
    »In Schwierigkeiten mit wem? Mit der Polizei? Die hast du doch hinter dir, und ich habe dir geholfen, dass du leidlich rausgekommen bist. Meinst du vielleicht: Schwierigkeiten mit Albert ?«
    Ich war, während ich diese Worte sprach, näher an ihn herangegangen. Ich sah, dass seine Augen

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