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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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blieben auf dem Rücken des Ungeheuers sitzen.
    Der Silberdämon blickte sich mißtrauisch um. Er traute dem Frieden nicht. In jeder Felsenfalte konnte der Feind lauern. In der Welt der Pavian-Dämonen mußte man sehr auf der Hut sein.
    Die Teufelsaffen waren an Hinterlist nicht zu übertreffen. Für Metal waren sie die gemeinsten Schurken des dämonischen Universums. Das würde sich erst ändern, wenn Raghoora nicht mehr lebte.
    Die Pavian-Dämonen waren von seinem Geist beseelt.
    Der Affenkaiser steckte in jedem seiner Untertanen. Deshalb waren sie ja so gefährlich. Denn Raghoora war ein Bündnis mit Asmodis eingegangen. Es war dem Affenkaiser gelungen, den Fürsten der Finsternis auf seine Seite zu ziehen. Dadurch konnten die Pavian-Dämonen mit höllischer Unterstützung rechnen.
    Metal wandte sich um. »Du bleibst auf dem Flugdrachen«, sagte er zu Arma.
    »Befürchtest Du einen Angriff?« fragte die Zauberin.
    »Wir wollen kein Risiko eingehen«, erwiderte Metal. Das Tier drehte den Kopf und blickte ihn an. Metal schüttelte den Kopf und bedeutete der Riesenechse, sich völlig ruhig zu verhalten.
    Der Silberdämon war zum erstenmal in Raghooras Reich. Er hatte es sich anders vorgestellt. Nicht so öde. Die karstige Landschaft war ja deprimierend. Kein Wunder, daß Raghoora seinen Machtbereich ausweiten wollte. Anscheinend war er bestrebt, für sich und sein Volk einen angenehmeren Lebensraum zu erschließen.
    Metal haßte nichts so sehr wie diesen schurkischen Affenkaiser, der es nicht nur verstanden hatte, sich mit dem Fürsten der Finsternis zu verbünden, sondern dem es außerdem gelungen war, Asmodis gegen die Silberwelt aufzuwiegeln.
    Zugegeben, im Silberreich hatte man eigene Wege gehen wollen.
    Man wollte die Bindung zur Hölle lockern. Eine Tendenz, die Asmodis nicht gern sah, gegen die er aber nichts unternommen hätte – jedenfalls nicht so bald –, wenn ihn nicht Raghoora aufgehetzt hätte.
    Raghoora schaffte es, den Groll des Höllenfürsten zu wecken, und Asmodis’ Wutausbruch war schrecklich.
    Wie ein Höllentaifun fiel er in das Silberreich ein und vernichtete alles mit grausamer Gewalt.
    Nur einer überlebte wie durch ein Wunder: Metal.
    Und er schwor sich, für das, was Raghoora in die Wege geleitet hatte, schreckliche Rache zu nehmen.
    Der Silberdämon entfernte sich ein paar Schritte vom Drachen. Er warf einen Blick in die tiefe Schlucht, die sich vor seinen Füßen auftat. In der Silberwelt war es schöner gewesen… Vor dem großen Höllensturm. Jetzt war Metals Heimat nur noch eine öde Wüste, in der man nicht mehr leben konnte. Durch Raghoora war er zum Heimatlosen geworden. Und dabei mußte er froh sein, daß er überhaupt noch lebte.
    Dieser Umstand sollte dem Affenkaiser zum Verhängnis werden.
    Asmodis war nicht gründlich genug gegen die Silberwelt vorgegangen. Es gab einen Überlebenden, und der würde dem Anstifter des Höllensturms schon bald die hohe Rechnung präsentieren.
    Metal wandte sich um und kehrte zu Arma zurück. »Scheint alles in Ordnung zu sein. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß unsere Ankunft unbemerkt blieb.«
    »Du glaubst, die Pavian-Dämonen wissen Bescheid?« fragte die Zauberin.
    »Wenn sie wachsam sind, müssen sie uns gesehen haben.«
    »Was erwartest du, daß sie unternehmen?«
    Metal zuckte mit den breiten Schultern. »Vielleicht beschränken sie sich vorläufig darauf, uns zu beobachten und Raghoora von unserer Ankunft Mitteilung zu machen. Kann sein, daß sie auf seine Entscheidung warten.«
    Arma ließ ihren Blick über die Umgebung schweifen. Alles war friedlich. Nur der schwarze Fluß rauschte in der Tiefe der Schlucht.
    Arma streckte ihre Geist-Fühler aus, um die Feinde zu orten, doch sie nahm keine Gegner wahr. Das mußte jedoch nicht unbedingt heißen, daß sich keine in der Nähe befanden. Es war durchaus möglich, daß sich die Pavian-Dämonen gegen fremde Sensoren geschickt abschirmten.
    »Darf ich runterkommen?« fragte Arma.
    »Bleib noch auf dem Drachen. Vielleicht fliegen wir ein Stück weiter«, entschied der Silberdämon.
    Da sich kein feindliches Wesen blicken ließ, nahm Metal an, daß sie in einer verlassenen Gegend von Protoc gelandet waren. Das Zentrum der Affenwelt war hier nicht. Dorthin aber wollte er vorstoßen. Jedenfalls wollte er erst mal so nahe wie möglich an dieses Zentrum herankommen, um sich einen genauen Überblick über die Lage verschaffen zu können, denn er brauchte einen Plan. Ein blindwütiges Vorgehen

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