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012 - Der Silbermann

012 - Der Silbermann

Titel: 012 - Der Silbermann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Dämmerung einsetzen, und wenn sich erst einmal die Dunkelheit über die Höllenbucht gebreitet hat, ist es hier lebensgefährlich.«
    »Nur für mich?«
    »Natürlich auch für uns.«
    »Aber Sie bleiben, und mich wollen Sie fortschicken.«
    »Wir wissen uns unserer Haut zu wehren«, versuchte ich dem starrköpfigen Kerl klarzumachen.
    »Ich auch«, gab er großspurig zurück.
    »Sie werden uns behindern. Wir können Ihretwegen in Schwierigkeiten geraten. Wollen Sie, daß wir alle drei auf die Schnauze fallen? Mit den Höllenmächten darf man nicht spielen. Sie zerreißen einen bei der erstbesten Gelegenheit in der Luft.«
    »Seien Sie unbesorgt, Mr. Ballard, ich werde Ihnen ganz bestimmt nicht zur Last fallen.«
    Reden kann man viel, dachte ich. Aber beweise das mal.
    Ich stieß einen geplagten Seufzer aus. Was sollte ich tun? Okay, ich hätte Crenna von Bord jagen können. Dann hätte er nebenan in seinem Boot gehockt und auf die Höllenattacke gewartet. War es da nicht besser, er blieb bei uns, und wir konnten ihn im Auge behalten?
    Ich warf Mr. Silver einen ratlosen Blick zu. Der Ex-Dämon nickte kaum merklich. Er war damit einverstanden, daß Daryl Crenna blieb.
    »Na schön«, sagte ich mürrisch. »Meinetwegen bleiben Sie. Aber nehmen Sie wenigstens eine Waffe.« Ich gab ihm meinen Colt Diamondback.
    Ehrlich gesagt, ganz wohl fühlte ich mich dabei nicht, denn ein kleiner Rest von Mißtrauen befand sich immer noch in mir. Dieser Mann war zumindest sonderbar. War es Dummheit, die ihn hier ausharren ließ? Ich hatte nicht diesen Eindruck. Wollte er sich beweisen, wieviel Mut er hatte? Beabsichtigte er, hier den Helden zu spielen? Schätzte er die Situation nicht richtig ein? Glaubte er, es würde schon nicht allzuviel passieren? War er der Meinung, im Kampf gegen die schwarze Macht einen uns ebenbürtigen Partner abgeben zu können?
    Oder gehörte er auf die andere Seite? Wollte er uns unter Kontrolle halten und in einem Augenblick der Unachtsamkeit über uns herfallen?
    Wieder viele Fragen.
    Und keine Antworten…
    ***
    Die Pavian-Dämonen warteten. Sie haßten das Tageslicht. Es vermochte ihnen zwar nichts anzuhaben, aber es verhinderte die volle Entfaltung ihrer schwarzmagischen Kräfte. Deshalb war ihnen die Dunkelheit lieber. Nur wenn es sich nicht anders einrichten ließ, schlugen sie auch am Tage zu. Ihnen war bekannt, daß Tony Ballard und Mr. Silver inzwischen die Höllenbucht erreicht hatten. Sie wußten, daß die Dämonenjäger ihren Angriff erwarteten, doch noch ließen sie sich damit Zeit. Je länger die beiden Männer warten mußten, desto rascher ermüdete ihre Aufmerksamkeit.
    Während die Dämonenaffen auf der Lauer lagen, registrierten sie, daß ein weiterer Mann zu den Dämonenjägern stieß. Das konnte ihnen nur recht sein. Je mehr Opfer sie erwischten, um so lieber war es ihnen, denn ein satter Affenkaiser war nachsichtig und versöhnlich gestimmt.
    Auf der Erde neigte sich der Tag seinem Ende entgegen.
    Die Pavian-Dämonen wurden unruhig.
    In der Höllenbucht setzte die Dämmerung ein und schritt rasch fort. Die Wesen aus Protoc formierten sich. Sie ließen nur noch kurze Zeit verstreichen.
    Dann verließen sie ihre Welt. Es war Zeit für den Angriff. Raghoora wollte diese Feinde haben. Er sollte sie kriegen. Raghooras Wunsch war den Pavian-Dämonen stets Befehl.
    Der Tod war den drei Männern, die sich in die Höllenbucht gewagt hatten, gewiß!
    ***
    Wir behielten Daryl Crenna weiterhin im Auge. Ich versuchte mehr über ihn zu erfahren, doch er verstand es meisterhaft, meinen Fragen auszuweichen. Ein kleines Geheimnis blieb um ihn herum.
    Er ließ mich niemals ganz an sich heran. Das verstärkte natürlich meinen Verdacht, daß dieser seltsame Mann etwas zu verbergen hatte.
    Wohin gehörte er?
    Ich nahm an, daß es sich bald herausstellen würde. Die Dämmerung breitete sich wie ein graues Tuch über die Höllenbucht. Der Wind legte sich. Die See wurde glatt wie ein Spiegel.
    Es ist die Ruhe vor dem Sturm, ging es mir durch den Kopf.
    Ich musterte Crenna, ohne daß er es merkte. Er lehnte an der Reling, wirkte furchtlos und gelassen. Es hatte den Anschein, als störte es ihn nicht daß es allmählich dunkel wurde. Begrüßte er die Finsternis vielleicht sogar? Weil sie ihm Kraft spendete? Wir mußten nach wie vor damit rechnen, daß Crenna so einer war.
    Sein Profil konnte sich sehen lassen. Er hatte bestimmt viel Erfolg bei Frauen. Verheiratet schien er nicht zu sein, jedenfalls trug er

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