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012 - Die Sekte des Lichts

012 - Die Sekte des Lichts

Titel: 012 - Die Sekte des Lichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Ellenbogen nach hinten, doch der Kerl ließ nicht locker.
    Dann kam der Augenblick, in dem Matt mit seinem Leben abschloss. Ein großer, schwarz bemalter Mann mit blondem Bart pflanzte sich vor ihm auf. Er hob einen Wurfspieß über den Kopf und machte Anstalten, das Ding in Matts Bauch zu rammen.
    Da tauchte der Wolf auf! Wie ein weißer Blitz schoss er aus dem dichtem Gestrüpp und ging dem Wurfspießträger an die Kehle. Ein gewaltiges Tier! Der Schwarze stürzte mitsamt seines Speers nach hinten in die Büsche. Und der Wolf verbiss sich in seinen Hals.
    Plötzlich wimmelte es von Männern in Schuppenanzügen. Überall Gebrüll, überall Kämpfende - das Chaos war perfekt. Matt begriff nichts mehr. Vergeblich versuchte er die Umklammerung des Burschen hinter sich abzuschütteln. Ein zweiter Mann stürzte sich von links auf ihn.
    Und dann blickte Matt für den Bruchteil von Sekunden in rote Augen. Ja -funkelnd rot waren sie. Er registrierte noch, dass sie einem bleichgesichtigen Hünen mit hellgrauem Haar gehörten. Auch den Feldstecher auf der Brust des Mannes und den Lauf der altertümlichen Flinte über seiner Schulter nahm er noch wahr. Doch im nächsten Augenblick traf ihn ein harter Schlag an der Schläfe und riss sein Bewusstsein in den Abgrund…
    ***
    Die Dysdoorer droschen auf alles ein, was ihnen über den Weg lief. Die Strategie, in den Lederrüstungen der Coelleni-Soldaten in die Stadt einzudringen, kam Rulfans Truppe teuer zu stehen. Vier seiner Streiter bezahlten sie mit dem Leben.
    Wie mit Haynz vereinbart, hatten sie sich zwar rote Lederriemen um die Oberarme gebunden. Aber die Horden des Dysdoorer Hauptmanns schienen nichts von dem verabredeten Zeichen zu wissen oder vergaßen es vor lauter Blutdurst. Dabei hätten sie Rulfans Widerstandskämpfer allein schon durch ihre Bewaffnung von den Soldaten der Bruderschaft unterscheiden können. Die kämpften mit Langschwertern und Bögen, während die Streiter mit Armbrüsten und modernen Kurzschwertern ausgerüstet waren.
    Jedenfalls wurde die Hälfte der Streiter in die Schlacht zwischen Dysdoorern und Coelleni-Soldaten verwickelt. Rulfan überblickte die Verwirrung erst, als er mit Willer, Tones und einigen anderen Männern aus dem Wald auf den Uferstreifen trat. Juppis und der Lupa blieben im Wald zurück, um den bewusstlosen Fremden zu bewachen.
    »Diese Taratzenärsche!«, schrie Willer. Bei einer Betonsäule des Schwebenden Pfads wehrten sich Honnes, Ulfis und ihre Truppe verzweifelt gegen eine Übermacht von Angreifern. Die Dysdoorer hatten sie umzingelt und schwangen Keulen und Äxte gegen sie. Die wirklichen Coelleni-Soldaten zogen sich in den Wald zurück.
    Rulfan riss seine Shotgun von der Schulter, spannte das Schloss und jagte einen Schuss in den Himmel. Gefolgt von Willer und den anderen stürmte er zum Kampfgeschehen hin.
    Ein Wolke aus Pulverdampf senkte sich hinter ihnen ins Gestrüpp.
    »Aufhören!«, brüllte Rulfan. Er stieß dem nächstbesten Dysdoorer den Kolben der Shotgun ins Kreuz. »Aufhören!« Der Mann wirbelte herum. Sein schwarzes Gesicht verzog sich zu einer wütenden Grimasse; er hob die Axt. Rulfans Ferse traf ihn vor der Brust, und er stürzte unter die Kämpfenden. »Das sind eure Verbündeten!«, schrie Rulfan.
    Die meisten Dysdoorer erkannten endlich den Führer der Widerstandskämpfer. Ganz langsam begriffen sie. Einer nach dem anderen ließ die Waffe sinken. Der Kampflärm verstummte.
    »Ihr Idioten!« Honnes war außer sich. »Ihr bescheuerten Wakudaschwänze!« Er ließ sein Kurzschwert fallen. Zornig stieß er die ihm am nächsten stehenden Dysdoorer von sich.
    »Frekkeuscherscheiße habt ihr im Kopf! Frekkeuscherscheiße statt Hirn!« Die Fäuste an die Schläfen gepresst drehte er sich zu Rulfan um. »Vier unserer Leute haben sie getötet! Vier von unseren Männern…!«
    Die Dysdoorer machten betretene Gesichter. Ihre kahlen Schädel wandten sich nach links und rechts, als würden sie den Schuldigen für dieses Missverständnis suchen.
    Ihre Glatzen waren genau so schwarz gefärbt wie ihre Gesichter und Körper.
    Rulfan trat unter seine Streiter und ging vor den Toten und Verletzten in die Hocke.
    Männer, die mit ihm durchs Feuer gegangen waren. Tränen stiegen ihm in die Augen. Tränen der Wut und der Trauer.
    »Was hier los? Was hier los?« Ein untersetzter Dickwanst drängte sich heran. Haynz, der Hauptmann der Dysdoorer. Anders als seine Kämpfer trug er einen grünen Umhang und grüne Hosen. Sein Gesicht

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